Otto Liebetrau

Otto Liebetrau

Otto Liebetrau (* 6. August 1855 in Gräfentonna; † 25. September 1928 in Gotha) war ein deutscher Kommunalpolitiker.

Leben

Otto Liebetrau legte sein Abitur am Gothaer Gymnasium Ernestinum ab und begann 1874 ein Studium der Rechtswissenschaften in Marburg, Leipzig und Jena. Er leistete ein Jahr Militärdienst (Leutnant der Reserve). Nach Abschluss des Studiums war er ab 1878 Referendar in Gotha, Ohrdruf und Tonna. 1880 legte er die Assessorprüfung beim Oberlandesgericht Jena ab und wurde 1881 Amtsanwalt beim Amtsgericht Gotha.

Ab 1882 war er Senator und Stellvertretender Bürgermeister in Gotha. 1890 wurde er Bürgermeister und 1894 Oberbürgermeister. Von 1892 bis 1918 war er Landtagsabgeordneter. Während seiner 38-jährigen Amtszeit von 1890 bis 1919 wurden zahlreiche öffentliche Gebäude gebaut, darunter das Hauptpostamt (1889), ein Schlachthof (1890/1891), das Amts- und Landesgericht (1895/1896), ein Elektrizitätswerk und die elektrische Straßenbahn (1894) sowie das Stadtbad (1905-1908) und der Volkspark. Er förderte den sozialen Wohnungsbau für die anwachsende Bevölkerung und ließ die unter seinem Amtsvorgänger begonnene Kanalisierung, Pflasterung und Beleuchtung der Straßen fortsetzen. Anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt wurde er am 31. Dezember 1919 zum Ehrenbürger der Stadt Gotha ernannt.

Liebetrau, dessen Ehe kinderlos blieb, stiftete gemeinsam mit seiner Frau einen großen Teil seines Vermögens für das 1928 eröffnete Heimatmuseum in Gotha. 1920 erhielt eine Straße in Gotha seinen Namen. Die Liebetraustraße hieß von 1875-1919 Reichsstraße und von 1978-1991 Fritz-Heilmann-Straße.

Quellen

Weblinks


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