Krassimir Kotschew

Krassimir Kotschew

Krassimir Simeonow Kotschew (* 4. Mai 1974 in Petritsch, Oblast Blagoewgrad) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer. Er war Vize-Weltmeister 2001 im freien Stil im Halbschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Krassimir Kotschew begann im Jahre 1986 als Jugendlicher mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. Nach ersten Erfolgen im nationalen Juniorenbereich ging er für die bulgarischen Spitzenclubs Lewski Sofia und Slavia Liteks Sofia an den Start. Bei einer Größe von 1,88 Metern startete er als Erwachsener meist im Halbschwergewicht (bis 96/97 kg Körpergewicht), scheute sich aber nicht wenn es innerhalb der bulgarischen Nationalmannschaft notwendig wurde, auch im Superschwergewicht bzw. Schwergewicht (bis 130/120 kg Körpergewicht) zu starten. Im Laufe seiner Karriere hatte er viele Trainer. In der Nationalmannschaft trainierte ihn z.B. auch Simeon Schterew. Seit 2001 kämpft er auch in der deutschen Bundesliga. Er ging dabei schon für den 1. Luckenwalder SC, den KSV Köllerbach und die RWG Mömbis-Königshofen auf die Matte.

Die internationale Ringerkarriere von Krassimir Kotschew begann im Jahre 1991 bei der Junioren-Europameisterschaft (Juniors) in Istanbul. Er verpasste dort in der Gewichtsklasse bis 88 kg Körpergewicht mit einem 4. Platz knapp eine Medaille. 1993 nahm er erstmals bei den Senioren an einer Europameisterschaft teil. Hier belegte er hinter Arawat Sabejew aus Deutschland, Alexei Nitchepurenko aus der Ukraine und Ali Kayalı aus der Türkei den 4. Platz.

Seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft erkämpfte er dann bei der Junioren-Europameisterschaft (Espoirs) 1994 in Kourtane/Finnland. Er belegte dort im Schwergewicht hinter Eduard Togojew aus der Ukraine den 2. Platz.

In den folgenden Jahren startete Krassimir Kotschew dann regelmäßig bei fast allen Welt- und Europameisterschaften, die stattfanden, ohne jedoch eine Medaille zu gewinnen. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta konnte er sich nicht qualifizieren. Er war aber bei den Olympischen spielen 2000 in Sydney am Start. Dort belegte er im Schwergewicht nach einer Niederlage gegen Alexis Rodríguez Valera aus Kuba und mit einem Sieg über Sumiyabasar Dolgorsuren aus der Mongolei aber nur den 12. Platz.

Ab dem Jahre 2001 gelangen Krassimir Kotschew dann bei den internationalen Meisterschaften deutlich bessere Resultate. Bei der Europameisterschaft 2001 in Budapest kam er im Halbschwergewicht mit drei Siegen auf einen guten 4. Platz. Den Sprung auf das Treppchen verpasste er dabei mit Niederlagen gegen Eldari Luka Kurtanidse aus Georgien u. Alexander Schemarow aus Weißrussland. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Sofia gelang ihm dann im Halbschwergewicht der größte Erfolg seiner Laufbahn. Er wurde mit Siegen über Darko Kocev, Mazedonien, Johannes Roussow, Großbritannien, Kang Dong-guk, Südkorea u. Zoltan Farkas, Ungarn und einer Niederlage gegen Giorgi Gogschelidse, Russland Vize-Weltmeister.

Eine weitere Medaille gewann Krassimir Kotschew bei der Weltmeisterschaft 2003, die in New York stattfand. Er erkämpfte sich dort mit vier Siegen und einer Niederlage im Halbfinale gegen Alireza Heidari aus dem Iran mit einem weiteren Sieg über Eckhtuya Tuvinshintur aus der Mongolei eine WM-Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen war er auch wieder am Start. Er traf dort aber nach einem Sieg über Alexei Krugniakow aus Kirgisistan auf Magomed Ibragimow aus Mazedonien, gegen den er verlor und ausscheiden musste. Es verlieb ihm damit nur der 17. Platz.

Zum Ende seiner internationalen Laufbahn gewann Krassimir Kotschew dann im Jahre 2005 bei der Europameisterschaft in Warna sogar eine Medaille im Schwergewicht. Er gewann dort über Josip Matkovic aus Kroatien, Marek Mikulski aus Polen und Nico Schmidt aus Deutschland. Gegen Yekta Yilmaz Gül aus der Türkei verlor er und belegte den 3. Platz.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1991 4. Junioren-EM (Juniors) in Istanbul bis 88 kg KG hinter Ahmet Doğu, Türkei, Nandor Gelenesi, Ungarn u. Aslan Chagurow, UdSSR
1993 4. EM in Istanbul Schwer hinter Arawat Sabejew, Deutschland, Alexei Nitchepurenko, Ukraine u. Ali Kayalı, Türkei
1994 2. Junioren-EM (Espoirs) in Kourtane/Finnland Schwer hinter Eduard Togojew, Ukraine, vor Alan Batirow, Russland u. Dirk Winterfeldt, Deutschland
1994 11. WM in Istanbul Schwer hinter Arawat Sabejew, Deutschland, vor Davud Magomedow, Aserbaidschan u. Dawid Mussulbes, Russland
1995 11. EM in Freiburg im Üechtland Halbschwer Sieger: Macharbek Chadarzew, Russland vor Eldari Luka Kurtanidse, Georgien u. Sagid Murtasalijew, Ukraine
1995 23. WM in Atlanta Halbschwer Sieger: Rasul Khadem Azgali, Iran vor Macharbek Chadarzew u. Melvin Douglas, USA
1996 9. EM in Budapest Schwer Sieger: Marek Garmulewicz, Polen vor Milan Mazac, Slowakei u. Dawid Mussulbes
1997 6. EM in Warschau Schwer mit Niederlage gegen Sven Thiele, Deutschland, Sie über Silvio Rüfenacht, Schweiz u. Niederlagen gegen Aydın Polatçı, Türkei u. Juri Schobitko, Ukraine
1997 14. WM in Krasnojarsk Schwer mit einem Sieg über Oleg Naniew, Ukraine u. Niederlagen gegen Alexis Rodríguez Valera, Kuba u. Dawid Mussulbes
1998 9. EM in Bratislava Schwer mit einem Sieg über Efstathios Topalidis, Griechenland u. Niederlagen gegen Aydın Polatçı u. Alexander Modebadse, Georgien
1998 11. WM in Teheran Halbschwer mit Siegen über Jurijs Janovics, Lettland u. Soslan Frajew, Usbekistan u. Niederlagen gegen Melvin Douglas u. Islam Bairamuchow, Kasachstan
1999 14. EM in Sofia Schwer nach Niederlagen gegen Juri Ewseitschik, Israel u. Georgi Saldadse, Ukraine
2000 9. Olympia-Qualif.-Turnier in Leipzig Halbschwer Sieger: Wadym Tassoew, Ukraine vor Heiko Balz, Deutschland u. Alexander Schemarow
2000 6. EM in Budapest Halbschwer mit Siegen über Ahmet Doğu u. Dan Karabin jun., Tschechien u. einer Niederlage gegen Sagid Murtasalijew, Russland
2000 12. OS in Sydney Schwer nach einer Niederlage gegen Alexis Rodríguez Valera u. einem Sieg über Suminayabasar Dolgorsuren, Mongolei
2001 4. EM in Budapest Halbschwer mit Siegen über Thomas Tonn, Deutschland, Ricardas Pauliukonis, Litauen u. Zolten Farkas, Ungarn u. Niederlagen gegen Eldari Luka Kurtanidse, Georgien u. Alexander Schemarow, Weißrussland
2001 2. WM in Sofia Halbschwer mit Siegen über Zarko Kocev, Mazedonien, Joahnnes Roussow, Großbritannien, Kang Dong-guk, Südkorea u. einer Niederlage gegen Giorgi Gogschelidse, Russland
2002 9. EM in Baku Halbschwer nach einer Niederlage gegen Zoltan Farkas u. einem Sieg über Juri Schmatow, Deutschland
2002 18. WM in Teheran Halbschwer mit einem Sieg über Koo Hak-ja, Südkorea u. einer Niederlage gegen Giorgi Gogschelidse
2003 12. EM in Riga Halbschwer nach einer Niederlage gegen Chadschimurad Gazalow, Russland u. einem Sieg über Rolf Scherrer, Schweiz
2003 3. WM in New York Halbschwer mit Siegen über Peter Pecha, Slowakei, Igor Praporschtschikow, Australien, Radovan Valach, Österreich u. Bartolomiej Bartnicki, Polen, einer Niederlage gegen Alireza Heidari, Iran u. einem Sieg über Enkhtuya Tuvinshintur, Mongolei
2004 6. EM in Ankara Halbschwer nach einer Niederlage gegen Rustam Agajew, Aserbaidschan u. Siegen über Peter Pecha u. Tamazi Gogschidse, Georgien
2004 17. OS in Athen Halbschwer nach Niederlagen gegen Alexei Krupniakow, Kirgisistan u. Magomed Ibragimow, Usbekistan
2005 3. EM in Warna Schwer mit Sieg über Josip Matkovic, Kroatien, Niederlage gegen Yekta Yilmaz Gül, Türkei u. Siegen über Marek Mikulski, Polen u. Nico Schmidt, Deutschland
2005 19. WM in Budapest Schwer nach einer Niederlage gegen Alexander Modebadse, Georgien

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Superschwergewicht, bis 1996 bis 130 kg, danach abgeschafft, Schwergewicht, bis 1996 bis 100 kg, von 1997 bis 2001 bis 130 kg, seit 2002 bis 120 kg Körpergewicht, Halbschwergewicht, bis 1996 bis 90 kg, von 1997 bis 2001 bis 97 kg, seit 2002 bis 96 kg Körpergewicht

Quellen

  • Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks


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