Ohrnberg

Ohrnberg
Ohrnberg
Große Kreisstadt Öhringen
Koordinaten: 49° 15′ N, 9° 27′ O49.259.45171Koordinaten: 49° 15′ 0″ N, 9° 27′ 0″ O
Höhe: 171–319 m ü. NN
Fläche: 7,85 km²
Einwohner: 644 (1. Jan. 2006)
Eingemeindung: 31. Dez. 1972
Postleitzahl: 74613
Vorwahl: 07948

Ohrnberg ist ein Dorf in Hohenlohe, das seit dem 31. Dezember 1972 Teil Öhringens ist. Der Ort hat heute etwa 700 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ohrnberg liegt nordwestlich von Öhringen an der Mündung der Ohrn in den Kocher.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Ohrnbergs war im Jahr 779, damals lag der Kern des Ortes auf der rechten Seite des Kochers. Der Name dieser Ortschaft war Wächlingen, was auf eine von den Kelten gegründete Siedlung zurückgeführt werden kann. Ab dem Jahr 1052 wird der Ort Ohrnberg auf der linken Uferseite direkt an der Mündung der Ohrn in den Kocher erwähnt. Ohrnberg war bis 1972 eine eigenständige Gemeinde.

Heute ist Ohrnberg ausschließlich eine Wohnsiedlung. Bis in die 1970er Jahre gab es in Ohrnberg bis zu vier Wirtschaften, drei Lebensmittelläden, Bäcker und Metzger, seit Oktober 2005 gibt es wieder eine Wirtschaft.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Sehenswerte Gebäude in Ohrnberg sind neben der Kirche, deren Grundmauern teilweise aus dem frühen 14. Jahrhundert stammen, noch das Rathaus und das Schafhaus.

Zwischen Ohrnberg und Möglingen steht ein Wasserkraftwerk, das 1923 in Betrieb genommen wurde. Mit dem Bau des Kraftwerks, das heute der EnBW gehört, wurde 1921 begonnen. Zwischen dem Wehr in Sindringen und einem neu geschaffenen Stausee wurde ein 4,2 km langer Kanal erbaut, teils als Betonrinne, teils als Erdgraben. Vom Stausee im heutigen Naturschutzgebiet Reiherhalde wurde ein rund 1,1 km langer Stollen durch den Bergrücken zwischen Sindringen und Ohrnberg getrieben. Durch den Stollen wird eine Nutzgefälle von 8,8 bis 11,2 m erreicht.[1]

Verkehr

Ehemaliger Bahnhof Ohrnberg mit VT 23 (rechts) und Beiwagen (links), Februar 1993

Ohrnberg war von 1913 bis 1993 Endpunkt der Unteren Kochtertalbahn, welche als Privatbahn der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG) gehörte und die am 1. August 1913 Ohrnberg erreichte. Seit 1907 bestand schon die Strecke zwischen Neuenstadt am Kocher und Bad Friedrichshall, die nun eine Gesamtlänge von 22,6 km hatte. Heute sind die Gleise auf dem Gebiet des Hohenlohekreises abgebaut, und auf der alten Trasse verläuft seit 2008 ein Teil des Kocher-Jagst-Radweges.[2]

Weblinks

Literatur

  • Wilhelm Mattes: Öhringer Heimatbuch, Öhringen 1929 (Nachdruck 1987)
  • Öhringen. Stadt und Stift. Herausgegeben von der Stadt Öhringen. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-7631-2 (Forschungen aus Württembergisch-Franken. Band 31)
  • Jürgen Hermann Rauser: Öhringer Buch. In: Ohrntaler Heimatbuch. Jahrbuch-Verlag, Weinsberg 1982 (Heimatbücherei Hohenlohekreis. Band 11/12)
  • Der Hohenlohekreis. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Hohenlohekreis. Thorbecke, Ostfildern 2006 (Baden-Württemberg – Das Land in seinen Kreisen), ISBN 3-7995-1367-1

Einzelnachweise

  1. Angelika Feucht: Ohrnberg. In: Öhringen. Stadt und Stift (siehe Literatur)
  2. Bettina Henke: Wo einst Züge rollten, wird jetzt geradelt. In: Heilbronner Stimme vom 29. März 2008. (bei stimme.de).

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