Jazzahead

Jazzahead

Jazzahead ist eine seit 2006 jährlich in Bremen veranstaltete Jazz-Fachmesse. Sie findet zusammen mit einem gleichnamigen Jazzfestival, einer internationalen kulturpolitischen Konferenz und einem wissenschaftlichen Symposium statt.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Mit dem Anspruch, „das deutsche Jazz-Branchentreffen“ zu sein, gliedert sich Jazzahead! in die vier Module: Fach-Messe, Jazzfestival, Experten-Konferenz und interdisziplinäres Symposium. Letzteres greift grundlegende Themen auf, die gewöhnlich nicht von der musikwissenschaftlichen Jazzforschung bearbeitet werden. Die Veranstaltung findet alljährlich im Bremer Congress Centrum statt. Auf dem Messe-Terrain stellen Konzertagenturen und Instrumentenbauer sowie Tonträger-Hersteller und -Vertriebsfirmen aus. Stark vertreten waren 2007 Stände aus den europäischen Nachbarländern.[1] Die Anzahl der Aussteller wuchs gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent auf rund 150 Teilnehmer.[2] Der Zutritt zu diesem Bereich ist dem akkreditierten Fachpublikum vorbehalten.

Das dem breiten Publikum offene Jazzfestival bietet sowohl einige bekannte Namen (2007 zum Beispiel das Arve Henriksen Quartet und das Marc Ducret Trio) als auch junge, noch nicht am Markt durchgesetzte Band-Projekte und Nachwuchskünstler in zahlreichen kleinen Konzerten. Diese werden zum Teil von den bundesweit insgesamt 18 Jazzabteilungen der deutschen Musikhochschulen ausgerichtet. Die künstlerische Verantwortung dieses Moduls der Veranstaltung trägt der Bremer Professor für Jazz-Trompete Ulrich Beckerhoff.

Der Schwerpunkt der ausgewählten Künstler liegt in ungeraden Jahren auf dem Austausch regional gewachsener Nuancierungen und Stile innerhalb Europas. Im ersten Jahr nannte man diese Schwerpunktsetzung „European JazzXchange-Programm“, seit 2009 firmiert es unter dem Namen „European Jazz Meeting“. Das Schwergewicht lag 2009 auf Musikern aus Frankreich, Katalonien, Luxemburg und Großbritannien.[3] In geraden Jahren findet an gleicher Stelle ein German Jazz Meeting statt. Diese Musiker-Treffen sind also auf einen zweijährigen alternierenden Turnus festgelegt.

Kulturpolitische Themen der Konferenz waren 2007 beispielsweise die Diskussion des Vertriebswegs Internet oder die Erörterung der praktischen Erfahrungen mit Jazz-Unterricht im Schulkontext.[4] Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Jazz und Film. Der Autorenfilmer Julian Benedikt war mit Handkamera und Drehteam aktiv im gesamten Jazzahead-Geschehen unterwegs. Er arbeitet gegenwärtig daran, verschiedene nationale europäische Jazz-Netzwerke zu porträtieren. Im Jahr 2009 standen Vorträge zu Themen wie Musik-Marketing und der Zukunft des Jazz im Radio auf dem Programm, die zumeist in englischer Sprache gehalten wurden.

Dem Brückenschlag zu Sozial- und Naturwissenschaften, Forschung und Entwicklung dient das Modul Symposium. Hier hatte die Messeleitung 2007 unter anderem Hirnforscher eingeladen, darüber zu referieren, wie die Wirkung der Musik im Kopf zusammengesetzt wird und wie physiologisch das Genusserleben entsteht.[5] Immer besteht das eintägige Programm aus Vorträgen und Workshops. Im Jahr 2009 standen „präventive und medizinische Aspekte impulsiver Musik“ aus dem Blickpunkt der Musiktherapie-Ansätze im Mittelpunkt.[6]

Neben den Konzert- und Tagungs-Sälen im Congress Centrum Bremen werden seit 2008 weitere Spielstätten für ein „Late-Night-Programm“ im Bremer Kulturzentrum Schlachthof genutzt. 2010 kam eine „Overseas Night“ am Donnerstagabend mit vier Konzerten im Schlachthof dazu. Eine Neukonzeption brachte 2011 erstmals ein Partnerland, die Türkei als Jazzszene, sowie eine „Clubnight“ mit Konzerten in rund zehn Club-Lokalen in ganz Bremen.[7]

Jazzahead-Skoda-Award

Der mit 15.000 Euro dotierte Jazzahead-Skoda-Award wird hier vergeben. Dieser Jazzpreis wird von dem Automobil-Hersteller gesponsert, dessen Namen Bestandteil der Preisbezeichnung ist. Die Preisträger bestreiten, sofern es sich um Musiker handelt, das Freitagabendkonzert.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise, Anmerkungen

  1. "Marktbewegungen" (Frankfurter Rundschau 16. März 2007)
  2. Showroom der Improvisationsspezialisten (DeRadio Kultur 19. März 2007)
  3. http://www.jazzahead.de/de_neu/festival/festival_einleit.php?aktiv=1_1&sub=1
  4. Konferenz-Thema: Herausforderungen der improvisierten Musik im Schulunterricht (taz Nord vom 9. März 2007, S. 23)
  5. Die Veranstaltung Jazzahead im Bremer Congress Centrum (taz Nord 9. März 2007
  6. http://www.jazzahead.de/de_neu/manage_symp/manag_themen.php?aktiv=4_1&sub=4
  7. http://www2.jazzahead.de/fileadmin/user/pdf/jazzahead__Pressemitteilung__3_dt.pdf
  8. http://www.skoda-kultur.de/index.php?e=123-14
  9. http://www.jazzthing.de/news/090129/index.shtml
  10. http://www.skoda-kultur.de/index.php?e=123-14

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