Hermann II. Hummel von Lichtenberg

Hermann II. Hummel von Lichtenberg
Wappen Hermann II. Hummel von Lichtenberg nach Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe von Würzburg, 1574-1582

Hermann II. Hummel von Lichtenberg (auch Hermann von Lichtenberg; * unbekannt; † 11. Juli 1335 in Würzburg) war Kanzler von Kaiser Ludwig dem Bayern und von 1333 bis zu seinem Tode Bischof von Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Hermann II. im Familienkontext

Das Geschlecht der Hummel von Lichtenberg [1] war ein schwäbisches Adelsgeschlecht mit Sitz auf Burg Lichtenberg bei Großbottwar im Landkreis Ludwigsburg. Auch der Speyerer Bischof Sigibodo II. von Lichtenberg, im Amt von 1302 bis 1314 entspringt diesem Geschlecht. Hermann II., der oft verkürzt als Hermann von Lichtenberg Erwähnung findet, hat einen Bruder Albrecht [2], der königlicher Marschall ist. 1407 ist die Familie im Mannesstamm erloschen.

Hermann II. als Bischof

Nach dem Tod des Wolfram von Grumbach am 6. Juli 1333 fanden Neuwahlen für das Amt des Bischofs statt. Sie standen im Zeichen des Streits Kaiser Ludwigs des Bayern mit den Päpsten in Avignon. Als sich der Kaiser persönlich in Würzburg aufhielt, beeinflusste er die Wahl zugunsten Hermanns II. Dieser war Domscholaster von Speyer und kaiserlicher Kanzler. Eine Minderheit der Würzburger Domherren wählte offenbar den späteren Nachfolger Hermanns II. Otto II. von Wolfskeel. Da es sich bei der Wahl um keine Mehrheitsentscheidung handelte, beanspruchten beide Kandidaten das Bischofsamt. In der Literatur wird deshalb Hermann II. mitunter als Gegenbischof bezeichnet. Beide Parteien wanden sich an den Stiftspfleger von Mainz, Erzbischof Balduin von Trier; er sprach sich zugunsten Hermanns II. aus. Otto II. von Wolfskeel ergriff umso entschiedener die Partei des Papstes, er reiste nach Avignon zu Papst Johannes XXII., um dort ebenfalls am 2. Dezember 1333 von ihm im Amt bestätigt und am 21. Juli 1334 geweiht zu werden. Der Papst drohte Hermann II. mit dem Bann, sollte er sein Amt nicht niederlegen. Als Hermann II. am 11. Juli starb, eilte Otto II. von Metz herbei und machte seine Ansprüche geltend. Das Domkapitel, das zunächst den bischöflichen Stuhl durch vier Administratoren verwalten ließ, nahm letztlich Otto II. als Nachfolger an und auch der Kaiser akzeptierte. Hermann II. wurde im Würzburger Dom bestattet; sein Grabmal ist heute nicht mehr vorhanden.

Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen nutzte das mit dem Streit verbundene Machtvakuum zum Erwerb der Auersburg; sie wurde aber bereits 1342 von Otto II. zurückgekauft. Er verpfändete ihm auch Burg Mainberg.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.burgenwelt.de/lichtenberg3/geurphar.htm
  2. http://www.burgenreich.de/burg%20lichtenberg%20oberstenfeld%20geschichte.htm


Vorgänger Amt Nachfolger
Wolfram von Grumbach Bischof von Würzburg
13331335
Otto II. von Wolfskeel

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