Brigitte Swoboda

Brigitte Swoboda

Brigitte Swoboda (* 1. Februar 1943 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Brigitte Swoboda wurde 1943 in Wien-Brigittenau geboren. Schon als Kind wollte sie Pianistin oder Schauspielerin werden, machte aber eine Ausbildung zur Grafikerin und begann mit 17 Jahren Theater zu spielen. Eine Zeit lang war sie Laiendarstellerin in der „Neuen Wiener Bühne“. 1969 bekam sie durch Zufall die Rolle der Birgit in Wolfgang Bauers Erstlingswerk „Magic Afternoon“ am Wiener Ateliertheater. Für diese Rolle erhielt sie die Kainz-Medaille.

1969 wurde sie von Gustav Manker entdeckt und an das Wiener Volkstheater engagiert. Ihre Antrittsrolle war die Salome Pockerl in NestroysDer Talisman“ als Partnerin von Helmut Qualtinger. Brigitte Swoboda brach in dieser Rolle mit der Wiener Aufführungstradition und war nicht "das niedliche Geschöpf aus einer Rousseau’schen Landschaft“, sondern "eine verschlampte Proletarierin von höchst ungemütlichem Zuschnitt, ein Schattengewächs aus dem Nachtasyl, der Wechselbalg eines in den Gänsestall abgelegten Großstadtteenagers“. Das berühmte Couplet „Ja, die Männer hab’n ’s gut!“ klang "so gefährlich, als sei es mit einem rostigen Messer geritzt“. (Süddeutsche Zeitung) [1]

Danach kam die Krankenschwester Riki in der Uraufführung von Wolfgang Bauers „Change“ (1969). In den kommenden Jahren entwickelte sich Swoboda zu einer beliebten Volksschauspielerin und wurde neben Heinz Petters, Dolores Schmidinger und Hilde Sochor Teil des berühmten Nestroy-Ensembles am Volkstheater: „Heimliches Geld, heimliche Liebe“ (1972), "Gegen Torheit gibt es kein Mittel" (1973), „Umsonst“ (1974), "Das Gewürzkrämerkleeblatt" (1977). Darüber hinaus spielte Swoboda auch in Stücken des Altwiener Volkstheaters von Ferdinand Raimund, so die Rosa in „Der Verschwender“, Linda in „Der Barometermacher auf der Zauberinsel“ und Ludwig Anzengruber (Pepi Schalanter in "Das vierte Gebot", 1970). Sie setzte aber auch starke Akzente in Ur- und Erstaufführungen von Peter Turrini („Die Wirtin“, 1975), Walter Wippersberg („Was haben vom Leben“, 1976), Franz Xaver Kroetz („Nicht Fisch, nicht Fleisch“, 1980), Heinz Rudolf Unger („Zwölfeläuten“, 1984) und Felix Mitterer („Kein schöner Land“, 1987).

Bekannt wurde Brigitte Swoboda auch durch Fernsehauftritte wie als Frau Wybiral in „Der neue Untermieter“ oder durch ihre Mitwirkung als Hausmeisterin Koziber in der Kultserie „Kaisermühlen Blues“. In den letzten Jahren spielte sie an ihrem Stammhaus, im Volkstheater u.a. in Nestroys „Das Mädl aus der Vorstadt“, Nestroys „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ oder in Brochs „Die Erzählung der Magd Zerline“.

Film und Fernsehen

Theater

  • 2010: Liliom (Volkstheater)

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paulus Manker: "Der Theatermann Gustav Manker. Spurensuche." Amalthea, Wien 2010 ISBN 978-3-85002-738-0

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