Petra Schwille

Petra Schwille

Petra Schwille (* 25. Januar 1968 in Sindelfingen) ist eine deutsche Biophysikerin.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Petra Schwille besuchte das Hölderlin-Gymnasium in Lauffen am Neckar und machte dort ihr Abitur. Danach studierte sie von 1987 bis 1989 Physik an der Universität Stuttgart und legte dort ihr Vordiplom ab. Sie ging dann an die Universität Göttingen, wo sie bis 1991 Physik und Philosophie studierte. Am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Universität Göttingen legte sie 1993 ihre Diplomarbeit zum Thema „Nachweis der Temperaturerhöhung bei Ultraschallabsorption mit Hilfe des Mirage-Effektes“ vor. Anschließend arbeitete Schwille an ihrer Doktorarbeit in der Gruppe von Nobelpreisträger Manfred Eigen in Göttingen. Sie erhielt von 1994 bis 1996 ein DAAD-Forschungsstipendium am Karolinska Institut Stockholm. 1996 promovierte sie an der TU Braunschweig mit ihrer Dissertation zur Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie: Analyse biochemischer Systeme auf Einzelmolekülebene“. Danach forschte sie von 1996 bis 1997 am Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen sowie in den Jahren 1997–1999 während eines Forschungsstipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der Fakultät für Applied and Engineering Physics der Cornell University, Ithaca, NY mit Prof. Watt W. Webb. Für ihre Forschungen erhielt sie in dieser Zeit den BioFuture-Preis für junge Forscher des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft. Von 1999 bis 2002 war sie Juniorgruppenleiterin für experimentelle Biophysik des MPI Göttingen. Während dieser Zeit bekam sie das Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie Deutschland. Seit 2002 ist Schwille Professorin für Biophysik an der TU Dresden. Sie erhielt seit Beginn dieser Professur für ihre Forschungen 2003 den Young Investigator Award for Biotechnology der Peter-und-Traudl-Engelhorn-Stiftung und 2004 den Philip Morris Forschungspreis. 2005 wurde sie zum Max-Planck-Fellow des MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden ernannt.

Petra Schwille ist verheiratete Mutter dreier Töchter.

Forschungsschwerpunkte

Petra Schwille hat 2000 die Zweiphotonen-Kreuzkorrelations-Spektroskopie entwickelt und seitdem weiter verfeinert. Ihr Team hat ein neuartiges Mikroskop entworfen, das wie eine Art Bewegungsmelder funktioniert. Das Gerät sieht nicht nur, ob sich in der Zelle etwas tut, sondern auch in welchen Kombinationen sich die Moleküle bewegen. Dafür werden Eiweiße und Nukleinsäuren mit zwei unterschiedlichen fluoreszierenden Farbstoffen – z.B. rot und blau – markiert. So haben die Dresdner Forscher beispielsweise die Wechselwirkungen zwischen DNA-prozessierenden Enzymen untersucht, also solchen, die Teile des Erbguts zerteilen oder Brüche im Doppelstrang der DNA reparieren.

Ehrungen

Wichtige Veröffentlichungen

  • Ries, J., Yu, S. R., Burkhardt, M., Brand, M. & Schwille, P. (2009) Modular scanning FCS quantifies receptor-ligand interactions in living multicellular organisms. Nature Methods, 6, 643-645
  • García-Sáez, A. J., Ries, J., Orzáez, M., Pérez-Payà, E. & Schwille, P. (2009) Membrane promotes tBID interaction with BCL(XL). Nature Structural & Molecular Biology, 16, 1178 - 1185
  • Loose, M., Fischer-Friedrich, E., Ries, J., Kruse, K., Schwille, P. (2008) Spatial Regulators for Bacterial Cell Division Self-Organize into Surface Waves in Vitro. Science, 320, 789-792
  • Kim, S. A., Heinze, K. G. & Schwille, P. (2007) Fluorescence correlation spectroscopy in living cells. Nature Methods, 4, 963-973
  • Petrov, E.P., Ohrt, T., Winkler, R.G. & Schwille, P. (2006) Diffusion and segmental dynamics of double-stranded DNA. Phys Rev Lett, 97, 258101
  • Bacia, K., Schwille, P. & Kurzchalia, T. (2005) Sterol structure determines the separation of phases and the curvature of the liquid-ordered phase in model membranes. Proc Natl Acad Sci U S A, 102, 3272-3277
  • Bacia, K., Kim, S. A. & Schwille, P. (2006) Fluorescence cross-correlation spectroscopy in living cells. Nature Methods, 3, 83-89
  • Kim, S. A., Heinze, K. G., Waxham, M. N. & Schwille, P. (2004) Intracellular calmodulin availability accessed with two-photon cross-correlation. Proc Natl Acad Sci U S A, 101, 105-110
  • Heinze, K. G., Koltermann, A. & Schwille, P. (2000) Simultaneous two-photon excitation of distinct labels for dual-color fluorescence crosscorrelation analysis. Proc Natl Acad Sci U S A, 97, 10377-10382
  • Schwille, P., Haupts, U., Maiti, S. & Webb, W. W. (1999) Molecular dynamics in living cells observed by fluorescence correlation spectroscopy with one- and two-photon excitation. Biophys J, 77, 2251-2265
  • Schwille, P., Meyer-Almes, F. J. & Rigler, R. (1997) Dual-color fluorescence cross-correlation spectroscopy for multicomponent diffusional analysis in solution. Biophys J, 72, 1878-1886

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schwille — Petra Schwille (* 25. Januar 1968 in Sindelfingen) ist eine deutsche Physikerin. Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Forschungsschwerpunkte 3 Wichtige Veröffentlichungen 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schw–Schy — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut — Max Planck Institut für biophysikalische Chemie (Karl Friedrich Bonhoeffer Institut) MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen Kategorie: Forschungseinrichtung Träger …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der TU Braunschweig — Die Liste der Angehörigen der TU Braunschweig gibt einen Überblick über namhafte ehemalige und gegenwärtige Lehrkräfte, Studenten und Menschen, die sich im Laufe der Zeit an der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig) verdingten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der mit der Technischen Universität Dresden verbundenen Personen — Die Liste soll − ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen Überblick über Personen verschaffen, die mit der Technischen Universität Dresden und deren Vorläufer durch Ehrenwürden, wissenschaftliche Arbeit und Lehre sowie als Absolventen verbunden… …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie — (Karl Friedrich Bonhoeffer Institut) MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen Kategorie: Forschungseinrichtung Träger …   Deutsch Wikipedia

  • Max Planck Institute for Biophysical Chemistry — The Max Planck Institute for Biophysical Chemistry (Karl Friedrich Bonhoeffer Institute) in Göttingen is a research institute of the Max Planck Society. Currently, 812 people work at the Institute, 353 of them are scientists. As one of the… …   Wikipedia

  • Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis — Gottfried Wilhelm Leibniz, Porträt von Francke um 1700 Der Gottfried Wilhelm Leibniz Preis, eigentlich Förderpreis für deutsche Wissenschaftler im Gottfried Wilhelm Leibniz Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft, kurz Leibniz Preis, ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Hölderlin-Gymnasium Lauffen am Neckar — Blick auf das Hölderlin Gymnasium vom Reisweg (Feb. 2009) Schulform Gymnasium …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie — (Karl Friedrich Bonhoeffer Institut) MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen Kategorie: Forschungseinrichtung Träger …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”