Galeriegrab von Dampsmesnil

Galeriegrab von Dampsmesnil

Das Galeriegrab von Dampsmesnil (franz. Allée couverte) liegt im Wald 1,6 km nordöstlich des Dorfes Dampsmesnil, zwischen Gisors und Vernon im Département Eure in der Haute-Normandie in Frankreich. Die Anlage wurde von den Trägern der so genannten Seine-Oise-Marne-Kultur (S-O-M) zwischen 2500 und 2000 v. Chr. errichtet. Inventar der Denkmalpflegeliste der Region ist es bereits seit dem Jahre 1907.

Der gedeckte Teil der Anlage war neun Meter lang. Nur zwei der mindestens vier Decksteine sind unzerstört erhalten. Der Zugang besteht aus einer halb zerstörten rund durchlochten Platte. Der hier recht große Durchbruch diente dazu den Verschlussstein aufzunehmen, der aber verloren ging. Die Anlage hat einen kurzen, heute oben offenen Vorraum. Ihr Deckenteil ist verlagert worden. Möglicherweise war die Anlage ursprünglich von einem Erdhügel bedeckt. Trotz Plünderung durch Grabräuber wurden menschliche Knochen, Fragmente von Schädeln und Zähne von Bären, Pferden und Hunden sowie Keramikscherben, polierte Beile und Pfeilspitzen aus Feuerstein gefunden.

Das Glanzstück der Anlage ist die Skulptur auf dem Eingangsstein. Sie wird als „Göttin des Todes“ (franz. Déesse de la mort; dt. Dolmengöttin) oder „Göttin der Fruchtbarkeit“ bezeichnet. Sie ist die älteste Skulptur in der Normandie. Sie wird als Teil eines Welterbes angesehen vom deren Art es in Frankreich nur insgesamt fünf Exemplare gibt. In fünf verschiedenen Museen werden in Harz gegossene Kopien gezeigt.

Literatur

  • Vincent Carpentier, Emmanuel Ghesquiére, Cyril Marcigny: Archéologie en Normandie. Edition Quest-France, Rennes 2007, ISBN 978-2-7373-4164-9, (Collection Histoire).

Weblinks

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