Rathshof

Rathshof
Ratshof

Rathshof (auch Ratshof, vor dem 20. Jahrhundert auch Rathshubenhof) war ein westlich gelegener Stadtteil von Königsberg (Preußen). Er lag südwestlich von Amalienau und östlich von Juditten (heute Mendelejewo) und Lawsken.

Geschichte

Zu Ordenszeiten hieß die Ortschaft Propsthof und gehörte der Königsberger Altstadt, westlich der sie lag. Um 1800 war gab es dort ein kleines Dorf mit nur sechs „Feuerstellen“ (Haushalten) und dem Hammerkrug, der nach einem an dieser Stelle befindlichen Eisenhammer am (Rathshöfer) Freigraben (heute Wosduschny) benannt war. Später befanden sich dort ein Gutsbetrieb, ein Établissement und schließlich ein Kinderpflegeheim.

1905 wurde ein Teil des Ortes nach Königsberg eingemeindet und entwickelte sich rasch zu einem Villenvorort mit Grünanlagen um den Hammerteich und den beliebten Hammerkrug. Ab 1907 wurde etwas weiter westlich zwischen der Pillauer Bahn und der Lawsker Allee eine vorbildliche Gartenstadt – die Villenkolonie Juditten – erbaut. 1916 wurde der Neubau der Kunstakademie Königsberg eröffnet. Auf dem Territorium von Rathshof lagen auch die großen Speicher und die Waggonfabrik L. Steinfurt. Pregelabwärts befanden sich eine chemische und eine Zellstofffabrik (Norddeutsche Cellulose-Fabrik). Nach Norden, in Richtung Gut Charlottenburg befand sich stadtauswärts, jenseits des weiter oberhalb am Freigraben gelegenen Fürstenteiches (heute Neskutschny Prud) und des Landgrabens das Vorwerk Klein Rathshof.

Der ab 1905 im Landkreis Königsberg verbliebene Teil der Ortschaft wurde 1927 nach Königsberg eingemeindet. Nach dem Anschluss der Stadt an die Sowjetunion und der Umbenennung in Kaliningrad 1945 kam das Gebiet von Rathshof größtenteils zum Stadtteil Wosduschnoje des Rajons Oktjabrski.

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002. ISBN 3-88189-441-1.
  • Ludwig von Baczko: Versuch einer Geschichte und Beschreibung von Königsberg. Königsberg 1804
  • Fritz Gause: Königsberg in Preußen. Rautenberg, Leer 1987
54.71986111111120.454013888889

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Juditten (Königsberg) — Juditten war ein Stadtteil von Königsberg (Preußen). Der russische Name im heutigen Kaliningrad ist Mendelejewo. Vom Juditter Friedhof aus genossen die Königsberger die schöne Aussicht auf den Pregel und das Frische Haff. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Mendelejewo — (deutsch Juditten) ist ein Stadtteil von Kaliningrad. Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Kirche 4 Persönlichkeiten …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Fischhausen — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Kunst- und Gewerkschule (Königsberg) — Die staatliche Kunstakademie war ein Institut in Königsberg von regionaler Bedeutung. Die Kunst und Gewerkschule, zuletzt auch Meisterschule des deutschen Handwerks, war in der Königsstraße 57 beheimatet. Der König selbst stellte 1838 durch eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Königsberger Kunstakademie — Die staatliche Kunstakademie war ein Institut in Königsberg von regionaler Bedeutung. Die Kunst und Gewerkschule, zuletzt auch Meisterschule des deutschen Handwerks, war in der Königsstraße 57 beheimatet. Der König selbst stellte 1838 durch eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Fischhausen — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Königsberg — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Königsberg (Preußen) — Der Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläufer Kreis Fischhausen und Kreis Königsberg i. Pr.. Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis Samland… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Samland — Der ostpreußische Landkreis Samland entstand am 1. April 1939 durch Zusammenlegung der seit 1818 bestehenden preußisch deutschen Vorläuferlandkreise Fischhausen und Königsberg (Pr). Benannt wurde er nach der Halbinsel Samland. Der Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Lawsken — war ein westlicher Stadtteil von Königsberg (Preußen), zwischen Rathshof und Juditten gelegen. Name Der Name ist prußisch von laukas abzuleiten: Feld, Acker, Rodeland mit Feldern und Wiesen. Geschichte Der Ort wird erstmals 1286 als ad campum,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”