Währing

Währing
Währing
XVIII. Wiener Gemeindebezirk
Wappen Karte
Wien Wappen Währing.png
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Über dieses Bild
Geographische Lage: 48° 14′ N, 16° 19′ O48.23305555555616.314722222222Koordinaten: 48° 14′ N, 16° 19′ O
Fläche: 6,28 km²
Einwohner: 48.013 1. Jänner 2011[1]
Bevölkerungsdichte: 7.645 Einwohner je km²
Postleitzahl: 1180
Adresse des
Bezirksamtes:
Martinstraße 100
1181 Wien
Website: www.wien.gv.at
Politik
Bezirksvorsteher: Karl Homole (ÖVP)
Bezirksvertretung (2010[2])
11
5
11
13
11 11 13 
Von 40 Sitzen erreichten:
Karte: Währing mit Bezirksteilen
Bezirksteile von Währing

Währing ist der 18. Wiener Gemeindebezirk und liegt im Nordwesten Wiens am Rande des Wienerwaldes. 1892 wurden die ehemaligen Vororte Währing, Weinhaus, Gersthof, Pötzleinsdorf, Neustift am Walde und Salmannsdorf eingemeindet und aus ihnen der neue Bezirk gebildet. 1938 wurden die Bezirksteile Neustift am Walde und Salmannsdorf jedoch großteils zum Bezirk Döbling geschlagen. Währing gilt heute auf Grund zahlreicher Villen (beispielsweise Cottageviertel) neben Hietzing und Döbling als bürgerlicher Nobelbezirk. Dennoch weist Währing einen beträchtlichen Anteil von so genannten Gründerzeitquartieren, vor allem nahe dem Gürtel südlich der Gentzgasse, auf („Kreuzgassenviertel“).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Währinger Gürtel, die Ostgrenze des Gemeindebezirks

Währing liegt im Nordwesten Wiens und dehnt sich auf 6,28 km² über die Abhänge des Wienerwaldes zwischen dem Gürtel und der Höhenstraße aus. Der Bezirk liegt zu beiden Seiten des heute kanalisierten Währinger Bachs, von dessen Ufern steile Anhöhen ansteigen. Die Grenze des Bezirkes Währing verläuft im Norden, zum 19. Bezirk, Döbling, im Wesentlichen entlang der Linie Sommerhaidenweg – Starkfriedgasse – Peter-Jordan-Straße – Hasenauerstraße. Im Osten grenzt Währing an den Bezirk Alsergrund, wobei die Grenze entlang des Wiener Gürtels verläuft. Die Grenze zum südlich gelegenen 17. Bezirk, Hernals, verläuft vom Gürtel in nordwestlicher Richtung durch verbautes Gebiet und danach oberhalb des Hernalser Friedhofs entlang des sogenannten Alsrückens bis zum Schafberg. Im Westen wird die Grenze zu Hernals im Norden von der Höhenstraße gebildet, im Süden verläuft sie entlang des Michaelerbergs und durch den Michaelerwald.

Geologie

Währing ist von zwei Höhenrücken im Norden und Süden begrenzt. Die Gebirgszüge des Schafbergs und des Michaelerbergs sind Nebenzüge des Wienerwaldes und bilden den Gebirgsrand gegen das Wiener Becken. Die Berge Währings bestehen aus mehrfach geschichtetem Sandstein, der sich mit Mergel abwechselt. Die Höhen von Pötzleinsdorf und der Türkenschanze bestehen hingegen aus Sanden, in den tieferen Lagen Währings finden sich Ablagerungen von Tegel, in höheren Lagen meist harte Sande, Gesteine und Geröll. In der Schafberggasse wurde bei Kanalbauarbeiten auch Kalkstein aufgedeckt. Durch die ehemalige Lage an der Tethys finden sich in den Sanden und Ablagerungen des Bezirkes auch verschiedenste Überreste von Meeresbewohnern. In den zahlreichen Sandgruben des Bezirksgebietes wurde jahrhundertelang Baumaterial gewonnen.

Berge

Michaelerberg und Schafberg gesehen vom Schwarzenbergpark

Währing wird von zwei langgestreckten Höhenrücken eingeschlossen, die sich von Nordwesten nach Süden erstrecken und das Tal des Währingerbaches bilden. Im Süden liegt der Schafbergzug, der ausgehend vom Schafberg in den Kleinen Schafberg (305 Meter), den Mitterberg und den Ganserlberg übergeht und sich bis über den Gürtel erstreckt. Der großteils mit Wald bedeckte Schafberg ist mit 390 Metern Höhe auch die höchste Erhebung Währings und liegt im Südwesten des Bezirksgebietes an der Grenze zu Hernals. Im Norden wird das Bezirksgebiet von den Ausläufern des Michaelerbergs begrenzt. Der Michaelerberg, an der westlichen Grenze zu Hernals gelegen ist mit 387 Metern nur unwesentlich niedriger als der Schafberg und ist durch den Michaeler und dem Dorotheer Wald praktisch völlig von Wald bedeckt. Die Ausläufer des Michaelerberges gehen in die Pötzleinsdorfer Höhe und die Windmühlhöhe über und erreichen im Südosten schließlich das Plateau der Türkenschanze. Die Ladenburghöhe, die den Pötzleinsdorfer Schlosspark gegen Süden begrenzt, liegt zwischen den beiden Höhenrücken und schließt sich nordöstlich des Schafberges an. Sie trennt den Quellbach der Dürwaring vom nördlich entspringenden Währingerbach.[3]

Gewässer

Noch im 19. Jahrhundert war das Bezirksgebiet vom Währinger Bach geprägt, der im Pötzleinsdorfer Schlosspark entspringt und Ende des 19. Jahrhunderts vollständig in einen Bachkanal umgewandelt wurde. Der Bach verlief ursprünglich in einem tief eingeschnittenen Tal auf der Linie Pötzleinsdorfer Straße-Gersthofer Straße-Gentzgasse-Aumannplatz und Währinger Straße und mündete im Bezirk Alsergrund in die Als. Mit dem Dürwaringbach hat sich im Bereich des Schafbergbades südlich der Ladenburghöhe ein letzter, offen verlaufender Quellbach des Währinger Baches erhalten.

Bezirksteile

Altes Ortszentrum von Pötzleinsdorf

Der Bezirk Währing wurde aus sechs ehemals selbstständigen Gemeinden gebildet, wobei Salmannsdorf und Neustift am Walde 1938 an Döbling angegliedert wurden. Bei Währing blieben (von Ost nach West) das namensgebende Währing sowie Weinhaus, Gersthof und Pötzleinsdorf, Orte, die entlang des heute kanalisierten Währinger Bachs liegen. Währing ist im Wesentlichen in vier Katastralgemeinden unterteilt, die grob den Grenzen der ehemaligen Gemeinden entsprechen. Die Katastralgemeinden Währing und Pötzleinsdorf reichen jedoch auch auf das Bezirksgebiet von Döbling, während im Nordwesten Währings ein Teil der Katastralgemeinde Neustift (u. a. Neustifter Friedhof) liegt.

Eine Gliederung des Bezirksgebiets besteht ferner in den Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die fünf Zählbezirke in Währing sind Währinger Cottage, Gentzgasse, Kreuzgasse, Gersthof und Pötzleinsdorf. Die Grenzen der Zählbezirke Gersthof und Pötzleinsdorf stimmen nicht mit jenen der gleichnamigen Katastralgemeinden überein.

Nutzung

Die Baufläche Währings beträgt 53,61 Prozent (Wien-weit 33,32 Prozent), wobei 92,83 Prozent auf Wohnbaugebiet entfallen. Der zweitgrößte Anteil der Bezirksfläche wird von Grünflächen eingenommen: 30,21 Prozent der Bezirksfläche sind von Wäldern (14,42 Prozent), Parkflächen (7,9 Prozent), Wiesen (3,00 Prozent), Kleingärten (2,92 Prozent) und Sportflächen (1,32 Prozent) bedeckt. Der ehemals bedeutende Weinbau spielt keinerlei Rolle mehr, insgesamt werden nur 0,6 Prozent der Bezirksfläche landwirtschaftlich genutzt. Drittwichtigste Nutzungsart auf dem Währinger Bezirksgebiet sind mit 16,2 Prozent der Bezirksfläche Verkehrsflächen, auf Gewässer entfallen lediglich 0,01 Prozent.[4]

Geschichte

Die Ortschaft Währing um 1850

Nach der Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 begann in den 1870er Jahren die Diskussion um die Eingemeindung der Vororte. Die Initiative dazu kam aus Währing. Der Rechtsanwalt Dr. Leopold Florian Meißner richtete eine Petition an den niederösterreichischen Landesausschuss, in dem er die Bildung von „Groß-Wien“ anregte. Fast alle Vororte waren jedoch gegen den Vorschlag.

Bei der Eröffnung des Türkenschanzparks 1888 hielt Kaiser Kaiser Franz Joseph I. eine Aufsehen erregende Rede, in der er die baldige Vereinigung der Vororte mit der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien erhoffte. Daraufhin beschloss der niederösterreichische Landtag 1890 die Vereinigung von 34 Vororten mit Wien.[5] Das Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft; das mit dem Gesetz publizierte Gemeindestatut vereinte Währing, Gersthof, Pötzleinsdorf, Weinhaus, Neustift am Walde und Teile von Salmannsdorf zum 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Das Währinger Rathaus wurde zum Magistratischen Bezirksamt.

1905 trat am Gürtel eine kleine Veränderung des Bezirksgebietes ein. Bis dahin war die Grenze zwischen 9. und 18. Bezirk von der Währinger Straße nordwärts nicht am Gürtel, sondern einen Häuserblock weiter östlich durch die Lustkandlgasse verlaufen, so dass die heutige Volksoper zum 18. Bezirk gehörte. Ein Ende 1904 erlassenes Landesgesetz und eine am 7. Juni 1905 publizierte Kundmachung des k.k. niederösterreichischen Statthalters[6] bewirkten die Verlegung der Bezirksgrenze an die westliche Kante der Stadtbahntrasse.

Gentz-Schlössel an der Währinger Straße, 1918

Von 1894 bis 1918 war Anton Baumann Bezirksvorsteher von Währing. 1925 wurde die Wiener elektrische Stadtbahn im Tarifverbund mit der Straßenbahn in Betrieb genommen (seit 1989 U-Bahn-Linie U6). Währing ist mit den Stationen Währinger Straße - Volksoper und Nussdorfer Straße an dieses Verkehrsmittel angebunden, seit 1989 weiters mit der Station Michelbeuern, wo sich ein Betriebsbahnhof befindet, seit 1925 mit Gleisverbindung zum Straßenbahnnetz.

Am 15. Oktober 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich, wurden Neustift am Walde sowie Salmannsdorf per Reichsgesetz von Währing abgetrennt und dem 19. Bezirk Döbling zugeschlagen.

Im April 1945 wie ganz Wien von der Roten Armee erobert, befand sich der 18. Bezirk vom 1. September 1945 bis zum 27. Juli 1955 im amerikanischen Sektor Wiens (siehe: Besetztes Nachkriegsösterreich). 1973 führte eine Kontroverse um die geplante Verbauung des Sternwarteparks zum Rücktritt von Bürgermeister Felix Slavik. 1987 wurde auf der durch den Bezirk verlaufenden Vorortelinie der ÖBB nach Jahrzehnten wieder Personenverkehr aufgenommen; die Station Gersthof wird heute von der Linie S45 der Wiener S-Bahn bedient.

1989 kam es zu einer geringfügigen Änderung der Bezirksgrenze zu Hernals im Bereich zwischen Czartoryskigasse und Herbeckstraße, was einen kleinen Gebietsgewinn für Währing bedeutete.[7] Eine weitere Grenzverschiebung erfolgte 1995 im Bereich Höhenstraße, Keylwerthgasse und Salmannsdorfer Straße zu den Gemeindebezirken Hernals und Döbling.[8] Hierbei erhielt im Wesentlichen Hernals von Währing ein kleines Wohngebiet zugeschlagen.

Namensgebung

Währing wurde erstmals etwa 1170 als Warich urkundlich genannt. Über die Herkunft des Namens gibt es nur Vermutungen. Möglicherweise ist er slawischen (var für warme Quelle) oder germanischen Ursprungs (werich für Tagwerk, d.h. ein Feld in einer Größe, wie es ein Mann an einem Tag bearbeiten kann), womöglich leitet er sich auch von Werigandus, dem ersten Abt des Klosters Michelbeuern, ab. Ein weiterer möglicher Ursprung des Namens könnte sich auf die slawische Landnahme zurückführen, gehen doch Döbling (Toplica = warmer Bach) und Währing (Varica = dunkler Bach) auf slawische Toponyme zurück.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Daten lt. Statistik Austria [6]

Bevölkerungsentwicklung

Bei seiner Bildung Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Bezirk Währing noch 68.862 Einwohner. 1951 waren es sogar 70.153 Menschen, die in Währing lebten. In der Folge sank die Zahl der Bewohner aber kontinuierlich und macht heute nur mehr rund 2/3 der früheren Bevölkerung aus. Grund für den drastischen Bevölkerungsrückgang war der gestiegene Anspruch an Wohnraum. Hinzu kam, dass das beschränkte Bezirksgebiet von Währing keinen Platz für verstärkten Wohnbau bot.

Bevölkerungsstruktur

Das Durchschnittsalter der Währinger lag 2001 leicht über dem Durchschnittsalter von Gesamt-Wien. Während der Anteil der Personen mit 60 Jahren oder älter in Währing bei rund 25% lag, betrug der Wert im gesamten Stadtgebiet 22,2 %. Auch der Anteil der weiblichen Währinger an der Bezirksbevölkerung lag mit 54,7% über dem Durchschnitt Wiens.[9]

Herkunft und Sprache

Der Anteil ausländischer Staatsbürger an der Bezirksbevölkerung lag 2005 bei 19,7 % der Gesamtbewohnerschaft und weist eine steigende Tendenz auf (2003: 17,9 %). Den höchsten Ausländeranteil stellten 2005 mit rund 4,4 % Staatsbürger aus Serbien und Montenegro. Weitere 2,1 % waren bundesdeutsche Staatsbürger, 1,6 % türkische Staatsbürger, 1,4 % polnische und 1,1 % kroatische Staatsbürger.[10] Lt. Erhebung 2001 waren insgesamt 24,1 % der Währinger Bevölkerung außerhalb Österreichs geboren worden, daher gaben auch nur 76,6 % der Einwohner Währings Deutsch als Umgangssprache an. Für weitere 6,1 % war Serbisch die Muttersprache, 3,1 % Türkisch und 2,3 % Kroatisch.[11]

Religion

Das Religionsbekenntnis der Währinger verteilt sich 2001 folgendermaßen. 52,8% waren römisch-katholisch, 6,2 % orthodox, 6,0 % islamisch, 5,9% evangelisch und 21,4 % ohne Bekenntnis. 1,8 % der Bevölkerung bekannten sich zu anderen Religionen, bei 5,7 % der Bevölkerung blieb das Bekenntnis unbekannt.[12] Die fünf römisch-katholischen Pfarren im Gemeindebezirk bilden das Stadtdekanat 18.

Politik

Bezirksvorsteher seit 1945
Alois Pühringer (KPÖ) 4/1945–7/1945
Rudolf Sigmund (SPÖ) 7/1945–1946
Friedrich Holomek (ÖVP) 1946–1959
Viktor Leo Gräf (ÖVP) 1959–1969
Hans Hemmelmayer (ÖVP) 1969–1984
Leopold Traindl (ÖVP) 1984–1990
Karl Homole (ÖVP) 1990–
Magistratisches Bezirksamt Währing

Bei den ersten allgemeinen, freien Wahlen am 4. Mai 1919 lieferten die Sozialdemokraten in Währing eine Überraschung. Sie schlugen die Christlichsozialen mit 10.970 zu 10.835 Stimmen und konnte somit mit dem Maschinenmeister August Klepell den ersten Bezirksvorsteher stellen (Kleppel blieb bis zu seiner Verhaftung 1934 im Amt). Diese Verhältnisse blieben bis zur Errichtung des Ständestaates im Wesentlichen bestehen, nur die Christlichsozialen fielen 1932 hinter die Nationalsozialisten.

Bei den ersten Wahlen nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich 1946 erstmals die ÖVP durch. Der Grund für den Wandel lag vor allem in der Änderung der Bevölkerungsstruktur. Das sozialdemokratisch orientiert wählende Hauspersonal der Wohlhabenden war aus wirtschaftlichen Gründen verschwunden, die überwiegend sozialdemokratisch wählenden Juden waren vertrieben oder ermordet worden. Die Währinger ÖVP erhielt bei allen kommenden Wahlen die relative Mehrheit und damit den Anspruch auf den Bezirksvorsteher.

Der Aufstieg der FPÖ setzte jedoch sowohl der ÖVP, als auch der SPÖ zu. Lag die FPÖ 1987 noch bei rund 9,5%, so legte sie bis 1996 auf 19,59% zu, während der Anteil der ÖVP auf 32,87% und der der SPÖ auf 24,65% sank. Bei den Bezirksvertretungs-Wahlen 2001 kehrte sich der Trend um. Die FPÖ rutschte auf 15,09 % ab, die SPÖ steigerte ihren Anteil um 3,71% auf 28,36% der Stimmen. Von den Verlusten der FPÖ konnte jedoch die ÖVP nicht profitieren und verlor leicht auf 32,13%. Großer Gewinner waren die Grünen, die über 8 Prozent gewannen und mit 19,52% die FPÖ überholten. Das LIF spielt mit unter 5% nur mehr eine untergeordnete Rolle.

Bei der Währiger Bezirksvertretungswahl 2010 mussten SPÖ und ÖVP starke Verluste einstecken. Die ÖVP verlor 4,2% Prozentpunkte gegenüber 2005 (34,8%) und erreichte nur mehr 30,6%, die SPÖ verlor 3,4% gegenüber 2005 (30,4%)und erreichte nur mehr 27%. Die FPÖ konnte 4,8 gegenüber 2005 zugewinnen (8%)und erreichte 12,8% , die Grünen blieben aber mit 25,8% und 2,7% plus gegenüber 2005 (23,1%) drittstärkste Kraft. Das BZÖ konnte Zugewinne von 0,4% gegenüber 2005 (0,7%) auf nun mehr 1,1% verzeichnen.

Wappen

Wien Wappen Währing.png

Das Wappen von Währing repräsentiert die vier ehemals selbständigen Gemeinden aus denen der Bezirk 1892 gebildet wurde. Das zentrale Herzschild zeigt den Heiligen Laurentius, den Schutzheiligen des Bezirksteils Währing. Laurentius trägt eine silberne Alba und eine rote, goldgesäumte Dalmatik. Der Gitterrost in seiner linken Hand symbolisiert sein Martyrium. Der linke obere Wappenteil steht für den Bezirksteil Pötzleinsdorf. Er zeigt den Heiligen Ägidius, den Patron der alten Pötzleinsdorfer Kirche. Der rechte Wappenteil zeigt wiederum den Heiligen Johannes Nepomuk, den Kirchenpatron von Gersthof. Nur das Wappen von Weinhaus hat keinen religiösen Hintergrund. Es zeigt zwei Winzer mit einer goldenen Weintraube und steht für den ehemals bedeutenden Weinbau, der Weinhaus zu seinem Namen verhalf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Währing

Sehenswürdigkeiten

Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf

Im Gemeindebezirk befinden sich mehrere sehenswerte Schlösser und Villen. Dazu zählen das Geymüllerschlössel, das Schloss Pötzleinsdorf mit seiner ausgedehnten Parkanlage und zahlreiche Villen im Cottageviertel. Die Währinger Kirchengebäude barocken Ursprungs sind die Ägydiuskirche in Pötzleinsdorf, die Johannes-Nepomuk-Kapelle in Gersthof und die 1934 stark erweiterte Währinger Pfarrkirche. Im Baustil des Historismus erbaut wurden die Gersthofer Pfarrkirche, die Lazaristenkirche, die Lutherkirche und die Weinhauser Pfarrkirche. Ein bemerkenswertes Kirchengebäude der 1960er Jahre ist die Pötzleinsdorfer Pfarrkirche. Unter Denkmalschutz stehen ferner 14 Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit.

Theater

Das erste richtige Theater wurde in Währing am 13. Dezember 1898 unter dem Namen „Kaiser-Jubiläums-Stadttheater“ eröffnet. Zunächst standen besonders Volksstücke von Ferdinand Raimund, Johann Nestroy und Johann Anzengruber auf dem Programm, später auch Opern. Da die Opern wesentlich erfolgreicher waren, wurde der Spielplan komplett auf Opern und Operetten umgestellt. Das 1908 in „Volksoper“ umbenannte Gebäude gelangte jedoch durch eine Grenzverschiebung an den 9. Bezirk Alsergrund. Andere Theater wie das „Gersthofer Theater“ oder das „Neue Anzengruber Theater“ hatten wenig Bestand. Heute gibt es in Währing noch drei Kleinbühnen, das „Theater des Augenblicks“, das „Rampenlicht-Theater“ und das „Theaterlabor“.

Museen

Das bedeutendste Museum des Bezirkes ist eine Außenstelle des Museums für angewandte Kunst (MAK) im Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf. Daneben gibt es das Bezirksmuseum Währing, das Museum der Ersten Bank im Maria-Theresien-Schlössl und das Österreichische Sprachinselmuseum.

Parkanlagen

Yunus-Emre-Brunnen im Türkenschanzpark, ein Geschenk der Türkei an Österreich

Währing besitzt einige große Parkanlagen. Die bekanntesten sind der Pötzleinsdorfer Schlosspark, der Türkenschanzpark und der Währinger Park (ehemals Währinger Allgemeiner Ortsfriedhof). Der Währinger Park war der erste Friedhof, der in der Ersten Republik in eine Parkanlage umgewandelt wurde. Weiters sind der Währinger Schubertpark (ehemals Währinger Ortsfriedhof mit den Grabmälern von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert) und der öffentlich nicht zugängliche Sternwartepark erwähnenswert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel der Wiener Linien ins Zentrum sind die Straßenbahnlinien 40 (Herbeckstraße), 41 (Pötzleinsdorf) und 42 (Antonigasse) zum Verkehrsknotenpunkt Schottentor (U2) am Ring, in Nord-Süd Richtung verkehren die Linie S45 (Vorortelinie) der Wiener S-Bahn, die Straßenbahnlinie 9 und die Buslinie 10A bei der Station Gersthof und die Linie U6 der Wiener U-Bahn bei den Stationen Michelbeuern, Währinger Straße und Nußdorfer Straße. Weitere Buslinien sind die Linie 40A zum Döblinger Friedhof im Grenzgebiet zu Döbling, die Linie 41A zwischen der Endstation Pötzleinsdorf der Linie 41 und dem Neustifter Friedhof, die Linie 42A (bis Juni 2011: 42B) auf den Schafberg im Grenzgebiet zu Hernals sowie die Linie 37A, die bis zur Dänenstraße verkehrt.

Gesundheitseinrichtungen

In Währing liegen zwei wichtige, spezialisierte Krankenhäuser. Einerseits das Orthopädische Krankenhaus Gersthof und die Semmelweis-Frauenklinik. Beide sind akut von der Schließung bedroht bzw. sollen die Abteilungen in andere Bezirke verlagert werden. Eine Bestandsgarantie gibt es derzeit nur bis zum Jahr 2011. Weitere soziale Einrichtungen sind das Evangelische Krankenhaus Wien, das St.-Carolus-Altersheim und das St.-Gertrud-Heim. Das Stammhaus „Haus der Barmherzigkeit“ in der Vizenzgasse wurde mittlerweile geschlossen.

Weitere öffentliche Einrichtungen

Währing verfügt über zwei öffentliche Bäder, die im Besitz der Stadt Wien stehen. In der Klostergasse befindet sich das ganzjährig betriebene Währingerbad, in der Josef-Redl-Gasse das Schafbergbad, ein Sommerbad das nur zwischen Mai und September geöffnet ist.

Durch die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden im Jahre 1892 bestehen in Währing auch noch mehrere Friedhöfe. Während der Währinger Ortsfriedhof (für Weinhaus und Währing) und der Allgemeine Währinger Friedhof nach dem Ersten Weltkrieg in Parkanlagen umgewandelt wurde, finden am Gersthofer Friedhof, am Pötzleinsdorfer Friedhof und am Neustifter Friedhof (der trotz der Abgabe Neustifts an Döbling bei Währing verblieb) noch immer Bestattungen statt.

Bildung

Wilhelm-Exner-Haus der Universität für Bodenkultur Wien

Die wichtigste Hochschuleinrichtung in Währing ist die Universität für Bodenkultur Wien, die neben dem Türkenschanzpark liegt. Hinzu kommen mehrere Institute der Universität Wien, wie das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, das Institut für Astronomie mit der Universitätssternwarte und das Institut für Risikoforschung. Es gibt drei öffentliche Gymnasien (Klostergasse, Schopenhauerstraße, Haizingergasse), mehrere Volks- und Hauptschulen – darunter die Ganztagsvolksschule Köhlergasse, die zwischen 1977 und 1990 nach den Plänen von Hans Hollein anstelle einer alten Schule gebaut wurde, ein Polytechnikum, einige kirchliche Privatschulen (vor allem katholische Schulen – Albertus-Magnus-Schule, Marianum und Schulbrüder, Schule der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe – und eine evangelische Volksschule, Luther-Schule), eine Waldorfschule (Rudolf Steiner-Schule in Pötzleinsdorf) und eine englischsprachige Privatschule (Vienna Elementary School). Eine Volksschule für körperbehinderte Kinder ist die Hans-Radl-Schule in der Währingerstraße, sie wurde an der Stelle des im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten und nachher abgerissenen Czartoryski-Schlössels (in dem damals ein Kinderheim untergebracht war) errichtet. In der Weimarerstraße befindet sich eine Filiale der Büchereien Wien.

Literatur

  • Robert Eigler: Währing: 150 Jahre Baugeschichte 1840 – 1990. Ein Beitrag zum Jubiläum „100 Jahre Währing bei Wien“. Kulturverein Initiative Währing, Wien 1991
  • Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Compress, Wien 1992, ISBN 3-900607-17-6
  • Helmut Kretschmer: Wiener Bezirkskulturführer: XVIII. Währing. Jugend und Volk, Wien 1982, ISBN 3-7141-6224-0
  • Helfried Seemann (Hg.): Währing: 1880 – 1930. Album Verlag für Photographie, Wien 1993, ISBN 3-85164-018-7
  • Helga Maria Wolf: Wien – Währing. Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-778-X

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach Politischen Bezirken
  2. Bezirksvertretungswahlen 2010
  3. Karl Fenzl: Ein Landschaftsbild des 18. Bezirkes. Die Landschaft und ihre Grundlage. In: Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirkes. Wien 1923
  4. Magistratsabteilung 5 (MA5): Nutzungsarten nach Bezirken [1]
  5. Landes-Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogthum Österreich unter der Enns, Nr. 35 / 1890 (= S. 55 ff.)
  6. Landes-Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns, Wien, Nr. 104 / 1905
  7. Gesetz vom 21. November 1989 über eine geringfügige Änderung der Grenze zwischen dem 17. und 18. Bezirk (LGBl. 4/1990), ausgegeben am 2. Februar 1990
  8. Gesetz über eine Änderung der Grenzen zwischen dem 17., 18. und 19. Bezirk (LGBl. für Wien 48/1995), ausgegeben am 23. Juni 1995
  9. Volkszählung 2001 [2]
  10. MA 5 Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Bezirken 2001-2005 [3]
  11. Volkszählung 2001 [4]
  12. Volkszählung 2001 [5]

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