Schlierstadt

Schlierstadt

Schlierstadt liegt im Bauland, einer sanften Hügellandschaft, südöstlich des Odenwaldes. Es gehört zum Neckar-Odenwald-Kreis und ist seit 1975 ein Stadtteil von Osterburken.

Die Gemarkungsfläche beträgt 1372 Hektar.

Schlierstadt

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Schlierstadt hat rund 800 Einwohner. Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch und pendelt größtenteils in die größeren Nachbarorte.

Vereine

Der örtliche Tennis- und Sportverein, der Heimatverein und der Musikverein sowie der Gesangverein mit gemischtem Chor sind die größten Vereine in Schlierstadt. Ferner wird der ehemalige Segelflugplatz und einer der ältesten Sprungplätze Deutschlands heute vom Fallschirmsportclub genutzt. Den Fallschirmsprungbetrieb wickelt seit Frühjahr 2009 die in Schlierstadt ansässige Southsidebase ab.

Wirtschaft

Zwei Unternehmen (eine Elektrofirma und das Bauländer Kunststoffwerk) sind im Ort als Arbeitgeber ansässig. Auf den mageren Kalkböden werden vorwiegend Getreide, Mais, Raps und Zuckerrüben angebaut. In neuerer Zeit wird auch wieder Dinkel angebaut, der früher das für die Gegend typische Getreide war. Bei den vier Haupterwerbslandwirten handelt es sich um Mischbetriebe von denen drei schwerpunktmäßig Schweinezucht betreiben. Ein Betrieb betreibt Rinderzucht.

Geschichte

Die Geschichte von Schlierstadt wird erst in römischer Zeit, zwischen 150 und 260 n. Chr. greifbar und nachvollziehbar. Baureste und Scherbenfunde zeugen von römischer Besiedlung. Der Limes (Grenzwall) war nur wenige Kilometer entfernt. Der Ortsname lässt auf eine Siedlung im 7./8. Jahrhundert schließen. "Slier" bedeutet so viel wie schlammiger, feuchter lehmiger Boden. Häufig wurde damals der Name einer Siedlung nach der Beschaffenheit des Bodens gewählt. Eine schriftliche Erwähnung die angeblich von Kaiser Otto III. stammt und im Jahr 996 ausgestellt worden sein soll, ist vermutlich eine Fälschung, die erst im 13. Jahrhundert angefertigt wurde. Zu jener Zeit hatte das Kloster Amorbach Besitz in Schlierstadt. Unter diesem Einfluss wurde auch die Ortskirche dem Hl. Gangolf geweiht. 1656 gehörte die Pfarrei Schlierstadt zum würzburger Landkapitel Odenwald in Buchen. Erst im 19. Jahrhundert kam die Prarrei zur Erzdiözese Freiburg. Wesentlichen Einfluss auf die Geschicke des Dorfes hatte zu dieser Zeit das Kloster Amorbach. In der Zeit zwischen 1103 und 1265 tritt eine adelige Familie auf. Adalbero und Ulrich von Schlierstadt sind namentlich bekannt. Im 13. Jahrhundert treten die von Ernstein als Zehntbesitzer auf. An ihre Stelle traten später die von Neideck und die von Rüdt. Anfang des 13. Jahrhundert hatten die Dürner Ministerialen Struzzelin und von Wagenhofen örtliche Vogtei als Lehen der Herren von Dürn inne. 1236 wird das Kloster Seligental gegründet und die Quellen über Schlierstadt werden reichlicher. Das Kloster hatte die Ortsherrschaft bis zu seinem Ende im Jahr 1561.

Der Theologe Georg Zingel wurde 1428 in Schlierstadt geboren. Er war Professor in Wien und Ingolstadt, wo er 1508 starb. Er galt als einer der hervorragendsten Theologen am Vorabend der Reformation.

Wappen

1376 kamen gelangte Schlierstadt unter die Landeshoheit des Kurfürsten von Mainz. Im Bauernkrieg (1525) waren die Einwohner von Schlierstadt auf Seite der aufständischen Bauern. Die Reformation hinterlässt auch in Schlierstadt ihre Spuren. Die Gemeinde blieb jedoch katholisch. Im Jahr 1766/67 wurde die heute noch stehende Kirche gebaut. Zunächst ohne Turm. Dieser stammt aus dem Jahr 1953. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Schlierstadt bereits über 800 Einwohner. Kurmainz bestimmte die Geschicke des Dorfes bis 1803, danach wurde Schlierstadt dem Fürstentum Leiningen zugeteilt. 1806 wurde der Ort großherzoglich-badisch. Mitte des 19. Jahrhunderts erfasste die Auswanderungswelle auch Schlierstadt. Mehr als 120 Schlierstädter sind, vorwiegend nach Amerika, ausgewandert. 1884 wurde eine Spar- und Darlehenskasse gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Wasserleitung gebaut. Während des Ersten Weltkrieges erfolgte die Stromversorgung durch das Elektrizitätswerk Jagsthausen. 1933 erreichte die katholische Zentrumspartei 60 Prozent der Wählerstimmen in Schlierstadt.

Sehenswürdigkeiten

Weblinks

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