Bahnstrecke Plauen–Cheb

Bahnstrecke Plauen–Cheb
Plauen (Vogtl) ob Bf–Cheb
Kursbuchstrecke (DB): 544
Kursbuchstrecke (SŽDC): 147
Streckennummer: 6270; sä. PE
Streckenlänge: 73,938 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Vojtanov–Cheb: 25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 17 
Minimaler Radius: 182 m
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Zweigleisigkeit: Pirk–Adorf; Raun–Bad Brambach
Legende
Strecke – geradeaus
von Leipzig Bayer Bf
Bahnhof, Station
0,40 Plauen (Vogtl) ob Bf 407 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Hof Hbf
Brücke (groß)
Syratalbrücke (Länge: 209 m, Höhe: 32 m)
Haltepunkt, Haltestelle
2,81 Plauen (Vogtl) West (ehem. Bf) 386 m
Haltepunkt, Haltestelle
5,98 Plauen (Vogtl)-Straßberg
Brücke (groß)
Viadukt Straßberg (100 m)
Haltepunkt, Haltestelle
7,67 Kürbitz 352 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Elstertalbahn von Gera
Bahnhof, Station
9,45 Weischlitz 355 m
Straßenbrücke
Elstertalbrücke Pirk A 72
Haltepunkt, Haltestelle
13,39 Pirk 368 m
   
von Falkenstein/Vogtl.
Bahnhof, Station
19,83 Oelsnitz (Vogtl.) 391 m
Haltepunkt, Haltestelle
26,61 Hundsgrün 420 m
   
29,18 Rebersreuth (1979 aufgelassen) 425 m
   
von Aš
Bahnhof, Station
33,14 Adorf (Vogtl) 444 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Zwotental
Brücke (groß)
~36,0 Viadukt Mühlhausen (132 m)
Haltepunkt, Haltestelle
36,30 Bad Elster 473 m
Haltepunkt, Haltestelle
39,58 Sohl 518 m
Haltepunkt, Haltestelle
41,56 Raun 540 m
Grenze
47,61 Staatsgrenze DeutschlandTschechien
Grenze
48,14 Staatsgrenze Tschechien–Deutschland
Bahnhof, Station
49,93 Bad Brambach 576 m
Grenze
51,32 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien
Grenze
51,85 Staatsgrenze Tschechien–Deutschland
Grenze
52,08 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien
Haltepunkt, Haltestelle
53,55 Plesná früher Fleißen (Böhm) 545 m
Grenze
55,53 Staatsgrenze Tschechien–Deutschland
   
57,27 Schönberg (b Bad Brambach) 1945 aufgelassen 530 m
Grenze
59,46 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien
Bahnhof, Station
60,03 Vojtanov früher Voitersreuth 510 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Aš
   
62,48 Abzw Schweinebeutel (1938–1945)
Haltepunkt, Haltestelle
63,29 Žirovice-Seníky bis 2008 Františkovy Lázně-Seníky
Bahnhof, Station
67,15 Františkovy Lázně früher Franzensbad 448 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Verbindungsbahn nach Tršnice (vorm. BEB)
Haltepunkt, Haltestelle
Františkovy Lázně-Aquaforum seit 2007
Brücke (groß)
~73,2 Egerviadukt (348 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Chomutov (vorm. BEB)
Bahnhof, Station
74,34 Cheb früher Eger 463 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Nürnberg
   
nach Plzeň (–Wien FJB) (vorm. KFJB)
   
nach Wiesau (vorm. Bayerische Ostbahn)

ehemals zweigleisige Strecke

Die Bahnstrecke Plauen–Cheb ist eine Hauptbahn in Sachsen und Tschechien, die ursprünglich von den Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Plauen im Vogtland über Weischlitz, Adorf und Bad Brambach ins tschechische Cheb (früher Eger).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Siehe auch Hauptartikel Voigtländische Staatseisenbahn

Geflüchtete sächsische Lokomotiven in Eger während des Deutschen Krieges von 1866

Ihren Ursprung hat die heutige Hauptbahn Plauen–Cheb in der schon am 1. November 1865 eröffneten Voigtländischen Staatseisenbahn von Herlasgrün über Falkenstein/Vogtl. und Oelsnitz nach Eger. Schon vorher war jedoch eine direkte, von Plauen ausgehende Trasse nach Böhmen geplant worden, die dann letztlich doch noch realisiert wurde. Im Oktober 1871 begann der Bau der Trasse von Plauen nach Oelsnitz. Um den Höhenunterschied von der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn ins Tal der Weißen Elster zu bewältigen, war eine am Talhang gelegene Trassierung notwendig, die umfangreiche Erdarbeiten nötig machte. Im Stadtgebiet von Plauen wurde über das Syratal ein größerer Gewölbeviadukt errichtet. Am 1. November 1874 wurde die zweigleisig errichtete Strecke eröffnet.

Im Betrieb der Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen

Die Strecke Plauen–Eger entwickelte sich vor allem für den Verkehr aus Mitteldeutschland und Thüringen zur wichtigsten Eisenbahnverbindung nach Böhmen. Auch die Schnellzüge DresdenMünchen nutzten die Trasse über Eger nach Süden, da sie kürzer als der alte Weg über Hof war.

Auch nach dem Ersten Weltkrieg und der damit verbundenen Gründung der Tschechoslowakei verblieb die Strecke zur Gänze im Bestand der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen bzw. von deren Nachfolger Deutsche Reichsbahn.

Im Zweiten Weltkrieg

Nach dem Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 wurde auch der bislang eingleisige Abschnitt von Voitersreuth nach Franzensbad auf zweigleisigen Betrieb umgebaut.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Strecke noch das Ziel schwerer amerikanischer Luftangriffe. So war am 8. April 1945 der Bahnhof Eger von einem schweren Angriff betroffen, so dass ein Zugverkehr dort nicht mehr möglich war. Fotos von Mai 1945 zeigen von der Wucht der Bombenexplosionen übereinander geworfene, schwer beschädigte Lokomotiven. Am 12. April 1945 wurde auch der Egerviadukt durch Bombentreffer schwer beschädigt. Ebenso war Plauen ob Bf zu Kriegsende fast völlig zerstört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 9. Juli 1945, gingen die auf tschechoslowakischen Staatsgebiet gelegenen Streckenabschnitte entschädigungslos an die Tschechoslowakische Staatsbahn ČSD über. Auf deutschem Gebiet verlor die Strecke im Rahmen der Reparationsleistungen an die Sowjetunion 1946 ihr zweites Gleis. Der Egerviadukt wurde 1945 zunächst mit einer Behelfsbrücke wieder befahrbar gemacht. Am 19. Mai 1951 war die Brücke wiederhergestellt. 1951 wurde auch der Abschnitt Bad Brambach–Vojtanov auf ein Gleis zurückgebaut. Den im tschechoslowakischen Streckenabschnitt gelegenen Bahnhof Plesná (früher Fleißen) bediente die ČSD nach 1945 fortan im Binnenverkehr von Cheb aus.

Erst ab 1955 fand wieder grenzüberschreitender Verkehr statt. Auch der Reisezugverkehr über die Staatsgrenze wurde wieder aufgenommen. Berühmtheit erlangte die später mit Schnelltriebwagen der DR-Baureihe VT 18.16 geführte Expresszugverbindung Karlex von Berlin nach Karlsbad.

Im Güterverkehr erhielt die Strecke schon bald wieder ihre alte Bedeutung. Die ČSD baute den Grenzbahnhof Vojtanov deshalb schrittweise zu einem leistungsfähigen Grenzbahnhof aus. Anfang der 1980er Jahre wurde der tschechoslowakische Streckenabschnitt mit der in Nordwestböhmen üblichen Fahrleitungspannung von 25 kV 50 Hz elektrifiziert. Am 17. Oktober 1983 wurde der elektrische Betrieb zwischen Vojtanov und Cheb aufgenommen. Die Deutsche Reichsbahn begann in den 1970er Jahren mit dem Wiederaufbau des zweiten Gleises im deutschen Abschnitt. Ende der 1980er Jahre wurden die Abschnitte Pirk–Adorf und Raun–Bad Brambach wieder zweigleisig betrieben.

Heute wird die Strecke hauptsächlich für den Regionalverkehr genutzt. Im Güterverkehr hat die Strecke an Bedeutung verloren d.h.: gelegentliche Holzverladung und Stahlrollenverladung in Oelsnitz. Weiter in Richtung tschechische Grenze besitzt die Strecke, außer als Umleitung, keine Bedeutung mehr. Seit 1997 betreibt die Vogtlandbahn den Nahverkehr der Relation Zwickau–Bad Brambach. Seit 2000 verkehren die Züge der Vogtlandbahn bis nach Cheb und bedienen auch im tschechischen Abschnitt alle Unterwegsbahnhöfe. Regional-Express-Züge der Deutschen Bahn verkehren von Leipzig bis Bad Brambach. Seit der Einstellung des Karlex Mitte der 1990er Jahre findet kein höherwertiger Zugverkehr auf der Bahnstrecke Plauen–Cheb mehr statt.

Ausblick

In Zukunft sind an der Strecke keine größeren Baumaßnahmen geplant; außer der Umbau von Blinklichtanlagen auf Lichtzeichenanlagen und der Umbauten der Stellwerkstechnik auf ESTW. Die die Strecke hat keine überregionale Bedeutung mehr.

Streckenverlauf

In Plauen Vogtland oberer Bahnhof zweigt die Strecke aus der Bahnstrecke Leipzig–Hof ab und passiert die Syratalbrücke bevor sie den zum Haltepunkt zurückgebauten ehemaligen Bahnhof Plauen West erreicht. Danach kommt Straßberg, der dritte von insgesamt sieben Bahnhöfen und Haltepunkten der kreisfreien Stadt. Am Hp Kürbitz läuft sie mit der Elstertalbahn zusammen und parallel mit ihr bis zum Bahnhof Weischlitz und folgt nun dem Flusslauf der Weißen Elster unter der großen Brücke der Bundesautobahn 72 hindurch. Ab dem Bahnhof Pirk ist die Strecke wieder zweigleisig ausgebaut. Über Oelsnitz/Vogtl. führt sie nach Adorf/Vogtl., wo die Strecke der einstigen Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn abzweigt. Bei Bad Elster verlässt die Trasse das Elstertal und windet sich nun in vielen engen Kurven durch die Mittelgebirgslandschaft des Elstergebirges. Kurz vor Bad Brambach durchquert die Bahn erstmals tschechisches Territorium. Kurz nach dem Bahnhof Bad Brambach überquert die Trasse erneut die Staatsgrenze und erreicht den tschechischen Bahnhof Plesná, um danach auf der Südseite des Kapellenbergmassivs wieder über deutsches Gebiet zu führen. In stetem Gefälle führt das Gleis in den tschechischen Grenzbahnhof Vojtanov. Ab Vojtanov ist die Strecke elektrifiziert. Kurz nach Vojtanov führt von rechts das Gleis der Strecke von Aš heran, die einst als Bahnstrecke Cheb–Oberkotzau erbaut wurde. Größere Bedeutung besitzt der Bahnhof des berühmten Kurbades Franzensbad, von hier bestehen direkte Schnellzugverbindungen nach Prag und weiter in die Slowakei. Kurz vor dem nun folgenden Bahnhof Cheb überquert die Strecke den imposanten Egerviadukt, einst eine der größten Brückenbauten im Bereich der Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.

Weblinks


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