Adobe Premiere

Adobe Premiere
Adobe Premiere Pro
Premiere.gif
Entwickler Adobe Systems
Aktuelle Version Creative Suite 5
(12. April 2010)
Betriebssystem Windows, seit 2007 auch wieder Mac OS X
Kategorie Videoschnittprogramm
Lizenz Proprietär
Deutschsprachig ja
Adobe Premiere

Adobe Premiere [əˌdoʊbiː pʁiˈmɪɹ] ist ein kommerzielles Film- und Videoschnittprogramm der Firma Adobe Systems.

Wie viele Filmschnitt-Software arbeitet auch Premiere nonlinear, d. h. es muss nicht chronologisch gearbeitet werden. Die Bearbeitungen und Änderungen sind weiterhin non-destructive (nichtlöschend), können also jederzeit rückgängig gemacht werden, während die Originaldaten erhalten bleiben.

Weitere Eigenschaften des Programms sind umfangreiche Werkzeuge für das Schneiden von Videoclips und ein Generator für Schrifttitel. Premiere verwendet eine ähnliche Benutzeroberfläche wie andere Programme des Herstellers, etwa Photoshop; so können sich Nutzer, die bereits mit anderen Adobe-Programmen vertraut sind, schneller einarbeiten.

Die Software unterstützt viele der gängigen Videoformate, inklusive DV in PAL oder NTSC sowie High Definition Video.

Inhaltsverzeichnis

Versionsgeschichte ohne Creative Suite

Premiere 1.0

Premiere 1.0 begann Anfang der 1990er Jahre als Nischenprodukt, da normale Heimcomputer mit dem Abspielen von Videos, selbst in geringer Auflösung, überfordert waren. Erst ab 1995 mit Verbreitung des Intel Pentium, Arbeitsspeicher ab 16 MB und Festplatten mit mehreren Gigabyte Kapazität und ausreichender Datentransferrate wurde Videobearbeitung mit VHS- bzw. später auch S-VHS-Qualität mit einem PC möglich.

Premiere wurde in dieser Zeit sowohl als Vollversion als auch in einer stark eingeschränkten Light-Version (Premiere LE) im Bundle mit Videodigitalisierungskarten verkauft. Hier war ein preisgünstiges Upgrade auf die Vollversion möglich. So kam es zu der Situation, dass die LE-Version mit der Einbaukarte zusammen mit dem Upgrade billiger war als die einzeln zu kaufende Vollversion ohne Karte.

Premiere 4.0

Ab 1994 wurde die Version 4 (später 4.2) verkauft, die im Amateur- bzw. Multimediabereich nahezu monopolartig verbreitet war. Diese Version zeichnete sich durch außergewöhnlich hohe Stabilität aus. Sie blieb bis 1998 unverändert. Zu diesem Zeitpunkt war sie völlig veraltet und an neue Entwicklungen wie DV-Kameras, CD-Brenner und Internet nicht angepasst. Ein neueres Konkurrenzprodukt der taiwanischen Firma Ulead, Media Studio Pro 5.0, mit einfacherer Bedienung und besseren Effekten, aber auch mit modernerem Oberflächendesign nahm Premiere erhebliche Marktanteile ab.

Premiere 5.0

Adobe sah sich gezwungen, in großer Eile eine neue Version zu programmieren, um sie noch auf der CeBIT 1998 vorstellen zu können. Premiere 5.0 lief deshalb so extrem instabil, dass eine kontinuierliche Arbeit mit dem Programm unmöglich war. Im Abstand weniger Wochen wurden drei Updates herausgebracht, erst durch das dritte war eine zumindest ausreichende Absturzsicherheit erreicht. Das Renommee Adobes als Softwarehersteller war allerdings zu diesem Zeitpunkt erheblich beschädigt. Obwohl in der Folgezeit der Quellcode bei weiteren Versionen laut Adobe komplett neu programmiert wurde, blieb Premiere immer noch vergleichsweise instabil. Diese Probleme erschwerten lange Zeit auch den Einstieg in das neu aufgesetzte Premiere Pro.

Premiere 6.5

Da mit besseren Heimcomputern und der Verbreitung von DV-Kameras die Videobearbeitung am Computer unkomplizierter wurde, hatte sich Premiere Ende der 1990er Jahre mit zunehmender Konkurrenz auseinanderzusetzen, zumal das damalige erhältliche Premiere 6.5 noch keine Möglichkeit bot, DV-Filme im RAW-Format direkt von einem Camcorder ohne Umwege über den verlustbehafteten AVI-Codec in Premiere zu importieren, danach zu bearbeiten und anschließend in das für DVDs gängige MPEG-2-Format zu konvertieren. Für letzteres waren Plugins von Fremdherstellern notwendig. Des Weiteren fehlte der Version 6.5 noch die Möglichkeit, die Filme im YCbCr-Farbmodell zu bearbeiten. Adobe richtete das Programm weg vom Billigsegment hin zum Einsatz im Multimediabereich und bei kleineren Videoproduzenten aus.

Versionsgeschichte mit Creative Suite

Der Zusatz „CS” steht für Creative Suite und beschreibt ein von Adobe zusammengestelltes Paket verschiedener, eigener Programme. Da Premiere Pro bis zur Creative Suite 3 nie Bestandteil eines solchen Paketes war, stehen die Bezeichnungen CS1 und CS2 nur in Klammern um eine zeitliche Einordnung zu anderen Adobeprogrammen herzustellen.

(Premiere 7.0) / Premiere Pro 1.0 / (CS1)

Um diesen Anspruch im Marketing zu unterstreichen, wurde Premiere ab der Version 7.0 in Premiere Pro 1.0 umbenannt, Premiere Pro CS3 entspricht also Version 9.0, wird aber intern als Pro 3.0 geführt (Premiere 1.0 bis 6.5/ Premiere Pro 1.0/1.5/2.0/3.0).

(Premiere 7.5) / Premiere Pro 1.5 / (CS1)

Einige Updates, wie etwa HDV Schnitt, wurden eingeführt.

(Premiere 8.0) / Premiere Pro 2.0 / (CS2)

In der professionellen Film- und Fernsehproduktion nimmt die Verbreitung von Adobe Premiere Pro seit der Version 1.5 und vor allem seit der Version Premiere Pro 2.0 zu.

(Premiere 9.0) / Premiere Pro 3.0 / CS3

Für eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit mit der Version CS3 empfiehlt sich ein Computer mit Dual-Core-Prozessor und mindestens 1GB Arbeitsspeicher für kleinere DV-Schnittprojekte, beim HDV-Schnitt sollten es zwei bis vier GB RAM sein, damit ein flüssiges Arbeiten möglich ist und nicht zu viele Daten auf die Festplatten ausgelagert werden müssen. Ein QuadCore-Prozessor mit vier Prozessorkernen erhöht vor allem die Rendergeschwindigkeit.

Je nach verwendetem Ausgabecodec werden auch mehr als vier Prozessorkerne verwendet, was die Renderzeit weiter reduziert. (z. B. Acht-Kern-Workstationsysteme basierend auf 2 x Quad Core Xeon (Mac Pro, Dell Precision, etc.))

Nach Apples Veröffentlichung der eigenen Filmschnittsoftware Final Cut Pro hatte Adobe die Entwicklung von Premiere für Mac OS für vier Jahre eingestellt, doch seit Version CS3 ist auch eine Mac-Version verfügbar.

Mit dem Update auf die Version CS 3.1.0 ist es dann auch möglich, in Premiere Pro DVCPROHD- und DVCPRO50-Projekte zu bearbeiten. DVCPRO50 bietet als Presets: 480 (24p Standard, 24p Widescreen, NTSC Standard, NTSC Widescreen), 576 (PAL Standard, PAL Widescreen) PVCPROHD bietet als Presets: 1080 (24p, 50i, 60i), 720 (24p, 50p, 60p)

Durch Versionsupdate CS 3.1.1 wurden speziell für die Apple-User Probleme mit Mac OS X 10.5 (Leopard) behoben.

Das aktuelle Update CS 3.2 verbessert die Verarbeitung von MPEG Streams (z. B. bei HDV, drop outs werden nun beim Import direkt von Premiere erkannt und markiert, vor dem Update erstellte Projekte müssen neu indexiert werden). Die XDCAM-Kameraserie von Sony wird nun unterstützt.

(Premiere 10.0) / Premiere CS4

Wie bereits in der Vorgängerversion liegen Premiere CS4 die Software Encore und OnLocation, jeweils in der Version CS4, bei. Die Neuerungen fielen jedoch gering aus. Das Bemerkenswerte ist die Unterstützung des bandlosen Formates AVCHD. Des Weiteren fällt, neben der leicht veränderten Oberfläche, der Media-Browser auf. Mit diesem lassen sich die Laufwerke, ähnlich einem Explorer, direkt durchsuchen und Dateien ins Projekt- oder Schnittfenster importieren.

Weitere Neuerungen sind die automatische Spracherkennung. Mit dieser ist es möglich, Audiomaterial zu analysieren, wobei Premiere Text-Metadaten erstellt, welche sich durchsuchen lassen. So wirbt Premiere mit durchgängig metadatenbasiertem Workflow. Damit sei es schon nach der Aufnahme mit OnLocation möglich, die Clips mit Metadaten zu versehen. Diese lassen sich ebenso beim Schnitt nach bestimmten Kriterien durchsuchen und man kann sie beim Export dem Empfänger mitsenden. Weiterhin ist der Workflow unter den Adobe-Programmen, wie Photoshop, After Effects oder Encore, durch Dynamic Link verbessert worden. Verbessert wurde auch der Medienexport mit dem Adobe Media Encoder. Dieser kann nun auch im Hintergrund rendern.

Die Ausgabe kann durch Device Central auf viele tragbare Geräte, wie Handy, PDA oder iPod erfolgen oder als Flash ausgegeben und in Internetseiten implementiert werden. Ebenso ist ein Export nach Encore und das Brennen als DVD möglich. Mit dem am 20. November 2008 erschienenen Update 4.0.1 ist es möglich, Projektfiles aus Final Cut Pro, Digidesign Pro Tools sowie Avid zu importieren. Dadurch wird auch der Im- und Export von OMF und AAF Dateien ermöglicht. Nach dem Update auf 4.2.1 ist auch ein Import von VOB-Dateien direkt von DVDs möglich.

Die Version CS4 wird von den Microsoft Betriebssystemen Windows XP (32-Bit Version) und Vista (32-Bit- und 64-Bit Versionen), als auch von Mac OS X ab der Version 10.4.11 bis 10.5.4 unterstützt. Es empfiehlt sich ein Dual-Core-Prozessor, 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und mindestens 10 Gigabyte freier Festplattenspeicher.

(Premiere 11.0) / Premiere Pro CS5

Für die Version CS5 hat Adobe die neuprogrammierte Mercury-Engine fürs Rendering eingebaut. Diese schafft besonders in Verbindung mit Mehrkernprozessoren und einer CUDA-fähigen Nvidia-Grafikkarte enorme Geschwindigkeitsvorteile.

Siehe auch

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