Waldenfels (Adelsgeschlecht)

Waldenfels (Adelsgeschlecht)
Wappen nach dem Scheibler'schen Wappenbuch
Schloss Röthenbach bei Arzberg
Wappentafel über dem Portal zum Treppenturm mit Allianzwappen Schirnding/Waldenfels und Bauinschrift von 1559
Der rekonstrtuierte Bergfried von Burg Lichtenberg
Grablege der Familie von Waldenfels auf dem Bayreuther Friedhof

Die Waldenfels (auch: Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg, Wallenfels) sind ein altes fränkisches Adelsgeschlecht. Die Familie entstammt der Ministeralität der Grafen von Andechs und Meranien, wurde im Jahr 1248 erstmals urkundlich erwähnt und gehört dem Freiherrenstand an. Sie war der fränkischen Reichsritterschaft im Ritterkanton Gebürg zugehörig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Die Waldenfels waren ursprünglich eine Dienstammenfamilie auf der Burg Wallenfels, die wohl nach 1195 von den Andechsern auf Bamberger Lehensgebiet im Frankenwald errichtet wurde. Sie lag bei der heutigen Stadt Wallenfels im oberfränkischen Landkreis Kronach, die 1126 als Ilowa[1] erstmals erwähnt wurde. Ab 1195 war der Bamberger Bischof Lehnsherr des Ortes. Mit Eberhard von Waldenfels erscheint der Name zum ersten Mal 1248 in der Zeugenreihe einer Stiftungsurkunde des Herzogs und Pfalzgrafen Otto von Meranien. Vermutlich ist die Familie eines Stammes mit der Familie der Förtsch von Thurnau.

Mittelalter

Die Waldenfels hatten umfangreiche Besitzungen vor allem im oberfränkischen Raum. Weitere Güter in Blankenhein, Lichtenfels und Thierbach.

Verwandte fränkische Adelsfamilien aus dem Mittelalter sind die Sparneck und die Kotzau.

Die von Waldenfels unterstützten den berüchtigten Raubritter Hans Thomas von Absberg, was 1523 den Schwäbischen Bund auf den Plan rief, der viele kleine Ritterburgen der Helfershelfer zerstörte.[2]

Bedeutende Namensträger gibt es bis heute.

Verbreitung

Persönlichkeiten

  • Caspar von Waldenfels (* 1380; † 1441), 1422 Amtmann zur Plassenburg
  • Fritz von Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg († 1450), Sohn von Caspar, Auslöser der Waldenfels-Fehde von 1444 [3] [4]
  • Hans von Waldenfels zu Wartenfels und Lichtenberg († 1470), Sohn von Caspar, Auslöser der Waldenfels-Fehde von 1444
  • Apollonia von Waldenfels, Äbtissin im Kloster Himmelkron von 1529 bis 1543
  • Otto Freiherr von Waldenfels (1889-1974), Königlich bayerischer Rittmeister, Staatsarchivdirektor, Ehrenbürger von Lichtenberg
  • Moritz Ernst Freiherr von Waldenfels, Bürgermeister der Stadt Hof 1849–1857
  • Wilhelm Freiherr von Waldenfels, Professor Dr. rer. nat., Mathematiker, Emeritus der Universität Heidelberg
  • Wilhelm von Waldenfels (1853–1936), bayerischer Generalleutnant, Inspekteur der Landwehr in Nürnberg
  • Georg Freiherr von Waldenfels (* 1944), Bayerischer Politiker, ehemaliger Staatsminister, Manager, Sportfunktionär
  • Rudolf Freiherr von Waldenfels (* 1965), Schauspieler und Schriftsteller
  • Walburg Freiin von Waldenfels (1960-2000), Regisseurin

Wappen

Das Wappen der von Waldenfels zeigt ein silbernes springendes Einhorn auf blauem Grund. Der Helm ist gekrönt, daraus das Einhorn wachsend. Die Decken sind Silber und Blau.

Das Wappen findet sich im Gemeindewappen von verschiedenen fränkischen Gemeinden wieder. Es befindet sich nicht in Siebmachers Wappenbuch von 1605. Vermutlich ist das Wappen der von Wallenfels fälschlicherweise der Familie von Wällenhofer zugeordnet.

Siehe auch

Literatur

  • August Gebessler: Stadt und Landkreis Hof. München 1960.
  • August Gebessler: Stadt und Landkreis Bayreuth. München 1959.
  • Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels und Dr. Günther Freiherr von Pechmann: Virtuti Pro Patria: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. München 1966

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte von Wallenfels
  2. siehe Wandereisen-Holzschnitte von 1523
  3. Fehde von 1444
  4. Die Freiherrn von Waldenfels in Lichtenberg

Weblinks


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