Ingo Müller (Physiker)

Ingo Müller (Physiker)

Ingo Müller (* 23. Dezember 1936[1] in Darmstadt) ist ein deutscher Physiker, der sich insbesondere in den Gebieten Thermodynamik und Materialtheorie hervortat.

Er ist ein bedeutender Vertreter der Rationalen Thermodynamik und der Materialtheorie von Gedächtnislegierungen. Die (rational) Erweiterte Thermodynamik wurde von ihm begründet. Diese liefert eine mathematische Beschreibung von Fluiden, bei denen Störungen sich – im Gegensatz zu den Navier-Stokes-Gleichungen – nicht mit unendlicher Geschwindigkeit ausbreiten. In seinen Büchern befasst er sich auch mit der Geschichte der Thermodynamik.

Müller studierte an der RWTH Aachen Physik und Maschinenbau und promovierte ebenda bei Josef Meixner. Er arbeitete u.a. mit Clifford Truesdell an der Johns Hopkins University in Baltimore.

Nach Professuren an der Johns Hopkins University von 1970 bis 1975 kehrte er nach Deutschland zurück an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und später an die Universität Paderborn als Professor für theoretische Physik. Von 1979 bis zur Emeritierung am 31. März 2005 war er Professor für Thermodynamik an der Technischen Universität Berlin.

Schriften

  • mit Tommaso Ruggeri: Rational extended mechanics. Springer, 1993, 2. Auflage 1998
  • Thermodynamics. Boston, Pitman 1985
  • Thermodynamik: die Grundlagen der Materialtheorie. Bertelsmann Universitätsverlag, 1973
  • mit Wolfgang Müller: Fundamentals of thermodynamics and applications: with historical annotations and many citations from Avogadro to Zermelo. Springer, 2009
  • Grundzüge der Thermodynamik – mit historischen Anmerkungen. Springer, 1994, 3. Auflage 2001
  • A history of thermodynamics: the doctrine of energy and entropy. Springer, 2007
  • mit Wolf Weiss: Entropy and Energy – a universal competition. Springer, 2005
  • mit P. Strehlow: Rubber and rubber balloons: paradigms of thermodynamics. Springer, 2004

Auszeichnungen

  • 1988 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis
  • 1995 Ehrendoktor TU Darmstadt
  • 2006 Gili-Agostinelli-Preis für theoretische Mechanik und mathematische Physik der Akademie der Wissenschaften in Turin
  • 2006 Auswärtiges Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften

Einzelnachweise

  1. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Ausgabe 17, Band 2, Walter de Gruyter, 1996, Seite 943

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