Friedrich Naumann (Historiker)

Friedrich Naumann (Historiker)

Friedrich Naumann (* 22. April 1940 in Berthelsdorf) ist ein deutscher Historiker. Von 1994 bis 2005 war er Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte an der Technischen Universität Chemnitz

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Schulbesuch und Militärdienst absolvierte Naumann zunächst eine Fachausbildung als Zementwerker und Schachtofenbrenner. Sein 1962 begonnenes Studium an der Bergakademie Freiberg schloss er 1969 als Diplom-Mineraloge ab. Anschließend war er als Assistent am dortigen Lehrstuhl Informationsverarbeitung tätig, bis er 1974 zum Direktor des Rechenzentrums der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt berufen wurde. 1975 promovierte Naumann zur Thematik Ein Beitrag zur optimalen Gestaltung der Datenbereitstellung unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von Terminals. Als Inhaber einer Aspirantur am Zentrum für die Geschichte der Technikwissenschaften an der Technischen Universität Dresden befasste sich Naumann ab 1979 intensiv mit der Geschichte der Information. 1984 legte er zur Thematik Die Genese der Informationsverarbeitung als technikwissenschaftliche Disziplin seine Diss. B ab, mit dem er den Titel Dr. sc. phil. erlangte. Nach der Wende wurde ihm 1991 durch den Senat der TU Dresden der Titel Dr. phil. habil. anerkannt. Zur Geschichte der Informatik verfasste er auch in der Folge einige Zeitschriftenbeiträge und Bücher.

Von 1990 bis 1992 war Naumann Vorsitzender des Sächsischen Landesverbandes für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e.V. Es folgten 1992 die Berufung zum Mitglied der Fachgruppenleitung Historische Aspekte von Informatik und Gesellschaft sowie 1993 die in das Präsidium der Gesellschaft für Informatik. Von 1994 bis zu seiner Emeritierung 2005 war Naumann Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte der TU Chemnitz. Die Professur wurde anschließend nicht neu besetzt. Er gehört zudem der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig und dem Georgius Agricola-Forschungszentrum in Chemnitz an.

Werke

  • Die Genese der Informationsverarbeitung als technikwissenschaftliche Disziplin. 1984
  • Vom Abakus zum Internet: die Geschichte der Informatik. Darmstadt: Primus-Verlag, 2001 ISBN 3-89678-224-X
  • Georgius Agricola: Berggelehrter, Naturforscher, Humanist. Erfurt: Sutton, 2007 ISBN 978-3-86680-214-8
  • Fotoalbum einer mineralogischen Reise durch Europa. (mit Jörg Wittig) Freiberg, TU Bergakademie Freiberg, 2008 ISBN 978-3-86012-351-5

Literatur

  • Michael Hascher, Stephan Luther, Dagmar Szöllösi: Sachsen in der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Festschrift für Friedrich Naumann. Freiberger Forschungshefte D218, 2005 ISBN 3-86012-265-7
  • Reiner Groß: Prof. Dr. oec. et Dr. phil. habil. Friedrich Naumann, 65 Jahre. In: Sächsische Heimatblätter 51 (2005) 4, S. 412 ISSN 0486-8234

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