Hoetmar

Hoetmar
Hoetmar
Stadt Warendorf
Das Hoetmarer Wappen
Koordinaten: 51° 52′ N, 7° 55′ O51.8708333333337.9097222222222Koordinaten: 51° 52′ 15″ N, 7° 54′ 35″ O
Einwohner: 2.420 (1. Nov. 2004)
Hoetmar im Internet
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 48231
Vorwahl: 02585
Karte

Hoetmar im Kreis Warendorf

Das Dorf Hoetmar (Aussprache: „Hohtmar“ wegen des westfälischen Dehnungsvokals) hat 2420 Einwohner (Stand: 1. Nov. 2004), liegt im Münsterland in Nordrhein-Westfalen und ist ein Ortsteil der Stadt Warendorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung findet Hoetmar im Jahre 851. Der Stifter des Klosters Freckenhorst, Graf Everword, gibt zwei Höfe in „Otomar“ dem Stift in Freckenhorst zum Geschenk und zur Nutznießung. Hierbei handelt es sich jedoch um ein gefälschtes Dokument.[1]

Um ca. 1050 wird der Hof Althoetmar in der Freckenhorster Heberegisterrolle erwähnt („Aldonhotnon“). 1241 wird Hoetmar als „Hotnon“ erwähnt, 1281 „Hoetman“, 1299 „Hoetmere“ und schließlich als „Hoetmar“.[1]

Soweit geschichtlich nachweisbar, gehörte Hoetmar den Grafen von Werl, den späteren Grafen von Arnsberg. 1247 erhält bei der Erbteilung Konrad von Rietberg alle Besitzungen nördlich der Lippe, also auch Hoetmar. Als erste Lehnsträger des Hauses Hoetmar treten die Ritter von Hoetmar auf. 1449 heiratete eine Erbtochter des Hauses und Geschlechtes Hoetmar Series von der Hegge. Durch Heirat kommt Hoetmar an die Familie von Ketteler und um 1700 an den Grafen von Westerholt, dem noch heute „Haus Hoetmar“ gehört. (Vor 1000 Jahren erhob sich auf der Hofstätte des heutigen Hauses Hoetmar eine Burg, umgeben mit Wall und Graben. Im 16. Jahrhundert entsteht an ihrer Stelle ein neuer Wohnsitz im Renaissancestil, der 1850 dem heutigen Haus Hoetmar weicht.)[1]

Verschiedenen Grundherrschaften waren Hoetmarer Bauern untertänig, besonders dem Freckenhorster Kloster, dem Kloster Marienfeld, dem Stift St. Mauritz in Münster, dem Domkapitel und dem Kloster Niessing in Münster.[1]

Durch Erlass Napoleons I. im Jahre 1808 wurde die Leibeigenschaft aufgelöst. An die Gutsherren wurden von den Bauern jährliche Auslösungssummen gezahlt.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges um das Jahr 1645 entbrannte zwischen den Freckenhorster Markgenossen einerseits und den zu Hoetmar und Enniger gehörenden andererseits eine erbitterte Feindschaft.

Ab dem 19. Jahrhundert

Nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt 1806 wurde das Münsterland von französischen Truppen besetzt. Am Ende des Jahres 1808 wurde die frühere Gemeindeverfassung abgeschafft. Hoetmar wurde mit der Gemeinde Westkirchen zu einer Mairie vereinigt. Der Bürgermeister von Hoetmar, Goswin Wenzel Becker, wurde als Maire angestellt. Auch seinen Gerichtsstand verlor Hoetmar zu Sendenhorst und wurde zum Bezirk des Friedensgerichtes in Warendorf überwiesen. Von den in Hoetmar zum französischen Wehrdienst herangezogenen Männern fielen drei in Spanien und fünf in Russland. In der Schlacht bei Ligny (1815) fielen zwei Hoetmarer. 1866 wurden im Krieg zwischen Preußen und Österreich von der Gemeinde Hoetmar 37 junge Männer eingezogen. 1870/1871 fielen vier Hoetmarer im Deutsch-Französischen Krieg.[1]

Auch in den letzten beiden Weltkriegen verloren viele Hoetmarer ihr Leben. Von 1914 bis 1918 sind 53 Hoetmarer gefallen. Von 1939 bis 1945 fielen 98 Soldaten. 39 wurden vermisst.

Durch eine Gebietsreform wurde die zuvor selbstständige Gemeinde Hoetmar am 1. Juli 1969 ein Teil der damaligen Stadt Freckenhorst.[2] Zusammen mit Freckenhorst kam Hoetmar am 1. Januar 1975 zur Stadt Warendorf.[3]

Wappen

Das Hoetmarer Wappen erinnert an die Entstehung Hoetmars. Der goldene Adler ist der Rietberger Adler. Von den Grafen von Rietberg wurde die Pfarrei bekanntlich begründet. Ein halber Adler am Spalt ist guter alter Wappenbrauch. Der Palmzweig als Zeichen der Märtyrer bezieht sich auf Sankt Lambertus von Lüttich als Kirchenpatron. [4]

Kirchenleben

1281 findet sich eine erste Nachricht über die Existenz der Lambertus-Kirche und Pfarrei Hoetmar. Weitere frühe Nachrichten, die zur Geschichte der Pfarrei überliefert sind, stammen aus den Jahren 1282 und 1313. Zu der Pfarrei Hoetmar gehören die Bauernschaften Buddenbaum, Holtrup, Lentrup, Mestrup, Natarp und die Dorfbauerschaft. In der Bauernschaft Buddenbaum befindet sich die bekannte Wallfahrtskapelle „Buddenbaum“ (Marienkapelle).

In den Jahren 1959/1960 wurde auch mit Hilfe von Gemeindemitgliedern die Michaeliskapelle der evangelischen Kirchengemeinde Freckenhorst in Hoetmar erbaut. Die Kirchweihe fand wenig später am 16. Oktober 1960 statt.

Vereine

Der örtliche Fußballverein SC Hoetmar spielt in der Saison 2011/12 in der Kreisliga A 2 WAF. Außerdem gibt es in Hoetmar zahlreiche weitere Vereine hier besonders zu erwähnen wären der *Schützen- und Heimatverein, die KLJB und der Ökumenische Seniorenverein.

Veranstaltungen

Jedes Jahr werden zu Pfingsten (nächstes Jahr vom 23.-28. Mai 2012) die traditionellen "Nilspiele" ausgetragen. Der Wieninger Bach (Nil) ist die Grenze zwischen Nord- und Süd-Hoetmar. Am Pfingstwochenende kommt es dann zum sportlichen Vergleich beider Dorfhälften.

Auszeichnungen

Das Dorf errang 1975 den Titel „Bundesgolddorf“ im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Die Geschichte der Gemeinde Hoetmar. Hoetmar im Internet. Abgerufen am 22. April 2011.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Wir über uns - Das Hoetmarer Wappen. Webseite des Schützen- und Heimatvereins Hoetmar e.V.. Abgerufen am 22. April 2011.

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