Erbach (Homburg)

Erbach (Homburg)

Erbach ist der größte Stadtteil der Kreisstadt Homburg im Saarland. Er liegt nördlich des Hauptbahnhofes von Homburg und wird im Wesentlichen durch die Bahnlinie Saarbrücken-Kaiserslautern vom Homburger Stadtgebiet getrennt. Unmittelbar nördlich des Ortes verläuft die A 6.

Inhaltsverzeichnis

Ortsgliederung

Neben dem Hauptort Erbach gehören weitere Ortsteile zu Erbach.

Lappentascher Hof

Der Lappentascher Hof liegt zwischen Erbach und Altstadt und hat 221 Einwohner (Stand: 1. Januar 2008). Der Ortsteil hat einen eigenen Sportverein.[1] An der Zufahrtsstraße liegt ein Industrie- und Gewerbegebiet mit mehreren Fachmärkten. Dort befindet sich auch der Haupteingang der Boschwerke 1 und 2.

Gegründet wurde der Ort als Versorgungshof für die Hohenburg von dem Grafen La Bretesche, der von 1680 bis 1697 Gouverneur von Homburg und Kommandant der französischem Truppen in der Saarprovinz war. Der Name La Bretesche(s) Hof hat sich im Laufe der Zeit in Lappentascher Hof umgewandelt.[2]

Johannishof

Der zwischen Homburg und Bruchhof an der Moorniederung Closenbruch gelegene Johannishof – umgangssprachlich auch Hinkelsbix genannt – liegt als einziger Ortsteil Erbachs südlich der Bahnlinie Kaiserslautern – Homburg. Er ist von Erbach aus nur über einen Radweg zu erreichen, mit dem Auto muss man entweder über Homburg oder über Bruchhof fahren. Hier stand eine 1760 von Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken erbaute Fasanerie mit einem 700 ha großen Fasaneriepark im englischen Stil. Herzog Karl III. August Christian ergänzte die Fasanerie später mit dem Schloss Amalienlust, einem eigenen Refugium für seine Gemahlin Herzogin Maria Amalie.[3] Die gesamte Anlage wurde wie das benachbarte Schloss Karlsberg 1793 von französischen Revolutionstruppen zerstört und im Laufe der Zeit vollständig abgetragen.

Wirtschaft

Im Stadtteil Erbach sind zahlreiche bedeutende Industrieunternehmen wie beispielsweise Bosch Dieseltechnik mit drei Werken, die Michelin-Gruppe und die INA-Schaeffler KG vertreten. Somit hat Erbach die höchste Arbeitsplatzdichte aller Homburger Stadtteile. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass die Stadt Homburg mit rund 45.000 Einwohnern bereits über 30.000 Arbeitsplätze verfügt.

Infrastruktur

Zurzeit befinden sich Kampagnen zum Ausbau der Infrastruktur und zum Erhalt kommunaler Identitätsträger wie der zentralen Plätze oder der St. Andreaskirche im historischen Gemeindekern in der Realisierungsphase. Im Zuge einer forcierten Sozialpolitik zeigen sich in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen. Auch das im Jahre 2006 der Öffentlichkeit übergebene Haus der Begegnung ermöglicht einen intensiveren Dialog und gehört inzwischen zum festen Profil des Stadtteils.

Einwohnerzahl

Im Jahr 1895 hatte Erbach 2.333 Einwohner, im Jahr 2008 wurde eine Zahl von 12.803 Einwohnern gemeldet.

Namensherkunft

Der Ort ist nach dem gleichnamigen Bach, dem Erbach benannt. Der Name Erbach kommt in Deutschland häufiger vor. Die Namensabstammung ist jedoch nicht gleich, sondern wird vom Eber oder von der Erle oder von einem Bach mit stärkerer Erdmitführung hergeleitet. Für den Erbach ist die erste Herleitung nachgewiesen, es handelt sich also um ein Bach, an dem „der Eber auffiel“. Schon der Ebersbach, ein linker Zufluss des Erbachs, bietet einen Hinweis auf diese Namensdeutung. In einer Urkunde von 1346 werden die Orte „Vogelbach“, „Eberbach“ und „Homburg“ miteinander genannt, so dass die Herkunft „Eberbach“ für „Erbach“ historisch belegt ist.[4]

Sportstätten

Ein wichtiger Bestandteil des Ortes sind seine vielen Sportstätten. Es gibt vier Sporthallen, fünf Fußballplätze, eine Tennisanlage, eine Leichtathletikanlage, ein Schützenhaus sowie einen Hundesportplatz.

Sportzentrum Erbach

Die bekannteste dieser Einrichtungen ist das vom TV Erbach (später TSV Homburg-Erbach) erbaute überregional bekannte Sportzentrum. Es besteht zurzeit aus einer alten Veranstaltungshalle, die aber laut Stadtratsbeschluss durch eine neue ersetzt werden soll, sowie einer 70m X 40m großen Sportanlage. In dieser gibt es eine große Handballhalle mit Tribünen für ca. 3.000 Besucher, eine Schulturnhalle für die Luitpoldschule, eine Judohalle sowie eine Turnhalle in der ein Turnleistungszentrum des saarländischen Turnerbundes untergebracht ist. Eingeweiht wurde die Anlage bei der Handball-Weltmeisterschaft 1982 mit zwei Gruppenspielen. Der TV Niederwürzbach trug hier seine Heimspiele aus. Zurzeit nutzen (unter anderem) die Basketballer der Saar-Pfalz Braves die Halle für ihre Zweitligaspiele. In der Turnhalle trägt die Zweitligamannschaft der TG Saar ihre Wettkämpfe aus. Weiter gehören zu dieser Sportanlage ein Rasenplatz mit Leichtathletikanlage und Flutlicht, eine Tennisanlage mit 3 Spielplätzen sowie ein Kleinfeldhandballplatz mit Tartanbelag.

Einzelnachweise

  1. TuS Lappentascher Hof: Website des Vereins, abgerufen am 25. Juli 2011
  2. Willy Sachs: Die „Stunde Null“ in Homburg in: Homburger Hefte, Jahrgang 1990, Seite 17, Online verfügbar beim Archiv der Stadt Homburg: Textversion
  3. Geschichte und Baugeschichte Artikel zum Palais Esebeck in Homburg auf schloss-carlsberg.de mit Erwähnung des Schlosses Amalienlust
  4. Karl Fischer: Deutung des Stadtnamens und der einzelnen Stadtteile. In: Blätter zur Geschichte der Stadt Homburg, Jahrgang 1958, Seite 6
    Online verfügbar beim Archiv der Stadt Homburg: Textversion und Faksimile.

Weblinks


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