Oberneuschönberg

Oberneuschönberg
Oberneuschönberg
Stadt Olbernhau
Koordinaten: 50° 39′ N, 13° 23′ O50.64965833333313.380183333333Koordinaten: 50° 38′ 59″ N, 13° 22′ 49″ O
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 09526
Vorwahl: 037360

Oberneuschönberg ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Olbernhau im Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Oberneuschönberg liegt etwa 3 Kilometer südöstlich von Olbernhau im Erzgebirge unmittelbar an der Deutsch-Tschechischen-Grenze, welche hier der Fluss Flöha markiert. Ein ausgedehntes Waldgebiet riegelt Oberneuschönberg gegenüber seinen unmittelbaren Nachbarn im Norden und Osten ab.
Durch die Ortslage führt die Staatsstraße 214 Olbernhau–Deutscheinsiedel, östlich der Ortslage zweigt von dieser die S 211 nach Bienenmühle ab.

Nachbarorte

Heidersdorf Niederseiffenbach
Grünthal Nachbargemeinden
Brandov Hirschberg

Geschichte

Blick zur Kirche

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert von 1696 als Neu-Schönberg, Ober Theil[1].
Durch Caspar von Schönberg auf Pfaffroda wurde 1651 Boden sowie Baumaterial für die Ansiedlung von acht böhmischen Exulantenfamilien aus der Herrschaft Duchcov bereitgestellt – 1658 zählte diese Siedlung bereits 28 Familien.
Anfänglich war der Ort nach Olbernhau gepfarrt, 1661 wurde eine hölzerne Kirche errichtet und Oberneuschönberg wurde Filialkirche der Parochie Dörnthal. Ebenfalls 1661 wurde ein Schulhaus errichtet, welches 1801 durch einen Neubau ersetzt wurde, letzteres erneut im Jahre 1881. Zwischen 1692 und 1694 wurde die hölzerne Kirche durch den heutigen Bau abgelöst.

August Schumann nennt 1820 im Staatslexikon von Sachsen Oberneuschönberg betreffend u. a.:

„Mit Sächs. Grünthal hängt Oberneuschönberg vollkommen zusammen, nicht nur durch die Flöhebrücke, sondern noch mehr durch den großen Kupferhammer, der rechts am Flusse, also genau genommen im Amte Freiburg liegt.
Das Dorf hat in allen Theilen gegen 70 Häuser, und mehr als 400 Einwohner, welche aber sehr wenig Feld besitzen; gleichwohl zwingen sie ihren fast felssigen Bergen, denen man die Productionskraft kaum zutraut, sehr schönen Flachs, mittelmäßigen Hafer, und eine große Menge vortrefflicher Erdäpfel ab ...
Besonders zeichnet sich die hiesige Stellmacherei und Tischlerei aus ... auch ist ein Mechanicus hier, welcher gute Fernröhre, Mikroskope u. s. w. liefert; sodann ein geschickter Uhrmacher u. s. w.“
[2]

Mit dem Bau der Flöhatalbahn erhielt der Ort mit der Haltestelle „Schweinitztal“ am 1. Oktober 1895 Eisenbahnanschluss. Am 15. Mai 1939 erhielt diese die Bezeichnung „Oberneuschönberg“. Am 10. Juni 2001 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Olbernhau-Grünthal–Neuhausen eingestellt.[3]

Zum 1. April 1939 wurde der Ortsteil Hirschberg mit Niederlochmühle Oberneuschönberg zugeordnet, der Oberneuschönberger Ortsteil Eisenzeche nach Heidersdorf umgegliedert.[1]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1787 3 besessene Mann, 57 Häusler
1834 530
1871 692
1890 906
Jahr Einwohnerzahl
1910 1506
1925 1483
1939 1633
1946 1780

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Oberneuschönberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 627–630.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)
  • Richard Steche: Oberneuschönberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 113.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c vgl. Oberneuschönberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. vgl. Oberneuschönberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 627–629.
  3. Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 29. Dezember 2010

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