Zeche von der Heydt

Zeche von der Heydt
Zeche von der Heydt
Andere Namen Zeche Herne, Zeche Providence
Abbau von Steinkohle
Abbautechnik Untertagebau
Betreibende Gesellschaft Société civile des Charbonnages de Herne-Bochum/ SA Belge des Charbonnages d' Herne-Bochum/ Harpener Bergbau AG/ Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“/ AG für Berg- und Hüttenbetriebe
Betriebsbeginn 1866
Betriebsende 1961
Nachfolgenutzung Wohnbebauung
Geografische Lage
Koordinaten 51° 32′ 33″ N, 7° 12′ 33″ O51.542627.20927Koordinaten: 51° 32′ 33″ N, 7° 12′ 33″ O
Zeche von der Heydt (Regionalverband Ruhr)
Zeche von der Heydt
Lage Zeche von der Heydt
Gemeinde Herne
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p2

Die Zeche von der Heydt war ein Steinkohlenbergwerk in Herne-Baukau. Von 1869 bis 1889 wurde sie unter dem Namen Zeche Herne oder Zeche Providence geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1864 erwarb die Société civile des Charbonnages de Herne – Bochum, deutsch: Bürgerliche Bergwerks-Gesellschaft Herne und Bochum, das Kohlefeld von dem Muter Wilhelm Endemann. Der Bochumer Kohlenhändler hatte das Feld 1855 zunächst nach dem preußischen Minister August von der Heydt von der Heydt genannt.

Der erste Schacht Providence (Französisch: Vorsehung) der Zeche Herne wurde an der Straße nach Crange niedergebracht, etwa 500 m westlich vom Bahnhof Herne in unmittelbarer Nachbarschaft zur Köln-Mindener-Eisenbahn, die für den Kohletransport genutzt wurde.

1866 begann die Kohleförderung der Zeche. Ab 1894 nahm ein zweiter Schacht die Förderung auf.

Die Société civile des Charbonnages de Herne – Bochum war eine belgisch-französische Gesellschaft unter der Leitung des Franzosen Joseph Pierre Monin, welche sich ebenfalls bei der Gründung der Zeche Recklinghausen engagierte. Monin war später auch an der Gründung der Zeche Mont Cenis beteiligt.

Als die Harpener Bergbau AG im Dezember 1889 die Zeche Herne übernahm, wurde der Name in von der Heydt abgeändert. Der Schacht Providence bestand weiterhin unter diesem Namen.[1]

Die Harpener Bergbau AG unter der Leitung von Friedrich Flick tauschte 1940 ihre Zechengruppe Herne, unter anderem mit den Zechen von der Heydt und Julia, mit der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“ gegen Anteile an anderen Bergbaubetrieben. Der Besitz der Reichswerke ging 1945 schließlich an die Aktiengesellschaft für Berg- und Hüttenbetriebe.

Im Jahr 1900 erreichten 1.240 Beschäftigte die höchste Kohleförderung der Zeche von der Heydt mit 472.000 t. Nach dem Umbau des Herner Bahnhofs mit Höherlegung der Gleisanlagen konnten die Anschlussgleise der Zeche wegen größerer Steigung nur noch eingeschränkt zum Kohletranport genutzt werden.[2] Ab dem 1. Juli 1918 wurde daher die Förderung mit der Zeche Julia zusammengelegt, die Schächte 1 und 2 der Zeche von der Heydt blieben als Seilfahrt- und Materialschächte, wie auch für die Bewetterung in Betrieb. Dieser Verbund bestand bis zum 15. Juni 1961. Die beiden Schächte wurden 1965 endgültig aufgegeben.

Folgenutzung

Nach Stilllegung der Zeche Julia/Von der Heydt wurden Bauabteilung und Markscheiderei der Zeche von der Heydt am Harpener Weg für die Zeche Recklinghausen weiter genutzt. Die Tagesanlagen wurden in den 1970er Jahren schließlich vollständig beseitigt. Auf dem Gelände entstand Wohnbebauung, unter anderem ein Seniorenzentrum.

Lage

Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten der Schächte: OSM, Google oder Bing

Literatur

  • Wolfgang Viehweger; Bernd Koldewey: Eine Stadt mit vielen Gesichtern: Kulturführungen in Herne und Wanne-Eickel. 1. Auflage. Herner Netz e. V., Herne 2007, ISBN 978-3-00-020732-7.
  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die Blauen Bücher, Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage. Langewiesche K.R., Königstein im Taunus 2000, ISBN 978-3-7845-6992-5.

Einzelnachweise

  1. Verlag G. D. Baedeker (Hrsg.): Verzeichnis der Steinkohlenfelder im Westfälischen Oberbergamts-Bezirk mit Angabe der Lage auf der Felderkarte, Beigabe zu der Steinkohlenfelder-Karte. G. D. Baedeker, Essen 1895.
  2. Abschnitt über die Geschichte der Zeche Von der Heydt in Das Restaurant Neweling in Baukau (1898-1997), Auf den Spuren einer Gründerfamilie. Wolfgang Viehweger, abgerufen am 4. Juli 2010.

Weblinks


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