- Jens Weißflog
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Jens Weißflog Nation Deutsche Demokratische Republik
DeutschlandGeburtstag 21. Juli 1964 Geburtsort Steinheidel-Erlabrunn, DDR Karriere Verein SC Traktor Oberwiesenthal
Oberwiesenthaler SV 1990Trainer Joachim Winterlich Debüt im Weltcup 30. Dezember 1980 Status zurückgetreten Karriereende 15. Juni 1996 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 3 × 1 × 0 × WM-Medaillen 3 × 4 × 4 × SFWM-Medaillen 0 × 1 × 1 × DM-Medaillen 5 × 1 × 0 × Olympische Winterspiele Gold 1984 Sarajevo Normalschanze Silber 1984 Sarajevo Großschanze Gold 1994 Lillehammer Großschanze Gold 1994 Lillehammer Großschanze
TeamNordische Skiweltmeisterschaften Gold 1984 Sarajevo Normalschanze Silber 1984 Sarajevo Großschanze Silber 1984 Engelberg Team Gold 1985 Seefeld Normalschanze Bronze 1985 Seefeld Großschanze
TeamGold 1989 Lahti Normalschanze Silber 1989 Lahti Großschanze Bronze 1991 Val di Fiemme Großschanze Bronze 1991 Val di Fiemme Großschanze
TeamSilber 1995 Thunder Bay Normalschanze
TeamBronze 1995 Thunder Bay Großschanze Skiflug-Weltmeisterschaften Silber 1985 Planica Einzel Bronze 1990 Vikersund Einzel Deutsche Meisterschaften Silber 1991 Oberstdorf Großschanze Gold 1991 Oberstdorf Normalschanze Gold 1993 Oberhof/Oberwiesenthal Großschanze Gold 1993 Oberhof/Oberwiesenthal Normalschanze Gold 1994 Oberstdorf Normalschanze Gold 1995 Schonach/Titisee-Neustadt Großschanze Platzierungen Weltcupsiege 33 Gesamtweltcup 1983/84) 1. (Skiflug-Weltcup 8. (1995/96) Sprung-Weltcup 4. (1995/96) Vierschanzentournee 1983/84, 1984/85, 1. (
1990/91, 1995/96)Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Skispringen 33 18 19 Skifliegen 0 1 2 Team 1 3 2 Jens Weißflog (* 21. Juli 1964 in Steinheidel-Erlabrunn) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Jens Weißflog wuchs in Pöhla auf und lebt seit dem Besuch der Kinder- und Jugendsportschule in Oberwiesenthal, wo er dem SC Traktor angehörte. Bereits als 19-jähriger gewann der – wegen seiner schmächtigen Statur und seines geringen Körpergewichts oft „Floh vom Fichtelberg“ genannte – Skispringer erstmals die Vier-Schanzen-Tournee. Im selben Winter wurde er Olympiasieger auf der Normalschanze in Sarajevo und gewann den Gesamtweltcup. In den folgenden Jahren dominierte Weißflog zusammen mit dem überragenden Finnen Matti Nykänen die Skisprung-Welt: 1985 und 1989 holte er WM-Gold (insgesamt neun weitere Podiumsplatzierungen), 1984, 1985, 1991 und 1996 gewann er die Vierschanzentournee. Ebenfalls 1991 erhielt er die Holmenkollen-Medaille.
Die Einzigartigkeit seines Erfolges liegt darin, dass Jens Weißflog sein Niveau über zwölf Jahre behaupten konnte. Weder der Systemwechsel von der DDR in die Bundesrepublik 1990 noch die Umstellung der Skisprungtechnik vom Parallel- auf den V-Stil um 1993 konnten Weißflog längerfristig zurückwerfen. 1994 gewann er – zehn Jahre nach seinem ersten olympischen Triumph – bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer zwei Goldmedaillen auf der Großschanze und mit der Mannschaft.
Im Jahre 1996 krönte er seine Karriere mit dem vierten Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee, danach trat er vom Leistungssport zurück. Im Juni 1996 fand auf der Fichtelbergsschanze in Oberwiesenthal eine Abschiedsgala von Jens Weißflog statt, bei der er nochmal zu einem Mattenspringen antrat und sich als Zweitplatzierter mit Schanzenrekord (102 Meter) hinter Janne Ahonen verabschiedete.[1]
Weißflog ist der erfolgreichste deutsche Skispringer, international konnten nur die Finnen Matti Nykänen und Janne Ahonen sowie der Pole Adam Małysz und der Österreicher Gregor Schlierenzauer mehr Weltcup-Siege erringen. Weißflog gewann drei olympische Goldmedaillen. Des Weiteren ist er viermaliger Sieger der Vierschanzentournee, nur Janne Ahonen hat es auf fünf Siege gebracht.
Nach seinen Olympiasiegen in Lillehammer wurde er am 27. Februar 1994 zum Ehrenbürger von Oberwiesenthal ernannt.[2]Im Jahre 2003 wurde der am 30. November 2000 in der Volkssternwarte Drebach (Erzgebirge) entdeckte Planetoid 2000 WX158 nach Jens Weißflog benannt. Er trägt jetzt die offizielle Bezeichnung (22168) Weissflog und bewegt sich zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne.
Sportliche Erfolge
Olympische Winterspiele
- 1984 in Sarajewo: 1x Gold (Normalschanze), 1x Silber (Großschanze)
- 1994 in Lillehammer: 2x Gold (Großschanze, Großschanze Mannschaft)
Weltmeisterschaften
- 3x Gold (1984, 1985, 1989)
- 5x Silber (2x 1984, 1985, 1989, 1995)
- 5x Bronze (1989, 1990, 2x 1991, 1995)
Weltcup
- 1x Gesamtweltcup-Sieger (1984)
- 33 Weltcupsiege
Vierschanzentournee
- 4x Sieger (1984, 1985, 1991, 1996)
- 4x Zweiter
Deutsche Meisterschaften
- 5x Gold (1991, 2x 1993, 1994, 1995)
- 1x Silber (1991)
Weltcup-Siege
Nr. Datum Ort Land 1. 6. Januar 1983 Bischofshofen Österreich 2. 1. Januar 1984 Garmisch-Partenkirchen BRD 3. 4. Januar 1984 Innsbruck Österreich 4. 6. Januar 1984 Bischofshofen Österreich 5. 11. Januar 1984 Cortina d’Ampezzo Italien 6. 15. Januar 1984 Liberec Tschechoslowakei 7. 12. Februar 1984 Sarajevo Jugoslawien 8. 27. März 1984 Planica Jugoslawien 9. 1. Januar 1985 Garmisch-Partenkirchen BRD 10. 17. Februar 1985 Engelberg Schweiz 11. 6. Dezember 1986 Thunder Bay Kanada 12. 24. Januar 1988 Engelberg Schweiz 13. 22. Januar 1989 Oberhof DDR 14. 5. März 1989 Oslo Norwegen 15. 8. März 1989 Örnsköldsvik Schweden 16. 27. März 1989 Planica Jugoslawien 17. 27. März 1989 Planica Jugoslawien 18. 17. Dezember 1989 Sapporo Japan 19. 1. Januar 1990 Garmisch-Partenkirchen BRD 20. 17. Januar 1990 Zakopane Polen 21. 30. Dezember 1990 Oberstdorf Deutschland 22. 1. Januar 1991 Garmisch-Partenkirchen Deutschland 23. 12. Dezember 1993 Planica Slowenien 24. 14. Dezember 1993 Predazzo Italien 25. 30.Dezember 1993 Oberstdorf Deutschland 26. 22. Januar 1994 Sapporo Japan 27. 23. Januar 1994 Sapporo Japan 28. 5. März 1994 Lahti Finnland 29. 27. März 1994 Thunder Bay Kanada 30. 29. Januar 1995 Lahti Finnland 31. 6. Januar 1996 Bischofshofen Österreich 32. 20. Januar 1996 Sapporo Japan 33. 17. Februar 1996 Iron Mountain Vereinigte Staaten Weltcup-Platzierungen
Saison Platz Punkte 1982/83 16 80 1983/84 1 230 1984/85 4 151 1985/86 16 77 1986/87 11 103 1987/88 6 111 1988/89 2 192 1989/90 6 200 1990/91 8 141 1991/92 37 16 1992/93 11 61 1993/94 2 1110 1994/95 6 683 1995/96 4 1028 Privatleben und politische Tätigkeit
Weißflog ist heute als Hotelier in seiner Heimatstadt Oberwiesenthal und als Skisprung-Experte beim ZDF tätig. Er war 17 Jahre verheiratet und hat aus dieser Ehe zwei Söhne. Im Juli 2005 trennte sich das Paar einvernehmlich.[3] Im Oktober 2010 wurde Weißflog Vater einer Tochter.[4]
Zur Volkskammerwahl 1986 wurde Weißflog von der FDJ als Nachfolgekandidat der Volkskammer der DDR nominiert.[5][6]
Bei der Stadtratswahl am 7. Juni 2009 erlangte Weißflog für die Oberwiesenthaler CDU ein Mandat.[7]
Auszeichnungen
- Vaterländischer Verdienstorden in Gold der DDR
- Bundesverdienstkreuz am Bande 1996
Weblinks
Commons: Jens Weissflog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Website von Jens Weißflog
- Jens-Weißflog-Kolumne bei SKIJUMPING.de
- Jens Weißflog in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ "Ergebnisse", Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S.70
- ↑ Ehrenbürger der Stadt Kurort Oberwiesenthal
- ↑ Fan Lexikon: Jens Weissflog trennt sich von Ehefrau, abgerufen am 29. Juli 2009
- ↑ SKIJUMPING.de: Jens Weißflog erneut Vater, abgerufen am 12. Oktober 2010
- ↑ Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik: 9. Wahlperiode 1987, ISBN 3-329-00119-4
- ↑ Es konnte bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Weißflog zu irgendeinem Zeitpunkt als Abgeordneter nachrückte.
- ↑ Freie Presse, Lokalausgabe Annaberg vom 9. Juni 2009: Skisprung-Legende schafft Sprung in die Politik
1964: Veikko Kankkonen | 1968: Jiří Raška | 1972: Yukio Kasaya | 1976: Hans-Georg Aschenbach | 1980: Anton Innauer | 1984: Jens Weißflog | 1988: Matti Nykänen | 1992: Ernst Vettori | 1994: Espen Bredesen | 1998: Jani Soininen | 2002: Simon Ammann | 2006: Lars Bystøl | 2010: Simon Ammann
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