Bartenstein (Adelsgeschlecht)

Bartenstein (Adelsgeschlecht)
Siegel der Ritter von Bartenstein von einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1234. Zugleich älteste bekannte Urkunde dieses Rittergeschlechts.
Schloss von Bartenstein (um 1630)

Die Ritter von Bartenstein hatten im 13. und 14. Jahrhundert ihren Herrschaftssitz in Bartenstein.

Sie waren Lehnsmannen des Bischofs von Würzburg. Aus den wenigen verfügbaren Urkunden, in denen sie genannt sind, geht hervor, dass sie mit Konrad von Langenburg oder Gottfried von Hohenlohe gleichberechtigt waren. Die derzeit älteste Urkunde, von Gernod von Bartenstein mit Siegel versehen, stammt aus dem Jahr 1234.

Das Siegel (Bild) zeigt drei nach links gerichtete Wurfbeile (Barten). Die Rittergeschlechter von Stetten und von Bartenau aus Künzelsau haben nahezu identische Wappen. Familiäre Zusammenhänge sind zu vermuten, müssen aber noch nachgewiesen werden.

1302 erhielt Heinrich von Bartenstein als Lehen die Gerichtsherrschaft in Riedbach (Kreis Crailsheim) mit allen ihren Zugehörungen und zwei Teile am Zehnten von Ermershausen (Gem. Niederstetten, Kreis Bad Mergentheim).

1334 erhielt Seyfrid von Bartenstein die von Billingsbach abgetrennte Kirche von Ettenhausen, mit Gütern von Gütbach, Wittmersklingen, Ganertshausen, Hirschbronn und Simprechtshausen von Hermann von Lichtenberg, Bischof von Würzburg. Kraft von Hohenlohe erkannte diese Abtrennung am 14. Mai 1334 urkundlich an.

Nach der Beschreibung des Oberamts Künzelsau von 1883, S.281 sollen die Herren von Bartenau von Stetten, beides Geschlechter aus der Region Künzelsau, Seitenlinien der Ritter von Bartenstein sein.

Zu dieser Zeit ist wohl der Zehnt Bartenstein entstanden. Der Zehnt Bartenstein ist bis 1422 auf ca. 30 Ortschaften im unmittelbaren Umkreis angewachsen. Die jeweiligen Besitzer der Burg Bartenstein waren berechtigt, dort Steuern und Frondienste einzufordern. Die Besitzverhältnisse über den Wildbann und die Jagdrechte zwischen Crailsheim und Riedbach regelte ein Vertrag zwischen Kraft und Ludwig von Hohenlohe von 1339. Gerichtssitz für den Zehnt Bartenstein, später Amt Bartenstein, war bis 1806 die Ortschaft Riedbach. Unter der 1810 abgesägten Lindenanlage wurde Gericht gehalten und, nach Aufzeichnungen im Kirchenbuch Riedbach, über die Bestraften der Stab gebrochen.


Das Schloss auf einem Bergsporn über der Ette, einem Zufluss der Jagst, trägt seither ihren Namen. Die ehemalige Burg, in Dokumenten des frühen 15. Jahrhunderts auch als Schloss bezeichnet, ist wohl staufischen Ursprungs. Der Stich zeigt die idealisierte Ansicht des alten Schlosses um 1630, nach einem Stich von Daniel Meisner von Nordwest aufgenommen.Es wurde ab 1688 vollständig umgebaut, alte Bauelemente wurden in die noch bestehende barocke Dreiflügelanlage integriert. Bartenstein gehört heute zur Stadt Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.

Persönlichkeiten

  • Gernod von Bartenstein (nachweisbar 1234 bis 1277)
  • Heinrich von Bartenstein (nachweisbar 1295 bis 1310)
  • Seifried von Bartenstein (nachweisbar 1310 bis zum Tod 1349) verheiratet mit Adelheid Goltstein von Krensheim, gestorben 1351.

Literatur

  • A. und C. Reimann: Bartenstein wie es früher war, von Handwerkern, Hofräten, und Lakaien. Niederstetten 2009
  • Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein
  • Württembergisches Urkundenbuch

Weblinks


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