Werther (Thüringen)

Werther (Thüringen)
Wappen Deutschlandkarte
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Werther (Thüringen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Werther hervorgehoben
51.4710.745277777778200
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Nordhausen
Höhe: 200 m ü. NN
Fläche: 61,43 km²
Einwohner:

3.377 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99735
Vorwahl: 03631
Kfz-Kennzeichen: NDH
Gemeindeschlüssel: 16 0 62 063
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 18
99735 Werther
Webpräsenz: www.werther.de
Bürgermeister: Hans-Jürgen Weith (Die Linke)
Lage der Gemeinde Werther im Landkreis Nordhausen
Thüringen Bleicherode Buchholz Ellrich Etzelsrode Friedrichsthal Görsbach Großlohra Hainrode (Hainleite) Harzungen Heringen/Helme Herrmannsacker Hohenstein Ilfeld Kehmstedt Kleinbodungen Kleinfurra Kraja Lipprechterode Neustadt/Harz Niedergebra Niedersachswerfen Nohra Nordhausen Sollstedt Urbach Werther Wipperdorf WolkramshausenKarte
Über dieses Bild

Werther ist ein Ort (mit 1600 Einwohnern) und eine Gemeinde (mit 3500 Einwohnern) im Landkreis Nordhausen in Thüringen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Werther liegt im Tal der Helme und grenzt im Südosten an die Goldene Aue. Die Kreisstadt Nordhausen ist etwa 2 km in östlicher Richtung entfernt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Werther gehören acht Orte, die aus der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Helmetal hervorgingen. Dazu zählen Großwechsungen mit 1000 Einwohnern, Günzerode (270 Einwohner), Haferungen (200 Einwohner) , Immenrode (120 Einwohner), Kleinwechsungen (330 Einwohner), Mauderode (156 Einwohner), Pützlingen (170 Einwohner) und schließlich Werther selbst. Die Ortschaft Werther gliedert sich in die Ortsteile Kleinwerther (im Norden) und Großwerther (im Süden).

Geschichte

Der Ort wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Ruothard von Mainz im Jahr 1093 erwähnt. Der Name ist eine Variante des norddeutschen Werder (= Insel), was durch die Trockenlegung des umliegenden Gebietes durch Zisterziensermönche des Klosters Walkenried im 12. Jahrhundert zu erklären ist.

Im Ortsteil Kleinwerther stand an der Stelle des ehemaligen Rittergutes eine Wasserburg, die im 11. Jahrhundert erbaut und im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde. Drei Tonnenkeller unter dem noch vorhandenen Gutshaus und Reste der Wassergräben zeugen von der Anlage. Die Herren von Werther wurden 1209 urkundlich erwähnt.[2]

Einen Ortsteil von Werther stellt auch die 1945 angelegte Neubauernsiedlung „Schate“ dar. Sie befindet sich kaum tausend Meter südlich der Ortslage am Fuß des Siechenberges und ging auf das ehemals dort befindliche, selbstständige Kirchdorf „Schate“ zurück, welches 1266 erstmals urkundlich Erwähnung fand, aber schon 1506 als Wüstung bezeichnet wurde.[3]

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 500 und zeitweise bis zu 950 Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora beim Bau der Helmetalbahn auszehrende Zwangsarbeit leisten. Seit 1995 erinnert eine Gedenktafel am ehemaligen Schafstall, ihrem Unterbringungsort, an die NS-Verbrechen. Im März 1945 richtete die SS in Großwerther noch ein KZ-Außenkommando von Mittelbau-Dora ein, in dem 300 vorwiegend jüdische Frauen auf Zwischenstation ihres Todesmarsches aus dem KZ Groß Rosen bis zum KZ Mauthausen untergebracht waren. Außerdem mussten mindestens 145 ausländische Frauen und Männer seit Kriegsbeginn Zwangsarbeit leisten: in der Landwirtschaft von Immenrode, auf dem Gut in Großwechsungen, in Kleinwerther, in Großwerther und auf der Domäne der Gebrüder Rühmkorf in Günzerode.[4]

Am 1. Januar 1997 wurden die Orte Großwechsungen, Günzerode, Haferungen, Immenrode, Kleinwechsungen, Mauderode und Pützlingen nach Werther eingemeindet.[5]

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Werther besteht aus 16 Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

  • St. Nicolai in Großwerther
  • St. Philippus in Kleinwerther
  • St. Petrus und Paulus in Großwechsungen
  • St. Andreas in Günzerode
  • Filialkirche in Haferungen
  • Dorfkirche in Immenrode
  • St. Michaelis in Pützlingen
  • Dorfkirche in Kleinwechsungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Das damalige VEG Groß-Werther bewirtschaftete 1952/53 88,82 ha. Einige Ertragsergebnisse 1952 in dt je ha zeigen den Stand des Produktionsvermögens in dieser Zeit: Winterweizen 33,57 Winterroggen 21,74 Wintergerste 31,68 Hafer 33,90 Zucherrüben 216,00 Futterrüben 339,00 Kartoffeln 150,80

Durchschnittliche Milchleistung je Kuh 3472 kg bei 3,33% Fettgehalt [6][7]

Verkehrsanbindung

Werther ist über die Bundesstraßen 243 und 80 sowie über die A 38 (sogenannte Südharztangente) erreichbar. Der Ort verfügt im Ortsteil Großwerther über einen Haltepunkt an der Eisenbahnstrecke Kassel-Halle (Saale).

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hermann Linsel: 900 Jahre Kleinwerther. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 18, Nordhausen 1993, S. 93-105.

Weblinks

 Commons: Werther (Thüringen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. M. KöhlerThüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze Jenzig-Verlag 2001 S 273 ISBN 3-910141-43-9
  3. Hans-Jürgen Gröncke: Neue Siedlungsfunde von Schate. In: Meyenburg-Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 11, Nordhausen 1986, S. 59-60, S. 62 - Anmerkung 9.
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 201f., ISBN 3-88864-343-0
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  6. G. Schöps u. M.Graf Die Betriebsform des volkseigenen Güterkombinats Salza mit den Nebenbetrieben VEG Darre und VEG Großwerther Triptis Examensarbeit 1953 S. 1-53
  7. Erträge

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