Gennett Records

Gennett Records
Logo der Gennett Records Anfang der 1920er-Jahre

Gennett Records war ein US-amerikanisches Plattenlabel. Gennett war eines der erfolgreichsten Label der 1920er-Jahre und gilt als bedeutend für die Förderung des Jazz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung durch Starr

Bereits ab 1915 verkaufte die Starr Piano Company unter ihrem Label Starr Records Schallplatten; das Projekt wurde jedoch aufgrund schlechter Verkäufe wieder eingestellt. Obwohl es verschiedene Daten von 1915 bis 1919 gibt, gründete Starr tatsächlich im Oktober 1917 die Gennett Records, um sich den Markt der Schallplatten zu erschließen.[1] Anfänglich wurden unter dem Namen Gennett auch Grammophone hergestellt, die aber nur in Indiana verkauft wurden. Die Studios der Gennett Records befanden sich in New York City, New York, (37th Street), 1921 wurden auch Studios in Richmond, Indiana, dem Sitz des Labels, eingerichtet.

Während die Aufnahmen aus New York eine durchschnittliche Qualität hatten, kämpfte das Studio in Richmond mit Problemen in der Aufnahmetechnik, die Majorlabels wie RCA Victor und Columbia Records bereits 20 Jahre zuvor gelöst hatten. Daraus resultierte oftmals ein schlechter Klang auf den Platten.

Aufstieg

Sioux City Six - Flock O’Blues

In den 1920er-Jahren stieg Gennett zu einem der gefragtesten Label der USA auf. Vor allem auf dem Gebiet des Jazz zeigte sich das Label mit Künstlern wie Jelly Roll Morton, Bix Beiderbecke, New Orleans Rhythm Kings, Joe „King“ Oliver, Louis Armstrong, Original New Orleans Jazz Band (von Johnny Stein), Thomas A. Dorsey und anderen maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Während die großen Konzerne sich auf eine Art „Mainstream-Jazz“ konzentrierten, scheute Gennett sich nicht davor, auch Aufnahmen alternativer Stile und Musiker zu machen. Aber nicht nur im Bereich des Jazz war das Label aktiv, auch berühmte Old-Time und Hillbilly-Musiker wie Vernon Dalhart, Carson Robison, Ernest Stoneman und David Miller nahmen für Gennett auf. Ebenfalls einige Delta Blues-Musiker wie Blind Lemon Jefferson und Big Bill Broonzy standen bei Gennett unter Vertrag.

Ab 1926 begann man, nach anfänglichen Problemen, das Prinzip des „electrially recordings“ anzuwenden, dass die Firma General Electric entwickelt hatte. Die neue Aufnahmetechnik setzte neue Maßstäbe in Sachen Klang. Neben Gennetts Sublabels produzierte das Label auch Platten anderer Firmen wie Supertone Records, Silvertone Records und Challenge Records. Zudem hatte man Verträge mit Autograph, Rainbow, Hitch, KKK, Our Song und Vaughn, dessen Platten Gennett presste.

Niedergang

1930 setzte die Weltwirtschaftskrise dem Gennett-Label stark zu, und man musste die Produktion um einen erheblichen Teil zurückfahren. Bis 1934 wurden nur wenige Aufnahmen gemacht, hauptsächlich Soundeffekte für Radiostationen. 1935 verkaufte die Starr Piano Company das Label zusammen mit Champion Records und dem gesamten Katalog an Decca Records, die beide Labels bis 1937 mit wenig Erfolg weiterführte. Das endgültige Aus für Gennett Records kam kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges.

Gegenwart

Die 1991 gegründete Starr-Gennett Foundation rief 2007 den Gennett Walk of Fame ins Leben, um die einflussreichsten und bedeutendsten Künstler der Gennett Records zu ehren. Der Walk of Fame befindet sich in Richmond entlang des Gebäude der Starr Piano Company. Folgende Musiker wurden bereits auf dem Walk of Fame verewigt:

Bailey's Lucky Seven - My Old Ramshackle Shack, 192?

2007:

2008:

2009:

2010:

2011:

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise

  1. WSEM gibt für die Gründung das Jahr 1915 an, Björn Englund 1916. Wahrscheinlicher scheint jedoch 1917, was auch von der Starr-Gennett Foundation bestätigt wurde.

Weblinks

 Commons: Gennett Records – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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