Johannes Hübschmann

Johannes Hübschmann

Hermann Max Johannes Hübschmann (* 25. Februar 1867 in Löbtau; † 22. November 1930 in Chemnitz) war ein deutscher Jurist, Politiker und von 1917 bis 1930 Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz.

Seine Kindheit verlebte er in Dresden, wo der Vater als Stadthauptkassierer tätig war. Er besuchte dort die Erste Bürgerschule und die Kreuzschule, bevor er in Leipzig Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft studierte. Im Jahr 1889 promovierte er zum Dr. jur.

1893 wechselte Johannes Hübschmann in die kommunale Verwaltung beim Rat der Stadt Dresden, nachdem er zuvor im Justizbereich tätig war. Von 1896 bis 1900 bekleidete er die Funktion eines Bürgermeisters in Waldheim und von 1900 bis 1904 in Oelsnitz/Vogtl. Im September 1904 wechselte er dann nach Chemnitz und wurde dort 1. Stadtrat und Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Vier Jahre später, ab Januar 1908, bekleidete er das Amt des 2. Bürgermeister von Chemnitz.

Vom 11. Juni 1917 bis zu seinem krankheitsbedingten Austritt am 1. April 1930 übte er das Amt des Oberbürgermeisters aus und leitete die Geschicke der Stadt. Insgesamt wirkte Hübschmann mehr als ein Vierteljahrhundert für die Stadt Chemnitz. In dieser Zeit setzte er sich für ein modernes Berufsschulwesen und ein erweitertes Schulbauprogramm ein. Die vorher im Privatbesitz befindliche Straßenbahn wurde auf seine Anregung hin in städtische Hand überführt. Als 1. Magistratsperson der Stadt Chemnitz gehörte er 1917/18 I. Kammer des Sächsischen Landtags an.[1] Zugehörte er von 1920 bis 1926 als Vertreter des 3. Chemnitzer Wahlkreises für die Deutsche Volkspartei (DVP) im Sächsischen Landtag, dessen Vizepräsident er zeitweise war.[2]

Für seine Verdienste und anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums erhielt die Marschallstraße auf dem Kaßberg seinen Namen und die Stadt Chemnitz verlieh ihm am 10. März 1930 die Ehrenbürgerschaft. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Schloßfriedhof.

Literatur

  • Von André bis Zöllner. 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte (Publikation des Stadtarchives Chemnitz; Heft 2), Chemnitz 1998, ISBN 3-930846-13-6.

Einzelnachweise

  1. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 43
  2. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 154

Weblinks


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