Werner-Constantin von Droste zu Hülshoff

Werner-Constantin von Droste zu Hülshoff
Werner-Constantin von Droste zu Hülshoff

Werner-Constantin Freiherr Droste zu Hülshoff (* 31. Juli 1798 auf Burg Hülshoff; † 23. Februar 1867 ebenda) war ein Mitglied des westfälischen Provinziallandtags, Kreisdeputierter und Gutsbesitzer, Mitglied des Malteserordens

Leben

Werner-Constantin Freiherr Droste zu Hülshoff wurde als ältester Sohn von Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff (1760-1826) und dessen Frau Therese-Louise von Haxthausen auf Burg Hülshoff geboren. Er war ein jüngerer Bruder von Jenny von Droste zu Hülshoff und der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Der jüngste Bruder, Ferdinand, Forstmeister in Anhalt'schen Diensten, starb bereits jung. Werner-Constantin besuchte das Gymnasium Paulinum in Münster und studierte unter anderem Ökonomie an der Universität Bonn, wo er bei seinem Stiefonkel Werner von Haxthausen wohnte und wo sein Vetter Clemens-August von Droste zu Hülshoff Professor war.

1826 verheiratete er sich mit Karoline Freiin von Wendt (1802–1881), die ihm zwölf überlebende Kinder schenkte, darunter unter anderem Heinrich von Droste zu Hülshoff, Clemens Friedrich Freiherr Droste zu Hülshoff, Ferdinand von Droste zu Hülshoff und Carl Caspar von Droste zu Hülshoff. Mit ihr bezog er zunächst zur Bewirtschaftung Schloss Wilkinghege, bis er nach dem Tod des Vaters 1826 die Bewirtschaftung des Familiengutes Burg Hülshoff übernahm. Er war durch die Zeitumstände zur Umstrukturierung des Gutsbetriebes gezwungen; es gelang ihm, diesen durch Ankauf der benachbarten Güter Haus Brock und Haus Vögeding zu erweitern. Er hatte ausgeprägte jagdliche und historische Interessen und sammelte Urkunden zur Familiengeschichte, was von guten Lateinkenntnissen zeugt. Die von ihm begonnene Familiengeschichte, zu der er das Vorwort schrieb, konnte er nicht vollenden, sie wurde nach seinem Tode durch den Kaplan von Hülshoff, J. Holsenbürger, veröffentlicht. Er sorgte für eine sorgfältige Erziehung und Ausbildung seiner Kinder und für den Unterhalt seiner verwitweten Mutter und der zunächst bzw. dauerhaft unverheiratet gebliebenen Schwestern Jenny und Annette, die überwiegend auf Haus Rüschhaus lebten.

Öffentliches Wirken

Von 1860 bis 1865 war Werner-Constantin von Droste zu Hülshoff Abgeordneter der Ritterschaft im westfälischen Provinziallandtag. Er war dort Mitglied verschiedener Kommissionen sowie der Armenkommission der Stadt Münster. In den Auseinandersetzungen mit der preußischen Regierung um das Kölner Ereignis war er solidarisch mit dem gefangenen Bischof von Köln Clemens August Droste zu Vischering. Zusammen mit seinem Stiefonkel August von Haxthausen bemühte er sich um eine Wiederbelebung des deutschen Zweigs des Malteser-Ritterordens. Seine konservative standespolitische Einstellung trug unter anderem zum Abbruch der Beziehungen seiner Schwester Annette zu dem liberal gesinnten Levin Schücking bei. Die Dichterin Annette respektierte ihn als Familienoberhaupt, kommentierte aber seine Äußerungen in ihren Briefen teilweise auch kritisch.

Literatur

  • Wilderich Freiherr Droste zu Hülshoff: Annette von Droste-Hülshoff im Spannungsfeld ihrer Familie
  • J. Holsenbürger: Die Herren v. Deckenbrock (v. Droste-Hülshoff) und ihre Besitzungen

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