Monbijoupark

Monbijoupark
Blick in den Monbijoupark

Der Monbijoupark ist eine in der Spandauer Vorstadt von Berlin-Mitte gelegene etwa 3 ha große Parkanlage. Die geschützte Grünanlage befindet sich in einem beliebten Ausgeh- und Flanierviertel von Berlin-Mitte und wird im Süden von der Spree, im Westen von der Monbijoustraße sowie im Norden von der Oranienburger Straße und dem Monbijouplatz begrenzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

An der Stelle des Parks stand bis 1959 das Schloss Monbijou, dessen durch den Krieg beschädigte Überreste, wenn auch in weiten Teilen erhalten, aus politischer Überzeugung ähnlich dem Berliner Stadtschloss und einen womöglich aufwändigen Wiederaufbau vermeidend, im Geist der DDR-Zeit abgetragen worden.

Es war ein Idyll mitten in der Stadt. Ein Lustschloss von galanter Rokoko-Heiterkeit, unter Friedrich I. für die Gräfin Wartenberg errichtet; nachdem diese in Ungnade gefallen war, vom Kronprinzenpaar bewohnt und am Ende des 19. Jahrhunderts mit auffallenden runden Torgebäuden versehen. Im Park stand die kleine englische Georgs-Kirche, ein zierlicher gotischer Bau aus rotem Granit. Im Schloss befand sich zur Kaiserzeit das Hohenzollern-Museum. Vom Friedrich Wilhelm bis zu Wilhelm II. Unter anderem zu sehen waren der Sterbestuhl Friedrich Wilhelm I., der Arbeitstisch von Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Andenken an Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Das Gelände wurde dann bis 1962 zum Freizeitpark umgestaltet. Dazu gehörte der Bau eines Kinderfreibades nach Plänen von Heinz Graffunder und Walter Hinkefuß im Jahre 1960. 1974 wurde der Park erneut umgestaltet. Den Gaststättenpavillon entwarf Peter Hartlich. 2001 wurden das Bad und die Gaststätte umfangreich renoviert.

Stadtbild

Im Park befindet sich das Kinderbad Monbijou. Das Denkmal für Adelbert von Chamisso stammt von Julius Moser (1888).

Umgestaltung seit 2006

Von 2006 bis 2007 wurde der Park nach Plänen der Garten- und Landschaftsarchitekten Lützow 7 aus Berlin für 3,3 Millionen Euro neu gestaltet und eine bis zu neun Meter breite Uferpromenade eingerichtet. Die Wege führen seitdem schnurgerade durch die Grünanlage mit ihren weitläufigen Rasenflächen, die ausdrücklich für Sonnenbad und Ballspiel zugelassen sind.

Neu ist auch ein Schalenbrunnen in der Tradition des 18. Jahrhunderts an der Oranienburger Straße Ecke Monbijoustraße von Jasper Halfmann, der von 1995 bis 2000 im Prinzessinnengarten, dem einstigen Barockgarten des Prinzessinnenpalais, zwischen der Deutschen Staatsoper und dem ehemaligen Prinzessinnenpalais gestanden hatte. Auf Vorschlag der Anwohner wurde ein Rodelberg für den Winter angelegt und auch der einstige Grillplatz soll in nächster Zeit wieder ausgewiesen werden. Nach der Entfernung der Büsche kann man nun von der Oranienburger Straße aus unter den Baumkronen hindurch fast bis zur Spree sehen.

Die im Oktober 2006 wieder aufgebaute Monbijoubrücke verbindet den Park mit dem Bode-Museum und der Museumsinsel.

Literatur

  • Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; S. 247-257; ISBN 3-549-06645-7.

Weblinks

 Commons: Monbijoupark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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