Tamira Paszek

Tamira Paszek
Tamira Paszek Tennisspieler
Tamira Paszek
Spitzname: Mimi
Nationalität: OsterreichÖsterreich Österreich
Geburtstag: 6. Dezember 1990
Größe: 165 cm
Gewicht: 60 kg
1. Profisaison: 2005
Spielhand: rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Ariff Mohamed (Vater)
Preisgeld: 1.236.721 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 160:107
Karrieretitel: 2 WTA, 2 ITF
Höchste Platzierung: 35 (9. Juli 2007)
Aktuelle Platzierung: 43
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 11:28
Karrieretitel: 0 WTA, 2 ITF
Höchste Platzierung: 292 (17. August 2009)
Aktuelle Platzierung: 864
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox: 7. November 2011

Tamira Paszek (* 6. Dezember 1990 in Dornbirn) ist eine österreichische Tennisspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Privates

Paszek ist die Tochter eines in Kenia aufgewachsenen tansanischen Arabers aus Kanada und einer in Österreich lebenden chilenischen Mutter. Sie hat noch einen jüngeren Bruder.

Karriere

Saison 2005

Am 2. Juli 2005 sorgte Paszek mit dem Finaleinzug beim Juniorenwettbewerb von Wimbledon erstmals international für Aufmerksamkeit. Die damals 14-Jährige musste sich allerdings im Endspiel der Polin Agnieszka Radwańska mit 3:6, 4:6 geschlagen geben.

Ebenfalls im Juli 2005 war sie mit zwei Siegen im Fed Cup gegen die Schweizerinnen Timea Bacsinszky und Myriam Casanova maßgeblich daran beteiligt, dass Österreich auch im Jahr 2006 in der Weltgruppe I, der höchsten Klasse dieses Nationenwettbewerbs, spielen konnte.

Im September 2005 gewann sie bei ihrem erst zweiten Auftritt auf der Damen-Tour bei dem mit 25.000 Dollar dotierten Challenger-Turnier in Sofia ihren ersten Titel. Nach überstandener Qualifikation besiegte sie im Finale die um neun Jahre ältere Deutsche Kristina Barrois. Am Tag zuvor hatte sie an der Seite der Kroatin Sanja Ančić schon den Doppel-Wettbewerb gewonnen.

Im Oktober 2005 gab Paszek ihr Debüt auf der WTA Tour und gewann beim mit 585.000 US-Dollar dotierten "Generali Ladies" in Linz ihr erstes Match gegen die Russin Jelena Wesnina mit 7:66, 1:6, 7:5. Dieser Sieg machte sie über Nacht zu der größten Nachwuchshoffnung im österreichischen Damentennis.

Saison 2006

In diesem Jahr erreichte sie beim Juniorenturnier der US Open das Endspiel, wo sie sich der topgesetzten Russin Anastassija Pawljutschenkowa nur knapp geschlagen geben musste (6:3, 4:6, 5:7).

Am 24. September 2006 gelang ihr beim WTA-Turnier Banka Koper Slovenia Open ihr bis dahin größter Erfolg. Bereits in ihrem dritten Turnier spielte sie sich als Qualifikantin bis ins Endspiel, wo sie die an Nummer 6 gesetzte Italienerin Maria Elena Camerin mit 7:5, 6:1 besiegte. In dem ganzen Turnier gab sie nur einen Satz ab (erste Runde, beim 4:6, 6:2, 6:1 gegen die Polin Karolina Kosińska). Damit steht Paszek mit 15 Jahren, 9 Monaten und 24 Tagen als siebtjüngste Turniersiegerin in der WTA-Statistik. Ihr war es als einziger Qualifikantin in dieser Saison gelungen, einen Titel auf der WTA Tour zu gewinnen.

Saison 2007

Ende 2006 verkündete Paszek zusammen mit ihrem Coach, dass sie 2007 alle Grand-Slam-Turniere auf der WTA Tour bestreiten würde. Bei den Australian Open schlug sie nach erfolgreicher Qualifikation Séverine Brémond aus Frankreich mit 6:1, 6:4. In der zweiten Runde unterlag sie jedoch der an Nummer 22 gesetzten Russin Wera Swonarjowa mit 1:6, 3:6. Sie startete daraufhin auch im Juniorenbewerb, wo sie in Runde 3 gegen Urszula Radwanska mit 3:6, 3:6 ausschied.

Auch die Dubai Duty Free Women's Open begannen für Paszek erfolgreich. Erneut gewann sie alle drei Qualifikationsrunden und besiegte in der ersten Runde die Slowenin Katarina Srebotnik mit 7:5, 6:3. Das stärkste Match ihrer jungen Karriere bestritt sie in Runde 2 gegen die Weltranglistenzweite und topgesetzte Justine Henin. Paszek dominierte gegen die fünffache Grand-Slam-Siegerin im ersten Satz mit druckvollen Grundschlägen und sehr guter Taktik. Henin konnte nach einer Spielzeit von 2:25 Stunden aber schließlich ihren ersten Matchball zum 4:6, 7:5, 6:1 verwandeln.[1] Durch dieses Match machte Paszek in der Weltrangliste einen Sprung von Platz 128 auf 101.

Nach ihrem erfolgreichen Auftreten im Fed Cup gegen Australien spielte sich Paszek auch in das Hauptfeld des J & S Cup in Warschau, verlor dort aber in der ersten Runde gegen die ukrainische Qualifikantin Kateryna Bondarenko mit 1:6, 7:63, 1:6. Bei den Qatar Total German Open in Berlin scheiterte sie in der dritten Qualifikationsrunde an der Tschechin Zuzana Ondrášková mit 6:4, 4:6, 3:6.

Mit einem Dreisatzsieg über Michaëlla Krajicek in der zweiten Qualifikationsrunde erreichte Paszek das Hauptfeld der Internazionali BNL d'Italia in Rom. In Runde 1 bezwang sie die Australierin Nicole Pratt mit 61:7, 6:0, 6:2, verlor jedoch anschließend gegen die an Nummer 3 gesetzte Serbin und spätere Turniersiegerin Jelena Janković (3:6, 4:6).

Bei den French Open unterlag Paszek in der zweiten Runde erneut Titelverteidigerin Justine Henin. Dabei lieferte sie eine grandiose Aufholjagd, als sie im ersten Satz einen 0:5-Rückstand wettmachte - beim Spielstand von 5:6 war sie nur einen Punkt von einer Tie-Break-Entscheidung entfernt. Beim Stand von 3:0 für die Belgierin im zweiten Satz musste die Partie wegen Regens dann für mehr als eine Stunde unterbrochen werden. Nach der Pause fand Paszek keine Mittel mehr, das Spiel zu drehen - sie verlor das Match nach 1:23 Stunden (reine Spielzeit) mit 5:7, 1:6.[2]

In Wimbledon erreichte sie das Achtelfinale, wo sie gegen die an Nummer 5 gesetzte Russin Swetlana Kusnezowa mit 3:6, 2:6 ausschied. Auch bei den US Open erreichte Paszek das Achtelfinale, das sie gegen Anna Tschakwetadse mit 1:6, 5:7 verlor. Bei ihrem Heimturnier, den "Generali Ladies Open", erreichte Paszek die zweite Runde.

Saison 2008

Zum Saisonbeginn erreichte sie in Auckland das Halbfinale, das sie gegen Lindsay Davenport mit 4:6, 3:6 verlor. Bei den Australian Open verlor Paszek bereits in der ersten Runde gegen die an Nummer 3 gesetzte Jelena Janković. In der 3 Stunden 10 Minuten dauernden Partie vergab Paszek drei Matchbälle und musste sich schließlich mit 6:2, 2:6, [10:12] geschlagen geben.

Beim Indian Wells Masters in Kalifornien musste sie in ihrem Drittrundenmatch gegen die Australierin Casey Dellacqua beim Stande von 1:6 und 0:4 aufgeben. Als Grund wurde eine körperliche Schwäche genannt (sie hatte schon längere Zeit mit Magenproblemen zu kämpfen). Nach einer Durststrecke erreichte sie beim Turnier in Montreal das Viertelfinale. Die einzige Endspielteilnahme des Jahres in Bali ging gegen Patty Schnyder 3:6, 0:6 verloren.

Aufgrund des nicht zufriedenstellenden Saisonauftakts wurde Paszek nicht für die Olympischen Spiele 2008 in Peking nominiert. In ihrer ersten Enttäuschung hatte sie sogar daran gedacht, die Verbandszugehörigkeit zu wechseln.

Saison 2009

Die Saison begann mit einer Serie von Erstrundenniederlagen. Erst im März erreichte Paszek die 2. Runde bei den Turnieren von Indian Wells und Miami.

Aufgrund von Rückenproblemen war ihr Start in Wimbledon gefährdet. Ihr Erstrundenspiel musste sie dann auch mittendrin aufgeben.

Bei einer Pressekonferenz am 21. Juli 2009 erklärte Paszek, dass sie ihre Rückenprobleme bei einer Alternativmedizinerin behandeln ließe. Die Ärztin nahm ihr zunächst Blut ab, reicherte es dann mit homöopathischen Mitteln an und injizierte ihr anschließend dieses Blut wieder. Da Eigenblutbehandlungen aber meldepflichtig sind, wurde ein Dopingverfahren eingeleitet. Die Suspendierung wurde Anfang August schließlich aufgehoben, da kein eindeutiger Verstoß festgestellt werden konnte. Einen Monat später wurde auch das Verfahren der NADA gegen Paszek eingestellt. Im September schrieb sie die Saison allerdings wegen der Rückenverletzung ab und suchte bei der WTA um ein protected ranking an.

Saison 2010

Auch das Jahr 2010 begann nicht gut. Nach einem Erstrundensieg in Hobart verlor Paszek bei den Australian Open gleich ihr Auftaktmatch. Bis Mitte April folgten weitere Erstrundenniederlagen, wodurch sie sogar aus den Top 300 fiel. Im Mai gewann sie das 25.000 US-Dollar-Turnier in Izmir. Bei den US Open schied sie in Runde 2 gegen die Taiwanesin Chan Yung-jan aus. In Québec gewann sie (einschl. Qualifikation) acht Begegnungen und holte mit einem Finalsieg (7:66, 2:6, 7:5) über die US-Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands ihren zweiten WTA-Titel. Am Saisonende war Paszek mit Position 90 im WTA-Ranking zweitbeste Österreicherin nach Sybille Bammer.

Saison 2011

Im Gegensatz zu den letzten Grand-Slam-Turnieren war Paszek bei den Australian Open und den French Open wieder direkt fürs Hauptfeld qualifiziert. Sie scheiterte allerdings jeweils in der ersten Runde. Inklusive der French Open kam Paszek im Frühjahr nie über die zweite Runde hinaus. Danach erreichte sie beim ITF-Turnier in Nottingham und beim WTA-Turnier in Birmingham die dritte Runde. Anfang Juni war sie die einzige österreichische Spielerin in den Top 100 der WTA-Weltrangliste.[3] In Wimbledon markierte Paszek schließlich einen neuen Karrierehöhepunkt: Unter anderem durch einen Sieg über die letztjährige Paris-Siegerin und diesjährige Finalistin Francesca Schiavone zog sie erstmals in ihrer Karriere in das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein. Dort verlor sie gegen die an Nummer 4 gesetzte Weißrussin Wiktoryja Asaranka.[4] Paszek musste am 6. August nach einer Bauchmuskelverletzung im Achtelfinale der Mercury Insurance Open aufgeben,[5] egalisierte am 8. August aber dennoch mit Platz 35 ihre bisher beste Notierung in der Weltrangliste vom Juli 2007.[6] Bei den US Open schied die durch ihre Verletzung noch immer angeschlagene Paszek bereits in der ersten Runde aus.

Sportliche Erfolge

WTA-Weltrangliste (Position am Jahresende)

Saison/Jahr Platzierung Veränderung gg. Vorjahr
2005 365 +9634
2006 181 +184
2007 42 +139
2008 73 -31
2009 185 -112
2010 90 +95
2011 (43) (+47)

Endspiele

Turniersiege (WTA Tour)

Nr. Datum Turnier Bodenbelag Kategorie Finalgegnerin Ergebnis
1. 24.09.2006 Banka Koper Slovenia Open Hart Tier IV ItalienItalien Maria Elena Camerin 7:5 6:1
2. 19.09.2010 Bell Challenge Hart International Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bethanie Mattek-Sands 7:66, 2:6, 7:5

Finalteilnahmen (WTA Tour)

Nr. Datum Turnier Bodenbelag Kategorie Turniersiegerin Ergebnis
1. 14.09.2008 Wismilak International Hardcourt Tier III SchweizSchweiz Patty Schnyder 3:6, 0:6

Siege bei ITF-Turnieren

Nr. Datum Turnier Bodenbelag Kategorie Finalgegnerin Ergebnis
1. 19.09.2005 Sofia, Bulgarien Hart ITF $25.000 DeutschlandDeutschland Kristina Barrois 7:65, 6:3
2. 29.05.2010 Izmir, Türkei Hart ITF $25.000 TurkeiTürkei Çağla Büyükakçay 6:2, 6:3

Grand-Slam-Ergebnisse

Turnier 2007 2008 2009 2010 2011
Australian Open 2R 1R 1R 1R 1R
French Open 2R 1R 1R - 1R
Wimbledon AF 1R 1R Q2 VF
US Open AF 2R - 2R 1R

Q (Qualifikation), 1R (1. Runde), 2R (2. Runde), 3R (3. Runde), AF (Achtelfinale), VF (Viertelfinale), HF (Halbfinale), F (Finale), S (Sieg)

Angaben in Klammern bedeuten, dass das betreffende Turnier noch nicht abgeschlossen ist. Nach Ausscheiden bzw. Ende des Turniers werden die Klammern entfernt.

Einzelnachweise

  1. Dubai: Paszek knapp an Sensation vorbei
  2. Roland Garros: Paszek verliert Nervenschlacht
  3. Paszek und Vater im Exklusiv-Interview: "War Frage der Zeit, bis Knoten platzt"
  4. Eine Nummer zu groß: Paszek unterliegt Azarenka in Late-Night-Match
  5. Tamira Paszek muss eine Pause einlegen - WTA - LAOLA1.at
  6. Paszek egalisiert Karrierehoch in Weltrangliste

Weblinks

 Commons: Tamira Paszek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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