Turów (Ścinawa)

Turów (Ścinawa)
Turów
Turów führt kein Wappen
Turów (Polen)
Turów
Turów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Lubin
Gmina: Ścinawa
Geographische Lage: 51° 25′ N, 16° 23′ O51.412516.380277777778Koordinaten: 51° 24′ 45″ N, 16° 22′ 49″ O
Einwohner:

243 ([1])

Postleitzahl: 59-330
Telefonvorwahl: (+48) DLU
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK36
Nächster int. Flughafen: Breslau

Turów (deutsch Thauer) ist ein Dorf in Polen mit ungefähr 240 Einwohnern in der Woiwodschaft Niederschlesien, Powiat Lubiński (Landkreis Lubin), Gemeinde Ścinawa. Der Ort liegt etwa 3 km westlich der Stadt Ścinawa.

Geschichte

Ende des 18. Jahrhunderts bestand das damals August Ferdinand von Preußen gehörende Gut aus zwei Teilen, Ober-Thauer und Nieder-Thauer, die beide aus je einem Vorwerk bestanden. In Nieder-Thauer lebten 53 Personen, in Ober-Thauer 99 Menschen. In Ober-Thauer gab es außerdem eine Windmühle, einen Kretscham und vier andere Häuser. Außerdem siedelten hier zwei Häusler und sieben Gärtner. In Nieder-Thauer wohnten zwei Häusler mit eigenem Grund und fünf zu Frondiensten verpflichtete Gärtner.[2]

Etwa 1810 wurde das Gut Thauer im Rahmen der Säkularisation des kirchlichen Besitzes in Staatseigentum überführt; 1816 wurde es Teil des neugegründeten preußischen Kreises Steinau. Lange Zeit wurde das Gut von einer Familie von Nostiz bewirtschaftet, danach von dem königlichen Kammerherrn Graf von Hoverdem, gefolgt von dem Reichsgrafen von Schmettau. Inzwischen wurde aus Thauer ein Schatullengut des Kaisers (Schatulle = Privatvermögen). Mündlichen Überlieferungen zufolge soll das Gut ein Patengeschenk zur Taufe für den späteren Kaiser Wilhelm II. gewesen sein. Am 1. Juli 1916 pachtete Max Toepsch das Gut Thauer vom „Hof Fideikomis“. 1926 übernahm der Preußische Staat diesen Besitz, verwaltet vom Preußischen Domänenfiskus. 1932 wurde der Kreis Steinau und damit auch Thauer dem Landkreis Wohlau angeschlossen.

Laut Angaben im Schlesischen Güteradressbuch von 1937 gehörten zu der Domäne insgesamt 244,7 ha Grund, davon 211,7 ha Acker der Güteklasse II und III, 16,2 ha Wiesen, 1,5 ha Weide, 0,3 ha Wasser, 2,4 ha Garten und Park, 7,7 ha Wald, sowie 4,8 ha Hof und Wege, sowie eine Brennerei. Aus der Flächennutzungsaufteilung ist zu ersehen, dass es sich bei dem Gut Thauer um einen reinen Ackerbaubetrieb mit geringem Grünlandanteil und starker Tierhaltung handelte. Das galt auch für die nachbarlichen Guts- und bäuerlichen Betriebe. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Gut Thauer an die Volksrepublik Polen.

Fußnoten

  1. Szukacz.pl, abgerufen am 12. Juli 2010
  2. Friedrich-Albert Zimmermann: Beyträge zur beschreibung von Schlesien, Zehenter Band. Brieg: Johann Ernst Tramp 1791

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