Trade

Trade
Filmdaten
Deutscher Titel Trade – Willkommen in Amerika
Originaltitel Trade
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch, Spanisch, Polnisch, Russisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Marco Kreuzpaintner
Drehbuch Peter Landesman (Geschichte)
José Rivera (Handlung und Drehbuch)
Produktion Roland Emmerich
Rosilyn Heller
Musik Jacabo Lieberman
Kamera Daniel Gottschalk
Schnitt Hansjörg Weißbrich
Besetzung

Trade – Willkommen in Amerika (Trade) ist ein Film aus dem Jahr 2007, in dem u.a. Kevin Kline mitwirkt. Der Film wurde von Roland Emmerich und Rosilyn Heller produziert und die Regie führte Marco Kreuzpaintner. Der Film wurde erstmals am 23. Januar 2007 auf dem Sundance Film Festival gezeigt und lief in den USA am 28. September 2007 in ausgewählten Kinos an. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 18. Oktober. Der Film beschäftigt sich mit den Themen moderner Sklaverei, Sex-Sklaverei, Zwangsprostitution und internationalem Menschenhandel.

In Deutschland wurde der Film auf der Frankfurter Buchmesse in Gegenwart von Regisseur Marco Kreuzpaintner und Produzent Roland Emmerich am 12. Oktober 2007 gezeigt und mit dem Hessischen Filmpreis in der Kategorie Cinema for Peace Special Award ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In Mexiko-Stadt wird die 13-jährige Adriana, die mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter in den Slums lebt, auf offener Straße von russischen Menschenhändlern entführt. Sie soll mit einigen anderen Kindern aus Mexiko sowie einem kleinen thailändischen Jungen und der polnischen Frau Veronica zusammen illegal in die Vereinigten Staaten geschmuggelt und dort als Sex-Sklavin verkauft werden. Die Kidnapper vergewaltigen die Polin vor den Augen der anderen Kinder, um deren Willen zu brechen. Den übrigen Entführten tun sie jedoch nichts an, um sie später für jungfräulich zu verkaufen; dies steigert ihren Wert im Menschenhandel.

Jorge, der 17-jährige Bruder von Adriana, der davon lebt, mit zwei Freunden zusammen Sex-Touristen auszurauben, sucht seine Schwester und kommt den Menschenhändlern auf die Spur. Er verfolgt sie mit einem gestohlenen Auto bis zu einem kleinen Ort nahe der US-amerikanischen Grenze, wo ihm das Benzin ausgeht und er die Spur verliert.

Die Entführer versuchen, ihre Opfer illegal über die Grenze zu bringen, was erst beim zweiten Versuch gelingt, denn beim ersten Mal wird die Gruppe von der amerikanischen Grenzpolizei gefasst und in ein Auffanglager gebracht. Vorher wurden die Entführten von den Kidnappern mit Drohungen gegen ihre Familien eingeschüchtert. Auch die Polizei will nicht glauben, dass sie entführt worden sind. Folgend werden sie wieder nach Mexiko zurück gebracht, wo die Kidnapper schon auf sie warten.

Jorge will ebenfalls in die USA. Er hat von einem Mafiaboss in Mexiko-Stadt erfahren, dass der Kinderhändlerring von New Jersey aus operiert. Um über die Grenze zu gelangen, hat er sich im Kofferraum eines amerikanischen Autos versteckt. Wie sich herausstellt, gehört das Auto ausgerechnet dem Polizisten Ray Sheridan. Gegen Ende des Films wird klar, dass Ray eine ihm zunächst unbekannte uneheliche Tochter hatte. Diese wurde von ihrer Mutter zur Finanzierung ihrer Drogensucht wahrscheinlich an Menschenhändler verkauft. Deshalb hielt sich Ray, der sonst im Betrugsdezernat arbeitet, an dem Ort in Mexiko auf, wo Jorge sich in seinem Auto versteckt hielt. Zunächst hat Ray Zweifel an der Geschichte von Jorge, dieser kann Ray aber schließlich von der Entführung seiner Schwester überzeugen. Deshalb fahren Ray und Jorge gemeinsam nach New Jersey.

Tatsächlich ist dies das Ziel der Gangster. Auf dem Weg dorthin verdienen diese sich zusätzlich Geld, indem sie Adriana und Veronica auf Autobahnraststätten zur Prostitution zwingen, wobei Adriana nur für Oralverkehr zur Verfügung steht, da sie ja jungfräulich verkauft werden soll. Unterwegs gelingt Adriana und Veronica einmal beinahe die Flucht, doch werden sie wieder eingefangen. Vorher hat Veronica jedoch von ihrer Mutter in einem Telefonat erfahren, dass die Menschenhändler ihren kleinen Sohn geholt haben. In dieser ausweglosen Situation begeht Veronica Selbstmord, was Adriana sehr schockiert, aber auch den Gangstern Ärger von ihren Bossen einbringt.

In New Jersey angekommen, wendet sich Ray an die örtliche Polizei, die aber, obwohl sie das Operationszentrum der Bande kennt und beobachtet, nichts unternehmen will, um die Ermittlungen gegen das gesamte Netz nicht zu gefährden. Daraufhin beschließt Ray, bei der Internetauktion selbst mitzubieten, und kauft Adriana für $ 32.000. Die Übergabe läuft jedoch nicht ganz wie geplant, denn die Menschenhändler sind misstrauisch und halten Ray für einen Polizisten. Um zu beweisen, dass er kein Polizist ist, wird er gezwungen, Adriana vor Ort zu entjungfern. Es gelingt Ray und Adriana jedoch mit Hilfe eines reumütigen Bandenmitglieds, die Gangster zu überlisten. Die Polizei stürmt nun doch das Anwesen und befreit viele Kinder, die noch im Keller versteckt waren.

Ray will Jorge und Adriana die $ 32.000 schenken. Jorge nimmt das Geld jedoch nicht an. Der Film endet damit, dass Jorge, nachdem er seine Schwester der Mutter übergeben hat, den Mann, der für die Entführung in Mexiko-Stadt verantwortlich war, mit einem Messer ersticht und auf der Straße liegen lässt. Die letzte Einstellung zeigt Jorge, der sich schockiert umdreht, als ein kleiner Junge weinend auf seinen toten Vater, den eben erstochenen Menschenhändler, zuläuft.

Ute Kretschmann (Plan International: Prävention), Katja Riemann (UNICEF-Patin: Kinderprostitution), Roland Emmerich (Produzent), Marco Kreuzpaintner (Regisseur) bei der Pressekonferenz zur deutschen Filmpremiere Trade (v.l.n.r.)

Hintergrund

Der Film basiert auf dem Artikel “The Girls Next Door”[1] des Journalisten Peter Landesman, der am 25. Januar 2004 im New York Times Magazine erschien. Der Artikel (und speziell die darin angegebene Zahl von „vielleicht Zehntausenden“ von Mädchen, Frauen und Jungen, die gegen ihren Willen in den USA als Sexsklaven festgehalten würden) wurde am selben Tag vom Blogger Daniel Radosh heftig kritisiert[2], woraufhin Landesman mit juristischen Schritten drohte. Eine Reihe von Artikeln von Jack Shafer in Slate beschäftigte sich mit der Kontroverse und den Fakten des Artikels sowie mit der rechtlichen Stellung und Verantwortung von Blogs.[3]

Kritiken

Die Kritiken zu "Trade" fielen gemischt aus. Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Ein Film über erschreckende Zustände, der sein Thema aber nicht auslotet und zu sehr an der Oberfläche verbleibt.[4]

Der Filmkritiker Welf Lindner schreibt zudem: „ Soziale oder politische Aspekte, die das Thema der Menschensklaverei näher hätten beleuchten können, werden zugunsten eines vereinfachenden und emotionalisierenden Genremixes aus Thriller- und Melodramelementen weitgehend aufgegeben", und weist auf die teils unzusammenhängende Erzählung sowie die mangelnde Authentizität hin.[5] In der IMDB erhält der Film 7,5 von 10 möglichen Punkten, wird aber im Kritkerspiegel nur mit 42 von 100 bewertet. [6][7]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9B04EEDA1439F936A15752C0A9629C8B63
  2. Zusammenfassung unter http://www.radosh.net/archive/2004_01_01_radosh_archive.html#000061
  3. Artikelserie zur Kontroverse in Slate: http://www.slate.com/id/2094646/
  4. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
  5. Filmkritik von Welf Lindner auf www.critic.de. Abgerufen am 30. August 2011.
  6. Eintrag des Film in der englischen Internet Movie Database. Abgerufen am 30. August 2011.
  7. Eintrag des Film in der deutschen Internet Movie Database. Abgerufen am 30. August 2011.

Weblinks

 Commons: Trade (Film) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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Synonyme:

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  • Trade — Trade, n. [Formerly, a path, OE. tred a footmark. See {Tread}, n. & v.] 1. A track; a trail; a way; a path; also, passage; travel; resort. [Obs.] [1913 Webster] A postern with a blind wicket there was, A common trade to pass through Priam s house …   The Collaborative International Dictionary of English

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  • trade — [trād] n. [ME, a track, course of action < MLowG, a track < OS trada, a trace, trail, akin to ME trede, TREAD] 1. Obs. a) a track; path b) a course; regular procedure 2. a) a means of earning one s living; occupation, work, or line of… …   English World dictionary

  • trade — n 1 Trade, craft, handicraft, art, profession are general terms which designate a pursuit followed as an occupation or means of livelihood and requiring technical knowledge and skill. Trade is applied chiefly to pursuits involving skilled manual… …   New Dictionary of Synonyms

  • trade-in — ˈtrade in noun [countable, uncountable] COMMERCE a way of buying a new car, computer etc in which you give the seller your old car etc as part of the payment; = part Bre: • A dealer may accept old equipment as a trade in on a new computer. • They …   Financial and business terms

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  • trade-in — n AmE a used car, piece of equipment etc that you give to a seller of a new one that you are buying as part of the payment British Equivalent: part exchange ▪ Are you going to give your Ford as a trade in? trade in price/value ▪ The trade in… …   Dictionary of contemporary English

  • Trade — Trade, v. i. [imp. & p. p. {Traded}; p. pr. & vb. n. {Trading}.] 1. To barter, or to buy and sell; to be engaged in the exchange, purchase, or sale of goods, wares, merchandise, or anything else; to traffic; to bargain; to carry on commerce as a… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Trade — Trade, v. t. To sell or exchange in commerce; to barter. [1913 Webster] They traded the persons of men. Ezek. xxvii. 13. [1913 Webster] To dicker and to swop, to trade rifles and watches. Cooper. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

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