- Trade
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Filmdaten Deutscher Titel Trade – Willkommen in Amerika Originaltitel Trade Produktionsland USA, Deutschland Originalsprache Englisch, Spanisch, Polnisch, Russisch Erscheinungsjahr 2007 Länge 119 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Marco Kreuzpaintner Drehbuch Peter Landesman (Geschichte)
José Rivera (Handlung und Drehbuch)Produktion Roland Emmerich
Rosilyn HellerMusik Jacabo Lieberman Kamera Daniel Gottschalk Schnitt Hansjörg Weißbrich Besetzung - Kevin Kline: Ray Sheridan
- Cesar Ramos: Jorge
- Marco Perez: Manuel
- Alicja Bachleda-Curuś: Veronica
- Paulina Gaitán: Adriana
- Kathleen Gati: Irina Silayev
- Pavel Lychnikoff: Vadim Youchenko
- Anthony Crivelle: Detective Henderson
- Linda Emond: Patty Sheridan
- Zack Ward: Alex Green
- Kate del Castillo: Laura
- Leland Pascual: Thailändischer Junge
Trade – Willkommen in Amerika (Trade) ist ein Film aus dem Jahr 2007, in dem u.a. Kevin Kline mitwirkt. Der Film wurde von Roland Emmerich und Rosilyn Heller produziert und die Regie führte Marco Kreuzpaintner. Der Film wurde erstmals am 23. Januar 2007 auf dem Sundance Film Festival gezeigt und lief in den USA am 28. September 2007 in ausgewählten Kinos an. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 18. Oktober. Der Film beschäftigt sich mit den Themen moderner Sklaverei, Sex-Sklaverei, Zwangsprostitution und internationalem Menschenhandel.
In Deutschland wurde der Film auf der Frankfurter Buchmesse in Gegenwart von Regisseur Marco Kreuzpaintner und Produzent Roland Emmerich am 12. Oktober 2007 gezeigt und mit dem Hessischen Filmpreis in der Kategorie Cinema for Peace Special Award ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In Mexiko-Stadt wird die 13-jährige Adriana, die mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter in den Slums lebt, auf offener Straße von russischen Menschenhändlern entführt. Sie soll mit einigen anderen Kindern aus Mexiko sowie einem kleinen thailändischen Jungen und der polnischen Frau Veronica zusammen illegal in die Vereinigten Staaten geschmuggelt und dort als Sex-Sklavin verkauft werden. Die Kidnapper vergewaltigen die Polin vor den Augen der anderen Kinder, um deren Willen zu brechen. Den übrigen Entführten tun sie jedoch nichts an, um sie später für jungfräulich zu verkaufen; dies steigert ihren Wert im Menschenhandel.
Jorge, der 17-jährige Bruder von Adriana, der davon lebt, mit zwei Freunden zusammen Sex-Touristen auszurauben, sucht seine Schwester und kommt den Menschenhändlern auf die Spur. Er verfolgt sie mit einem gestohlenen Auto bis zu einem kleinen Ort nahe der US-amerikanischen Grenze, wo ihm das Benzin ausgeht und er die Spur verliert.
Die Entführer versuchen, ihre Opfer illegal über die Grenze zu bringen, was erst beim zweiten Versuch gelingt, denn beim ersten Mal wird die Gruppe von der amerikanischen Grenzpolizei gefasst und in ein Auffanglager gebracht. Vorher wurden die Entführten von den Kidnappern mit Drohungen gegen ihre Familien eingeschüchtert. Auch die Polizei will nicht glauben, dass sie entführt worden sind. Folgend werden sie wieder nach Mexiko zurück gebracht, wo die Kidnapper schon auf sie warten.
Jorge will ebenfalls in die USA. Er hat von einem Mafiaboss in Mexiko-Stadt erfahren, dass der Kinderhändlerring von New Jersey aus operiert. Um über die Grenze zu gelangen, hat er sich im Kofferraum eines amerikanischen Autos versteckt. Wie sich herausstellt, gehört das Auto ausgerechnet dem Polizisten Ray Sheridan. Gegen Ende des Films wird klar, dass Ray eine ihm zunächst unbekannte uneheliche Tochter hatte. Diese wurde von ihrer Mutter zur Finanzierung ihrer Drogensucht wahrscheinlich an Menschenhändler verkauft. Deshalb hielt sich Ray, der sonst im Betrugsdezernat arbeitet, an dem Ort in Mexiko auf, wo Jorge sich in seinem Auto versteckt hielt. Zunächst hat Ray Zweifel an der Geschichte von Jorge, dieser kann Ray aber schließlich von der Entführung seiner Schwester überzeugen. Deshalb fahren Ray und Jorge gemeinsam nach New Jersey.
Tatsächlich ist dies das Ziel der Gangster. Auf dem Weg dorthin verdienen diese sich zusätzlich Geld, indem sie Adriana und Veronica auf Autobahnraststätten zur Prostitution zwingen, wobei Adriana nur für Oralverkehr zur Verfügung steht, da sie ja jungfräulich verkauft werden soll. Unterwegs gelingt Adriana und Veronica einmal beinahe die Flucht, doch werden sie wieder eingefangen. Vorher hat Veronica jedoch von ihrer Mutter in einem Telefonat erfahren, dass die Menschenhändler ihren kleinen Sohn geholt haben. In dieser ausweglosen Situation begeht Veronica Selbstmord, was Adriana sehr schockiert, aber auch den Gangstern Ärger von ihren Bossen einbringt.
In New Jersey angekommen, wendet sich Ray an die örtliche Polizei, die aber, obwohl sie das Operationszentrum der Bande kennt und beobachtet, nichts unternehmen will, um die Ermittlungen gegen das gesamte Netz nicht zu gefährden. Daraufhin beschließt Ray, bei der Internetauktion selbst mitzubieten, und kauft Adriana für $ 32.000. Die Übergabe läuft jedoch nicht ganz wie geplant, denn die Menschenhändler sind misstrauisch und halten Ray für einen Polizisten. Um zu beweisen, dass er kein Polizist ist, wird er gezwungen, Adriana vor Ort zu entjungfern. Es gelingt Ray und Adriana jedoch mit Hilfe eines reumütigen Bandenmitglieds, die Gangster zu überlisten. Die Polizei stürmt nun doch das Anwesen und befreit viele Kinder, die noch im Keller versteckt waren.
Ray will Jorge und Adriana die $ 32.000 schenken. Jorge nimmt das Geld jedoch nicht an. Der Film endet damit, dass Jorge, nachdem er seine Schwester der Mutter übergeben hat, den Mann, der für die Entführung in Mexiko-Stadt verantwortlich war, mit einem Messer ersticht und auf der Straße liegen lässt. Die letzte Einstellung zeigt Jorge, der sich schockiert umdreht, als ein kleiner Junge weinend auf seinen toten Vater, den eben erstochenen Menschenhändler, zuläuft.
Hintergrund
Der Film basiert auf dem Artikel “The Girls Next Door”[1] des Journalisten Peter Landesman, der am 25. Januar 2004 im New York Times Magazine erschien. Der Artikel (und speziell die darin angegebene Zahl von „vielleicht Zehntausenden“ von Mädchen, Frauen und Jungen, die gegen ihren Willen in den USA als Sexsklaven festgehalten würden) wurde am selben Tag vom Blogger Daniel Radosh heftig kritisiert[2], woraufhin Landesman mit juristischen Schritten drohte. Eine Reihe von Artikeln von Jack Shafer in Slate beschäftigte sich mit der Kontroverse und den Fakten des Artikels sowie mit der rechtlichen Stellung und Verantwortung von Blogs.[3]
Kritiken
Die Kritiken zu "Trade" fielen gemischt aus. Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Ein Film über erschreckende Zustände, der sein Thema aber nicht auslotet und zu sehr an der Oberfläche verbleibt.“[4]
Der Filmkritiker Welf Lindner schreibt zudem: „ Soziale oder politische Aspekte, die das Thema der Menschensklaverei näher hätten beleuchten können, werden zugunsten eines vereinfachenden und emotionalisierenden Genremixes aus Thriller- und Melodramelementen weitgehend aufgegeben", und weist auf die teils unzusammenhängende Erzählung sowie die mangelnde Authentizität hin.[5] In der IMDB erhält der Film 7,5 von 10 möglichen Punkten, wird aber im Kritkerspiegel nur mit 42 von 100 bewertet. [6][7]
Auszeichnungen
- 2007: Hessischer Filmpreis in der Kategorie Cinema for Peace Special Award
- 2008: Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Tongestaltung
Einzelnachweise
- ↑ http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9B04EEDA1439F936A15752C0A9629C8B63
- ↑ Zusammenfassung unter http://www.radosh.net/archive/2004_01_01_radosh_archive.html#000061
- ↑ Artikelserie zur Kontroverse in Slate: http://www.slate.com/id/2094646/
- ↑ Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
- ↑ Filmkritik von Welf Lindner auf www.critic.de. Abgerufen am 30. August 2011.
- ↑ Eintrag des Film in der englischen Internet Movie Database. Abgerufen am 30. August 2011.
- ↑ Eintrag des Film in der deutschen Internet Movie Database. Abgerufen am 30. August 2011.
Weblinks
Commons: Trade (Film) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Trade – Willkommen in Amerika in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Seite (englische Version)
- Sammlung von Kritiken zu Trade – Willkommen in Amerika bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Trade – Willkommen in Amerika auf Metacritic.com (englisch)
- Zusammenstellung von Filmkritiken auf film-zeit.de (deutsch)
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