Onkel Emil

Onkel Emil

Onkel Emil war eine Berliner Widerstandsgruppe im Dritten Reich.

Sie war nicht ideologisch, sondern humanitär motiviert und bestand vorwiegend aus Journalisten, Ärzten und anderen Intellektuellen.

Die Gruppe fand sich im Winter 1938 um Ruth Andreas-Friedrich und den Dirigenten Leo Borchard zusammen. Zur Stammgruppe gehörten laut Tätigkeitsbericht der Gruppe weiterhin die Tochter Karin Friedrich, der Dirigent Fred Denger, der Arzt Josef Schunk, und der Facharzt Walter Seitz. Es gab eine Anzahl weiterer aktiver Mitarbeiter.

Sie wurde nach ihrem Warnruf benannt und half in einer Art privatem Netzwerk unter hohem persönlichen Risiko verfolgten Juden mit Verstecken, Verpflegung und Papieren. Außerdem unterstützte sie die Familien politisch Verfolgter und verbreitete Flugblätter der „Weißen Rose“.

Mitglieder der Gruppe wurden mit der Yad Vashem-Medaille als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.

Eine Gedenktafel befindet sich am ehemaligen Wohnhaus der Gründerin in Steglitz, Hünensteig 6.

Literatur

  • Ruth Andreas-Friedrich: Der Schattenmann. Tagebuchaufzeichnungen 1938-1945. Suhrkamp, Berlin 1947. [1]
  • Karin Friedrich: Zeitfunken. C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45868-8.
  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Überleben im Dritten Reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51029-9.

Weblinks

Notizen

  1. häufige Neuaufl. in versch. Verlagen; leicht gekürzte Ausgabe: Union, Berlin (DDR) 1972 & 1977 mit zahlreichen s/w Abb. und Faksimiles, Nachwort Klaus Drobisch im DDR-Vokabular

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