Ossendorf (Warburg)

Ossendorf (Warburg)
Ossendorf
Stadt Warburg
Koordinaten: 51° 31′ N, 9° 5′ O51.5116666666679.0869444444444Koordinaten: 51° 30′ 42″ N, 9° 5′ 13″ O
Fläche: 6,49 km²
Einwohner: 1.332
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 34414
Vorwahl: 05642
Karte

Lage von Ossendorf in Warburg

Ossendorf ist ein Stadtteil von Warburg in Westfalen und liegt im nordwestlichen Bereich des Stadtgebietes, etwa 5 km vom Stadtzentrum entfernt. Der Ort hat etwa 1332 Einwohner. Für den heutigen Ortsnamen Ossendorf gibt es folgende historische Bezeichnungen: Ossendorpe, Ossendorpp, Ossendorp.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde schon in den Corveyer Traditionen zwischen 825 und 876 erwähnt. Urkundlich ist der Ort als Pagus Ossenthorp um 1100 bezeugt, der in der Vogtei des Grafen Konrad von Rietberg lag.

Die katholische Ortskirche mit dem Kirchenpatron Täufer Johannes wurde im 12. Jahrhundert erbaut. In dieser Kirche, einem Vorgängerbau des heutigen Kirchengebäudes, wurde der westfälische Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun am 5. Juni 1695 getauft. Im Jahre 1323 wurde die Kliftmühle erstmals schriftlich erwähnt. Ossendorf liegt an der holländischen Straße, heute B 7, die von der niederländischen Grenze bis Leipzig führt.

Das Wahrzeichen des Ortes ist der Heinturm, dessen Bau von Dietrich II. von Moers 1430 veranlasst wurde. Im Jahre 1444 wurde der Asseler Wald an die Stadt Warburg verkauft. Das Kloster Wormeln ließ 1489 einen Speicher auf dem Kirchplatz errichten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Ossendorf 1642 fast vollständig zerstört. Die zerstörte Pfarrkirche wurde 1656 erneuert. Im Jahre 1557 erhielt Ossendorf durch den Fürstbischof Theodor Adolf von der Recke eine neue Schützenordnung. Die abgebrannte Kliftmühle wurde 1685 wieder neu aufgebaut. Eine Posthalterei wurde 1747 in Ossendorf errichtet. Bekannt wurde Ossendorf durch die Schlacht bei Warburg im Siebenjährigen Krieg. Durch die Schlacht ging die Bevölkerung stark zurück. Nach der Schlacht gab es nurmehr 8 männliche Bewohner im Ort. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es einen Tiefliegerangriff am 22. Februar 1945. Am alten Stadtweg und am Gaulskopf fanden 1966 und 1995 archäologische Ausgrabungen statt. Im Jahr 2001 feierte Ossendorf sein 1150-jähriges Ortsjubiläum.

Eingemeindung

Am 1. Januar 1975 wurde Ossendorf in die Stadt Warburg eingegliedert.[1]

Gebäude

St. Johannes der Täufer Vorderseite Haupteingang, Aufnahme von der Bundesstraße B7

Die katholische Kirche Johannes der Täufer wurde 1904 im neuromanischen Stil neu gebaut. Der Architekt war der Paderborner Dombaumeister Franz Mündelein. Am 17. Juni 1907 wurde die neue Kirche, welche schon 1905 eingesegnet wurde, durch den Paderborner Bischof Wilhelm Schneider geweiht. Die Kirche steht direkt an der Durchfahrtsstraße Bundesstraße 7.

St. Johannes Kapelle

Die Johannes-Kapelle wurde im Jahre 1776 vom Richter Johannes Menne erbaut. Auf dem Stein steht die Inschrift "Gott und dem Heiligen Johannes dem Täufer den 24. Juni 1776 Joes Menne R. u. P." (Richter und Posthalter). Seit 1776 zieht die Prozession am Patronenfest St. Johannes Enthauptung zur Johannes Kapelle.

Das heutige Grundschulgebäude wurde 1959 an der Nörderstraße neu erbaut, im darauffolgenden Jahr die damalige Volksschule eingeweiht. Das Gebäude wurde 1978 erweitert. Im Jahre 1973 wurde der Kindergarten neben der Schule neu gebaut, 1993 das Gebäude erweitert. Von 1980 bis 1982 wurde die Turnhalle gebaut.

Archäologie

In Ossendorf wurde eine alte sächsische Wehranlage gefunden[2] sowie Gräber aus fränkischer Zeit.

Bekannte Persönlichkeiten

  • August Alexander Wendehals (* 1934 in Ossendorf, † 2003 Ossendorf) Landschaftsmaler, Prof. h.c.

Literatur

  • Leifeld, Josef (1986): Ossendorf. In: Mürmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036-1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Warburg: Hermes, S. 467-469. ISBN 3-922032-07-9.
  • Plass, Anton W. (1966): Ossendorf, Kreis Warburg (Westfalen). Ein Heimatbuch. Warburg: Vereinigung d. Heimatfreunde Warburg.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Torsten Capelle: Wallburgen in Westfalen-Lippe. Herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen, Münster 2010, ISSN 09396-4745, S. 21. Nr. FBW7 (Frühe Burgen in Westfalen Sonderband 1)

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