Schlichten (Schorndorf)

Schlichten (Schorndorf)
Schlichten
Große Kreisstadt Schorndorf
Das Schlichtner Wappen zeigt einen Roten Schild auf dem zwei sich mit der Öffnung nach außen überschneidende halbe silberne Ringe liegen.
Koordinaten: 48° 46′ N, 9° 30′ O48.7720361111119.5031388888889494Koordinaten: 48° 46′ 19″ N, 9° 30′ 11″ O
Höhe: 494 m ü. NN
Fläche: 4,38 km²
Einwohner: 853 (31. Jan. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 73614
Vorwahl: 07181

Schlichten ist ein Stadtteil von Schorndorf (Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg). Der Ort liegt in etwa 490 m Höhe auf dem mittleren Schurwald circa 4 km südwestlich der Kernstadt. Der Name Schlichten leitet sich vom mittelhochdeutschen slithe (= Ebene) ab und bezeichnete früher die gesamte Hochfläche des mittleren Schurwalds.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1185 wurde Schlichtenweiler erstmals in einer Urkunde über ein Tauschgeschäft zwischen den Staufern und Welfen erwähnt. Daher vermutet man, dass Schlichten im 11. Jahrhundert entstanden ist. Die ältesten Bücher der Vogtei Schorndorf aus dem Jahre 1400 bezeugen elf Lehen vor Ort, wobei die einzelnen Gehöfte aufgrund der Realteilung jedoch zersplittert waren. Vermögensteuerlisten aus dem 16. Jahrhundert belegen, dass Schlichten, wie andere Waldorte auch, zu den ärmsten Gemeinden im Herzogtum Württemberg gehörte.

Eine historische Ortsansicht aus dem Kieserschen Forstlagerbuch vom Ende des 17. Jahrhunderts zeigt, dass die Güter Schlichtens wegen des hohen Wildschadens mit einem Zaun umgeben waren. Die Landwirtschaft konnte die Bevölkerung kaum ernähren, weshalb die Bauern auch den Wald nutzen mussten. Nur durch Waldweiden und Holzhandel konnten sie ihre Existenz sichern.

Die Kirche mit ihren gotischen Fenstern wurde 1460 erbaut. Schlichten war eine Filialgemeinde von Winterbach, sodass nur alle vier Wochen ein Gottesdienst hier gefeiert wurde. 1848/1852 wurde dann in Schlichten und im Nachbarort Baiereck ein ständiger Pfarrer eingesetzt. Dies war eine der Maßnahmen, den Holzdiebstahl, der den Waldzustand beeinträchtigte, einzudämmen.

Seit 1819 gehörte die bis dahin eigenständige Gemeinde zum Schlichtener Waldgericht, das die niedere Gerichtsbarkeit für die Orte im Schlichtenwald ausübte. 30 Jahre war der Ort dann eingemeindet, bis die Gemeinde 1849 wieder selbständig wurde. Im Jahr 1973 wurde Schlichten im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Schorndorf eingemeindet.

Wappen

Das Schlichtener Wappen besteht aus einem roten Schild, auf dem zwei sich mit der Öffnung nach außen überschneidende weiße (silberne) Halbringe liegen. Diese Figur ähnelt der Überlieferung des Monogramms Herzog Carl Eugens mit zwei verschlungenen großen C.

Einrichtungen

In Schlichten gibt es einen Kindergarten, ein Allwetter-Bad, eine Halle, eine evangelische Kirche, eine Verwaltungsstelle sowie einen Spiel-, Bolz- und Grillplatz. Zurzeit (2010) wird ein neues Bürgerhaus gebaut.

Verkehr

Schlichten liegt an der Landstraße 1151, die Schorndorf über Schlichten, Thomashardt und Lichtenwald mit Reichenbach an der Fils verbindet. Unweit des Stadtteils beginnt außerdem die Landstraße 1152, die durch das Nassachtal nach Ebersbach an der Fils bzw. Uhingen führt.

Die Buslinie 262 des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart verkehrt über Schlichten nach Reichenbach bzw. Plochingen.

Quellen

Literatur

  • Horst Lässing (Hrsg.): Heimat und Arbeit: Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0243-5, S. 300.

Internet


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