Einer spinnt immer

Einer spinnt immer
Filmdaten
Originaltitel Einer spinnt immer
Produktionsland Deutschland,
Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Franz Antel
Drehbuch Willy Pribil
Produktion Franz Antel
für Terra/Neue Delta
Musik Gerhard Heinz
Kamera Hanns Matula
Schnitt Claus von Boro
Besetzung

Einer spinnt immer ist eine deutsch-österreichische Filmkomödie von Franz Antel aus dem Jahr 1971.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eben noch sah es für Bäcker Hugo Haase schlecht aus, drohte doch der neu in der Kleinstadt Neuhofen eröffnete Supermarkt Billa ihm die Kunden wegzunehmen, als sich plötzlich das Blatt wieder wendet: Sein kleiner Sohn hat mit seinen Freunden heimlich Senft in die Eröffnungsbrötchen des Supermarkts getan, sodass nun mehr Kunden als zuvor Hugos Brötchen kaufen. Hugo erhält zudem die Nachricht, dass eine angeheiratete Tante verstorben ist und ihn zum Universalerben erklärt hat. Bevor er sich nach Wien zur Testamentseröffnung begibt, stellt Hugo noch schnell den jungen Uwe Falk als neuen Bäckerlehrling ein, der bei seiner Abwesenheit das Backgeschäft übernehmen soll. Zu dumm, dass Uwe eigentlich Diplomkaufmann und der Freund von Hugos Tochter Grit ist und bei ihm um Grits Hand anhalten wollte – vom Backen hat er keine Ahnung.

Hugo erfährt in Wien, dass er einen fünfstelligen Betrag geerbt hat. Ein Teil wird ihm sofort in Tausenderscheinen ausgezahlt, sodass er bei einem Cafébesuch auf dem Donauturm Geld wechseln muss, da er nur Tausender bei sich hat. Das hört auch die junge Millionärsjägerin Clarisse, die Hugos Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen weiß, indem sie einen Selbstmordversuch vortäuscht. In den nächsten Tagen begleitet sie Hugo zu all seinen Erbschaftsangelegenheiten und der gibt viel Geld für sie aus. Sogar zu einem Kurzurlaub nach Venedig kann Clarisse Hugo mit viel Theatralik bewegen. Sie macht ihn in Venedig betrunken und stiehlt sein gesamtes Erbschaftsgeld. Für ihn bleibt nur eine Rückfahrkarte nach Neuhofen.

Dort wiederum hat Hugos Ehefrau Beate inzwischen einen neuen Auslieferwagen für die Backwaren gekauft, der bezahlt werden will. Beate teilt Hugo telefonisch mit, dass er erst gar nicht nach Hause zu kommen braucht, wenn er kein Geld mitbringt. Er gibt nun vor, das Gedächtnis verloren zu haben und wird noch in Wien in eine Psychiatrie eingewiesen, deren Leiter Dr. Klemm verrückter als alle Patienten ist. In der Psychiatrie wiederum wird Hugo von Major Waldemar abgeholt. Er braucht einen Dummen, den er seiner verrückten aber reichen Nichte Liane als Ehemann August präsentieren kann, da die nur in Anwesenheit ihres Ehemanns Schecks unterschreibt. Da Liane aktiv Kampfsport betreibt und vor dem Zubettgehen gerne die neusten Schläge an ihrem Ehemann ausprobiert, flieht Hugo noch im Schlafanzug aus der Villa des Milchproduzenten Waldemar. Er landet in einem seiner Milchwerke, stiehlt sich Sachen von einem Angestellten und wird nun als Einbrecher gejagt. Auf der Flucht durchbricht er ein Dach und landet bei Geldfälschern, die ihn für den geheimen Boten halten und ihn mit zwei gefüllten Geldkoffern voll Falschgeld betrauen. Weil ihm nun doch alles zu viel wird, lässt sich Hugo zurück in die Psychiatrie fahren.

Dort wartet bereits Beate auf ihn und es kommt zur Verfolgungsjagd mit den Krankenpflegern, die den Patienten Hugo fangen wollen, und den Geldfälschern, die ihre Blüten wiederhaben wollen. Hugo flüchtet sich in ein Geschäft, wo er prompt auf Clarisse trifft, die sich einen neuen reichen Mann gesucht hat. Alle landen in der Psychiatrie bei Dr. Klemm. Der lässt Beate, Clarisse und Major Waldemar wegen Auffälligkeiten ruhig stellen. Nur die drei Geldfälscher, die Hugo als ihren Bruder bezeichnen, dürfen gehen, weil sie Hugos „Papiere“ als Nachweis seiner Identität zu bringen versprechen – sie machen sich ans Fälscherwerk. Es kommen nun auch Grit und Uwe nach Wien, um Hugos Identität zu beweisen. Dr. Klemm jedoch glaubt nicht ihnen, sondern den Geldfälschern, die mit Hugo im Schlepptau gehen, jedoch schon bald Pistolen ziehen und das gesamte Personal bedrohen. Erst Liane macht dem Treiben ein Ende, indem sie die drei Fälscher mit Karateschlägen k.o. schlägt.

Es klärt sich alles auf: Liane glaubt in einem der Pfleger ihren Mann August zu erkennen und lässt von Hugo ab. Der lässt seine Frau Beate aus der Psychiatrie entlassen, weil sie ihm verspricht, ihm nie mehr Widerworte zu geben. Clarisse findet in Dr. Klemm ein neues Opfer. In Neuhofen empfängt man Hugo feierlich, hat Uwe doch in seiner Abwesenheit die Bäckerei gerettet: Da er selbst keine Brötchen backen kann, hat er die preiswerten Brötchen des Billa-Markts aufkaufen lassen und in der Bäckerei teurer weiterverkauft. So entwickelte sich eine Kooperation, von der beide Backwarenverkäufer profitierten. Gleichzeitig waren Uwe bei einem eigenen Backversuch Nussschnecken derart misslungen, dass daraus Lebkuchen entstanden, die wiederum der Verkaufsschlager sind und nun auch von Billa ins Angebot aufgenommen werden. Grit und Uwe werden nun ein Paar. Die Zukunft der Bäckerei Haase wird skizziert – innerhalb kürzester Zeit wird sie sich zu einem Großkonzern entwickelt haben, in der die Brötchen maschinell hergestellt werden.

Produktion

Einer spinnt immer wurde in Venedig, Wien und Neuhofen gedreht. Die Uraufführung fand am 30. Juli 1971 statt.

Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler haben einen Cameo-Auftritt als Eiskunstläufer.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete Einer spinnt immer als „Lustspiel nach unrühmlich bekanntem Muster, das Klamauk und Kalauer mit Witz und Humor verwechselt.“[1]

Cinema ordnete Einer spinnt immer als „Possenspiel“ ein und bezeichnete den Film als „arg altbackene Bäckerkomödie“.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 2. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 811.
  2. Vgl. cinema.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herbert Fux — Herbert Fux, November 2006 beim Filmfest Biberach Herbert Fux (* 25. März 1927 in Hallein; † 13. März 2007 in Zürich) war ein österreichischer Schauspieler und Politiker. Inhaltsv …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Thomalla — 1946 während der Aufführung von Der Mustergatte am Jürgen Fehling Theater Berlin Georg Valentin Thomalla (* 14. Februar 1915 in Kattowitz, Oberschlesien; † 25. August 1999 in Starnberg) war ein deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • Liste fiktionaler Tiere — Diese Liste fiktionaler Tiere enthält erfundene Tiere nach einem biologischen Vorbild in Literatur, Kinofilmen, Comics, Fernsehserien und in der Werbung. Die Einträge umfassen sowohl stilisierte (z.B. als Logo) wie auch personifizierte (z.B. als… …   Deutsch Wikipedia

  • Brigitte Grothum — (* 26. Februar 1935 in Dessau) ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Regisseurin sowie Nichte des deutschen Flugpioniers Hans Grade.[1] Grothum (links) in Jedermann (2010) …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Padalewski — (* 8. April 1930 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler. Padalewski besuchte bis 1950 das Max Reinhardt Seminar in Wien und debütierte anschließend an einer Wiener Kellerbühne bei einer Aufführung von André Gides Ödipus. Danach spielte er …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Antel — Franz Josef Antel (* 28. Juni 1913 in Wien; † 12. August 2007 ebenda) war ein österreichischer Filmregisseur, Produzent und Autor. Mehr als 100 Spielfilme entstanden unter seiner Regie. Bei einigen internationalen Koproduktionen verwendete er den …   Deutsch Wikipedia

  • Padalewski — Erich Padalewski (* 8. April 1930 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler. Padalewski besuchte bis 1950 das Max Reinhardt Seminar in Wien und debütierte anschließend an einer Wiener Kellerbühne bei einer Aufführung von André Gides Ödipus.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ralf Wolter — (* 26. November 1926 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Synchronisation 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Elfie Pertramer — Elfie Pertramer, eigentlich Elfriede Bernreuther (* 18. November 1924 in München, Bayern, † 16. November 2011 ebenda[1]) war eine deutsche Bühnen und Filmschauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Gunther Philipp — (* 8. Juni 1918 in Maroshévíz, Österreich Ungarn; † 2. Oktober 2003 in Bonn Bad Godesberg; eigentlich Gunther Placheta) war ein österreichischer Sportler, Arzt und Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”