Marcus Junkelmann

Marcus Junkelmann
Marcus Junkelmann 2007
Marcus Junkelmann 2008

Marcus Junkelmann (* 2. Oktober 1949 in München) ist ein deutscher Historiker und Experimentalarchäologe.

Marcus Junkelmann wuchs in Schloss Lustheim bei Schleißheim auf und machte 1969 das Abitur am Domgymnasium Freising. Ab 1971 studierte er Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Neue Geschichte in München, wo er auch 1979 an der Universität München mit einer Arbeit zum Thema Kurfürst Max Emanuel von Bayern als Feldherr promovierte. Anschließend war er Assistent am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte in München und Mitarbeiter des Armeemuseums in Ingolstadt.

Seit 1984 machte Junkelmann sich einen Namen als freier Militärhistoriker und experimenteller Archäologe auf Schloß Ratzenhofen. Mit anderen Interessierten rekonstruierte er Waffen und Ausrüstung der römischen Legionäre und testete diese im praktischen Experiment. Mit Aktionen wie dem Alpenübergang aus Anlass der 2000-Jahr-Feier von Augsburg 1985 mit den Methoden und der Ausrüstung der römischen Infanterie wurde er überregional bekannt, auch Fernsehdokumentationen und Videos wurden dazu produziert. Junkelmann wertete seine Experimente in diversen Büchern zu dieser Thematik aus. Ab 1988 beschäftigte sich Junkelmann auch mit der römischen Kavallerie und experimentierte auch hier bei seinen Limesritten zwischen Nordsee und Donau mit rekonstruierten antiken Ausrüstungsgegenständen sowie Reitweisen.

Für Museen wie dem Limesmuseum Aalen, Römermuseum Rottweil, Westfälisches Römermuseum Haltern rekonstruierte er römische Infanterierüstungen und erhielt 1991 vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung den Auftrag, erstmals eine vollständige „römische Paraderüstung“ des frühen 3. Jahrhunderts n. Chr. für Roß und Reiter zu rekonstruieren und experimentell zu erproben. Letztlich sollte die Rüstung im Archäologischen Park Carnuntum ausgestellt werden, für den er bereits eine Infanterie-Kampfausrüstung der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. rekonstruiert hatte. Gleichzeitig traten er und seine Mitstreiter in römischen Rüstungen während diverser Aktionstage auf. Diese Auftritte machte er in der Folgezeit auch an Gymnasien vor allem in Bayern.

Junkelmanns Buch Panis militaris: Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht wurde 1997 mit dem Ceram-Preis für das beste Archäologische Sachbuch des Jahres ausgezeichnet. Im gleichen Jahr begann er mit Auftritten in antiken Rüstungen zum Thema Gladiatoren bei Festen und Gymnasien. Heute lebt Junkelmann als freier Schriftsteller im Schloss Ratzenhofen und ist Lehrbeauftragter an der Universität München. In enger Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier, dem Archäologischen Park Xanten und dem Provinciaal Museum Nijmegen arbeitet Junkelmann an der Rekonstruktion von Ausrüstungen der Gladiatoren.

Schriften

Sachbücher
Filmdrehbücher
  • Bilder aus der deutschen Vergangenheit. Der deutsche Soldat (Bayerischer Rundfunk, 1986 – zahlreiche Wiederholungen)
  • Der Römerschatz von Sorviodurum. Das Gäubodenmuseum Straubing (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen/Bayerischer Rundfunk, 1994)
  • Gerichte mit Geschichte. Römische Küche im alten Bayern. Film von Werner Teufl und Dr. Marcus Junkelmann (Bayerisches Fernsehen, 2000 – auch als Video)

Weblinks


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