Thomas Gloning

Thomas Gloning

Thomas Gloning (* 1960 in Rottweil am Neckar) ist ein deutscher Germanist.

Gloning studierte von 1980 bis 1986 Germanistik und Sportwissenschaft an der Universität Tübingen und arbeitete anschließend in dem DFG-Projekt Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache im 16. und 17. Jahrhundert der Universität Tübingen. Von 1992 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und mittelalterliche Literatur der Universität Gießen. Er wurde 1994 an der Universität Tübingen mit einer Arbeit zur handlungstheoretischen Semantik promoviert. Danach war er von 1994 bis 1999 wissenschaftlicher Assistent am Institut für deutsche Sprache und mittelalterliche Literatur in Gießen. Er habilitierte sich an der Universität Gießen mit dem Thema Organisation und Entwicklung historischer Wortschätze. Lexikologische Konzeption und exemplarische Untersuchungen zum deutschen Wortschatz um 1600. Seine Habilitationsschrift wurde 2003 mit dem Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen für das Jahr 2003 ausgezeichnet. Von 1999 bis 2006 war er Dozent in Marburg am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität.

Es folgten September 2006 eine Professur am Institut für Germanistik der Universität Wien und seine jetzige Beschäftigung als Professor am Institut für Germanistik der Universität Gießen.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Kerngebiete der Sprachwissenschaft mit der Sprachverwendung dem Sprachgebrauch und der Kommunikationsanalyse. Die Geschichte der Sprachverwendung mit Wortgebrauchs und Wortschatzgeschichte. Des Weiteren Textorganisation, Textproduktion und Textoptimierung; Gesprächsanalyse; Wortgebrauch und Wortschatz; Untersuchungen zur sprachlichen Gestalt literarischer Texte des 20. und 21. Jahrhunderts; Sprachgeschichte und Sprachverwendungsgeschichte; Hypertext-Linguistik

Er betreibt seit 2000 das Projekt Monumenta Germaniae Culinaria et Diaetetica, in dem ältere deutschsprachige Kochbücher und Ernährungslehren aus dem 14. bis 18. Jahrhundert digitalisiert werden.

Literatur (Auswahl)

  • Untersuchungen zur semantischen Entwicklungsgeschichte der Modalverben im Deutschen, Gerd Fritz, Thomas Gloning, Niemeyer, Tübingen, 1987, ISBN 9783484311879
  • Bedeutung, Gebrauch und sprachliche Handlung, Thomas Gloning, Niemeyer, Tübingen, 1996, ISBN 9783484311701
  • Organisation und Entwicklung historischer Wortschätze, Thomas Gloning, Niemeyer, Tübingen, 2003 ISBN 9783484312425
  • Bedeutung, Gebrauch und sprachliche Handlung, Thomas Gloning, Niemeyer, Tübingen, 1996, ISBN 9783484311701
  • Rheinfränkisches Kochbuch um 1445. Faksimilierte spätmittelalterliche Kochrezeptsammlung aus der Sammelhandschrift Ms. germ. fol 244, Staatsbibliothek zu Berlin., Text, Übers., Anmerkungen und Glossar von Gloning, Thomas, Auer, 1998, ISBN 978-3403031314
  • Rembert Dodoens: Cruyde Boeck (Antwerpen 1563). Digitales Faksimile nach dem Exemplar der Universitätsbibliothek Marburg. Herausgegeben und mit einer Einführung von Thomas Gloning, Lydia Kaiser und Ans Schapendonk. Marburg 2005 (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg 125); Online-Version
  • Monumenta Germaniae Culinaria 1350–1800. Die älteren deutschen Kochbücher und Ernährungslehren (PDF-Datei; 63 kB)
  • Nutzungsperspektiven elektronischer Texte in der historischen Sprachwissenschaft (PDF-Datei; 63 kB)
  • Thomas Gloning/Christiane Schlaps: Prototypen für ein elektronisches Goethe-Wörterbuch. In: Sprache und Datenverarbeitung 23 (1999), S. 21–34.
  • Thomas Gloning/Rüdiger Welter: Wortschatzarchitektur und elektronische Wörterbücher: Goethes Wortschatz und das Goethe-Wörterbuch. In: Ingrid Lemberg/Bernhard Schröder/Angelika Storrer (Hg.): Chancen und Perspektiven computergestützter Lexikographie. Hypertext, Internet und SGML/XML für die Produktion und Publikation digitaler Wörterbücher. Tübingen 2001 (Lexicographica: Series maior; 107), S. 117–132.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gloning — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Gloning (* 1979), deutscher Schauspieler Kajetan Alois Gloning (1836–1910), österreichischer Lehrer und Fachschriftsteller Sebastian Gloning (* 1979), deutscher Schauspieler Thomas Gloning (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liber de Coquina — The Liber de Coquina (Latin: The book of cooking/cookery ) is one of the oldest medieval cookbooks. It survived in two codices from the beginning of the 14th century. Both are conserved at the Bibliothèque Nationale in Paris / France. Description …   Wikipedia

  • Engelthaler Schwesternbuch — Das Engelthaler Schwesternbuch (Von der genaden uberlast) ist ein im Dominikanerinnenkloster Engelthal bei Nürnberg entstandenes und Christine Ebner zugeschriebenes Schwesternbuch. Es enthält (meist kurze) Berichte über Ordensschwestern, die im… …   Deutsch Wikipedia

  • Janus Cornarius — (b. circa 1500, d. March 16, 1558) was a Saxon humanist [Carmélia Opsomer and Robert Halleux, “Marcellus ou le mythe empirique,” in Les écoles médicales à Rome. Actes du 2ème Colloque international sur les textes médicaux latins antiques,… …   Wikipedia

  • BLVS — Die Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart (kurz BLVS oder BLV, seltener StLV) ist eine Buchreihe mit Ausgaben hauptsächlich deutscher Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die 1842 begründet wurde und bis heute in… …   Deutsch Wikipedia

  • Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart — Die Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart (kurz BLVS oder BLV, seltener StLV) ist eine Buchreihe mit Ausgaben hauptsächlich deutscher Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die 1842 begründet wurde und bis heute in… …   Deutsch Wikipedia

  • Das Buoch von guoter Spise — „daz buch von guter spîse“, um 1350 Daz Buoch von guoter Spise, auch „Würzburger Kochbuch“ genannt, ist das erste in deutscher Sprache verfasste „Kochbuch“.[1] Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • De arte venandi cum avibus — Friedrich II. mit seinem Falken auf der zweiten Seite des „Manfred Manuskripts“ (Vatikanische Apostolische Bibliothek, Pal. lat 1071) De arte venandi cum avibus, (lat., wörtl. Von der Kunst, mit Vögeln zu jagen,) dt. Titel Von der Kunst zu beizen …   Deutsch Wikipedia

  • Marienhof (Fernsehserie) — Seriendaten Originaltitel Marienhof …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”