Bertha, die Heilige

Bertha, die Heilige

Bertha, die Heilige, aus der Gegend von Rheims, in Frankreich, abstammend, war aus einem vornehmen Geschlechte, und mit Gumberto, einem Edelmanne, vermählt, der seiner Tugenden und seines reinen Wandels wegen, gleich ihr, in der ganzen Umgegend verehrt wurde. Beide lebten sehr glücklich mit einander, aber Bertha, mehr dem Himmel als der Erde angehörend, fühlte nach und nach ein immer dringenderes Verlangen, ihre Tage Gott und einer einsamen Selbstbeschauung zu weihen. Sie trennte sich daher, mit Bewilligung ihres Gatten, von ihm, und baute zu Avenay ein Kloster, in welchem sie vielen unschuldigen Jungfrauen einen Zufluchtsort gegen äußere Noth und gegen die Verführungen des Weltlebens gewährte. Ihr Gemahl starb, und ihre Stiefkinder, entrüstet, daß ihr frommer Bau die Erbschaft, auf die sie hofften, geschmälert hatte, überfielen sie plötzlich, um Rache an ihr auszuüben, und ermordeten sie auf eine grausame Weise. Schon im Sterben begriffen, befahl sie noch, ihre Leiche neben der ihres geliebten Gatten zu begraben. Ihr Gedächtniß wird den ersten Mai gefeiert.

A.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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