Annaba

Annaba
عنابة
Annaba
Annaba (Algerien)
Annaba
Annaba
Basisdaten
Staat Algerien
Provinz Annaba
Einwohner 207.617 (2008)
ISO 3166-2 DZ-23
36.9041666666677.7519444444444

Annaba (arabisch ‏عنابة‎, DMG ʿAnnaba) – in der Antike unter den Numidern: Hippo, später: Hippo Regius; arab.: Beleb el-Anab; frz. (1830–1962): Bône – ist eine Küstenstadt am Mittelmeer im äußersten Nordosten Algeriens mit etwa 207.617 Einwohnern (Stand: 2008). Sie liegt in der gleichnamigen Provinz Annaba, deren Hauptstadt sie ist.

2004 waren an der Universität von Annaba etwa 40.000 Studenten immatrikuliert.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Annaba liegt am westlichen Ende einer langgestreckten, mehr als 30 km langen Bucht und am Fuß des Djebel Edough, eines bis auf 1008 m ansteigenden Bergrückens, der zum Teil zum Edough Nationalpark erklärt wurde und dessen Ausläufer sich im Norden Annabas bis zum felsigen Cap de Garde erstrecken. Von Annaba sind es rund 100 Straßenkilometer zur tunesischen Grenze, 150 km nach Constantine (Algerien) und 585 km bis zur Hauptstadt Algier.

Die Ruinen des antiken Hippo bzw. Hippo Regius liegen am südlichen Rand der heutigen Stadt.

Geschichte

Antike

Siehe Hauptartikel: Hippo Regius

Hippo (phönik.: Ippo = „Festung“; spätlat.: Hippona; unter den Numidern: Hippo Regius), wurde von Phönikern aus Tyros vermutlich um 1200 v. Chr. als Handelsniederlassung gegründet. Zur Zeit des 1. Punischen Krieges eroberte der Massylierherrscher Gala diese Kolonie, sein Sohn Masinissa machte sie 201 bis 149 v. Chr. zur Residenz der Numiderkönige (daher ihr Beiname Regius). 46 v. Chr. wurde Hippo Regius von den Römern eingenommen und bekam später den Rechtsstatus einer Kolonie. Der Handel in Hippo blühte: von hier (und Karthago) bezog Rom seine meisten afrikanischen Produkte. Hippo zählte später zum Vandalenreich und dann zum Oströmischen Reich. 647 erstürmten muslimische Araber Hippo und zerstörten die Stadt bis auf die Grundmauern.

Neugründung im 11. Jahrhundert

Im 11. Jahrhundert gründeten die Araber einige Kilometer von den Ruinen des antiken Stadtzentrums entfernt die Stadt Beleb el-Anab, die sich zum heutigen Annaba entwickelte. 1830 kam die Stadt als Bône unter französische Herrschaft.

Nach dem Algerienkrieg 1962 verließ die bis dahin recht zahlreiche europäische Bevölkerung Bône.

Am 23. Juli 1964 explodierte der mit Munition beladene ägyptische Frachter Star of Alexandria im Hafen von "Bône". Der Unfall forderte über 100 Tote und etwa 160 Verletzte, der Schaden wird auf 20 Millionen US-Dollar geschätzt.


Annaba cote.jpg

Verkehr

Annaba ist über die Nationalstraße 44 mit Tunis, Constantine und Algier verbunden, die auch ein Teilstück der Trans-African Highways bzw. des Kairo-Dakar-Highway bildet. Die N 16 stellt die Verbindung zu den südlichen Orten her. Von dem unmittelbar neben dem Hafen liegenden Bahnhof fahren Züge nach Algier, Constantine und Biskra sowie nach Tunesien. Der Hafen gehört zu den zehn wichtigsten Häfen Algeriens. Ro/Ro-Fähren fahren regelmäßig nach Marseille. Der Flughafen Annaba liegt 9 km südöstlich der Stadt. Neben algerischen Zielen gibt es Flüge nach Paris-Orly, Lyon und Marseille. Die Seilbahn Annaba verbindet den westlichen Stadtrand mit dem in 850 m Höhe auf dem Djebel Edough gelegenen Ort Seraïdi, das sonst nur über eine 13 km lange kurvige Bergstraße erreichbar ist.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Albert Camus (1913–1960), französischer Philosoph des 20. Jahrhunderts
  • Saïd Brahimi (1931–1997), algerisch-französischer Fußballspieler und -trainer
  • Hamdi Benani (* 1943), Sänger des Malouf de Annaba
  • Edwige Fenech (* 1948), italienische Filmschauspielerin

Weblinks

 Commons: Annaba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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