Paul Redlich

Paul Redlich

Paul Redlich (* 17. Januar 1893 in Braunschweig; † 3. März 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Politiker der Weimarer Republik und Reichstagsabgeordneter (KPD) von 1930 bis 1933. Er war Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime.

Nach dem Besuch der Volksschule machte er zwischen 1907 und 1911 eine Lehre als Maler in Holzminden. Redlich war seit 1911 im Beruf tätig und seit 1912 freigewerkschaftlich organisiert. Zwischen 1914 und 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der KPD 1920 bei. Er wurde Gauleiter des Einheits-Verbandes der Land- und Forstarbeiter im Gau Brandenburg-Lausitz-Grenzmark-Altmark.

Zwischen 1924 und 1932 war er Stadtverordneter, zunächst 1924 und 1929 als unbesoldeter Stadtrat der Stadt Brandenburg an der Havel sowie 1925 bis 1929 zugleich Mitglied des Brandenburgischen Provinzial-Landtages. Mitglied des Brandenburgischen Provinzial-Ausschusses wurde er am 17. November 1929, er blieb in dieser Funktion bis 1932. In den Reichstag wurde er 1930 (5. Wahlperiode) für den Wahlkreis 4 (Potsdam I) gewählt; dem Parlament gehörte er bis 1933 an.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Redlich vonm Februar 1933 bis zum Januar 1934 im KZ Sonnenburg gefangen gehalten. Er starb im Krankenhaus Brandenburg an den Folgen von Misshandlungen im KZ.[1]

Seit 1992 erinnert in Berlin in der Nähe des Reichstags eine der 96 Gedenktafeln für von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete an Redlich.

Einzelnachweise

  1. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933−1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 453.

Literatur

  • Hermann Weber und Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 591–592.

Weblinks


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