- Dieter Noll (Politiker)
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Dieter Noll (* 1939) ist ein deutscher Bauingenieur und Politiker (CDU).
Nach einem Studium des Bauingenieurwesens und der Betriebswirtschaftslehre promovierte Noll 1971 an der Universität Mannheim zur Thematik Ökonomische Beurteilung von Streitkräften: unter besonderer Berücksichtigung des Bereichs der Deutschen Bundeswehr. Er war als Unternehmensberater in Budenheim bei Mainz tätig, bevor er nach der Wende 1990 in die DDR ging, um politische Karriere machen zu können.[1] Nach der ersten freien Kommunalwahl in Karl-Marx-Stadt am 6. Mai 1990, aus der die CDU als stärkste Fraktion hervorging, wurde er von dieser nominiert am 1. Juni 1990 vom Stadtrat zum Oberbürgermeister gewählt.[2] Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Umsetzung der Rückbenennung der Stadt von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz infolge einer durchgeführten Bürgerbefragung.[3]
Nachdem der WDR am 4. Februar 1991 erstmals anhand von Noll über „fragwürdige Methoden, mit denen westdeutsche Politiker im Osten Fuß zu fassen versuchen“ berichtet hatte (vorgeworfen wurde Noll der eigenmächtige Abschluss eines Planungsauftrag für den Hotelkomplex Maison France unter Überschreitung seiner Kompetenz und Unterwanderung des Stadtrates)[4], leiteten das Regierungsbezirk Chemnitz ein Dienstaufsichtsverfahren und die Staatsanwaltschaft Chemnitz Ermittlungen gegen Noll ein.[1][5] Nach massiven Rücktrittsforderungen legte er sein Amt Ende April 1991 nieder. Sein Parteifreund Joachim Pilz übernahm am 1. Juni zunächst amtierend die Amtsgeschäfte und wurde schließlich am 3. Juli 1991 zum Oberbürgermeister gewählt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b So etwas Seriöses
- ↑ a b Chronik der Wende in Chemnitz.
- ↑ Chemnitzer Stadtgeschichte.
- ↑ Chemnitz im Jahr 1991.
- ↑ Aschenputtel des Ostens.
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