Eppinger Linien

Eppinger Linien
Der frühere Wachturm Chartaque ist am südlichen Ortsrand von Niefern-Öschelbronn zu besichtigen.

Die Eppinger Linien waren eine befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels, Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden.

Das Bollwerk bestand aus einem etwa 40 Meter breiten Verhack, einem Verhau aus Ästen und Baumstämmen, dem ein etwa 2,5 Meter tiefer Graben folgte. Der Bodenaushub des Grabens wurde zu einem dahinterliegenden Wall aufgeschüttet.

Gesichert wurden das Wall-Graben-System der Eppinger Linien durch Wachtürme, genannt Chartaque. Eine Chartaque war eine turmartig aufgebaute Blockhütte mit einer Grundfläche von 6×6m und einer Höhe von etwa 12 Metern.

Die Nachbauten solcher hölzerner Wachtürme sind bei Eppingen (49° 6′ 40″ N, 8° 56′ 26″ O49.1111111111118.9405555555556) und bei Mühlacker (48° 58′ 8″ N, 8° 49′ 54″ O48.9688888888898.8316666666667) zu begehen. Ein weiterer ist ein 1988 auf der Waldschanz südlich von Niefern-Öschelbronn bei 48° 54′ 16″ N, 8° 46′ 55″ O48.9044444444448.7820833333333 errichteter 12,5 Meter hoher hölzerner Aussichtsturm.

Entlang des Linienverlaufs führt der Eppinger-Linien-Weg, ein Wanderweg, der Teile des Naturparks Stromberg-Heuchelberg erschließt und mit Schautafeln über das Bodendenkmal informiert. Der Weg ist mit dem stilisierten Symbol einer Chartaque markiert.

Literatur

  • Rudolf Groll: Der Orleanische Krieg und die Zerstörung Brettens 1689. In. Brettener Jahrbuch für Kultur und Geschichte 1960, Bretten 1960, S. 9-29 (S. 20-25: Eppinger Linien)

Weblinks

48.9044444444448.7825

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eppingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Truppen des Schwäbischen Reichskreises — Die Truppen des Schwäbischen Reichskreises waren Bestandteil der Reichsarmee des Heiligen Römischen Reiches. Ab 1694 unterhielt der Schwäbische Reichskreis als einziger Reichskreis ein stehendes Heer. Inhaltsverzeichnis 1 Kreismiliz 2 Truppen des …   Deutsch Wikipedia

  • Chartaque — Der frühere Wachturm Chartaque ist am südlichen Ortsrand von Niefern Öschelbronn zu besichtigen. Die Eppinger Linien waren eine befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels, Eppingen bis nach Nec …   Deutsch Wikipedia

  • Bühl – Stollhofener Linie — Die Bühl Stollhofener Linie war eine Verteidigungslinie der Reichsarmee im Spanischen Erbfolgekrieg. Sie wurde von Markgraf Ludwig Wilhelm I. von Baden Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, ab 1701 zum Schutz des nördlichen Baden angelegt. Die rund… …   Deutsch Wikipedia

  • Niefern — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Öschelbronn (Niefern-Öschelbronn) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Diefenbach (Sternenfels) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Niefern-Öschelbronn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bühl-Stollhofener Linie — Die Bühl Stollhofener Linie war eine Verteidigungslinie der Reichsarmee im Spanischen Erbfolgekrieg. Sie wurde von Markgraf Ludwig Wilhelm I. von Baden Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, ab 1701 zum Schutz des nördlichen Baden gegenüber der am… …   Deutsch Wikipedia

  • Barocke Verteidigungsanlagen im Schwarzwald — Rekonstruktion einer Barockschanze bei Gersbach (Südschwarzwald) Die Barocken Verteidigungsanlagen im Schwarzwald, auch Barockschanzen genannt, sind Schanzen (Erdbefestigungen) im Schwarzwald, die zur Verteidigung gegen feindliche Einmärsche… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”