Berthelsdorf

Berthelsdorf
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Berthelsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berthelsdorf hervorgehoben
51.02777777777814.758333333333290
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Herrnhut
Höhe: 290 m ü. NN
Fläche: 22,24 km²
Einwohner:

1.647 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km²
Postleitzahl: 02747
Vorwahl: 035873
Kfz-Kennzeichen: GR
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 040
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Herrnhuter Str. 2
02747 Berthelsdorf
Webpräsenz: www.berthelsdorf.de
Bürgermeister: Janet Jähne (Bürgerbewegung)
Lage der Gemeinde Berthelsdorf im Landkreis Görlitz
Bärwalder See Berzdorfer See Talsperre Quitzdorf Talsperre Quitzdorf Polen Tschechien Brandenburg Landkreis Bautzen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Bad Muskau Beiersdorf Bernstadt a. d. Eigen Berthelsdorf Bertsdorf-Hörnitz Boxberg/O.L. Boxberg/O.L. Dürrhennersdorf Ebersbach-Neugersdorf Eibau Gablenz (Oberlausitz) Görlitz Görlitz Groß Düben Groß Düben Großschönau (Sachsen) Großschweidnitz Hähnichen Hainewalde Herrnhut Hohendubrau Horka Jonsdorf Kodersdorf Königshain Krauschwitz (Sachsen) Kreba-Neudorf Lawalde Leutersdorf (Sachsen) Löbau Markersdorf (Sachsen) Markersdorf (Sachsen) Mittelherwigsdorf Mücka Mücka Neißeaue Neusalza-Spremberg Niedercunnersdorf Niesky Obercunnersdorf Oderwitz Olbersdorf Oppach Ostritz Oybin Quitzdorf am See Reichenbach/O.L. Rietschen Rosenbach Rothenburg/Oberlausitz Schleife (Sachsen) Schönau-Berzdorf auf dem Eigen Schönbach (Sachsen) Schöpstal Seifhennersdorf Sohland am Rotstein Trebendorf Trebendorf Vierkirchen (Oberlausitz) Waldhufen Weißkeißel Weißwasser/Oberlausitz Zittau Zittau Lausitzer NeißeKarte
Über dieses Bild

Berthelsdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Görlitz im südöstlichen Freistaat Sachsen. Die Gemeinde, die der Verwaltungsgemeinschaft Herrnhut angehört, besteht aus den beiden Ortsteilen Berthelsdorf O/L. und Rennersdorf/O.L.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Berthelsdorf wurde erstmals 1317 als „Bertoldistorf“ erwähnt. Es wurde als Waldhufendorf mit Gutsblöcken angelegt.

Karte von Oberreit mit Berthelsdorf um 1845

Der Name des Ortes wandelte sich im Laufe der Jahre. So war 1390 erstmal Bertoldisdorff belegt, bevor 1408 der Ort als Bertoltsdorf bekannt ist. Nach den Jahren 1495 und 1678, in denen erstmals die Namensformen Bertelßdorff und Bertelsdorff zu finden sind, ist ab 1719 erstmals eine Bezeichnung ohne den Buchstaben „r“ im ersten Namensbestandteil zu finden: Bettelsdorf. Ab 1791 ist der Ort allerdings als Berthelsdorf bekannt.

Schon damals, ab 1777 gehörte er dem Görlitzer Kreis an. Die Verwaltungsbezirke wechselten im Laufe der 19. Jahrhunderts noch dreimal, 1843 war Berthelsdorf dem Landgerichtsbezirk Löbau zugeordnet, 1856 dem Gerichtsamt Herrnhut und 1875 der Amtshauptmannschaft Löbau. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderte sich diese Zuordnung erneut mehrmals. Berthelsdorf wurde 1952 zunächst Kreis Löbau zugerechnet, bevor es 1994 dem Landkreis Löbau-Zittau und schließlich 2008 dem Landkreis Görlitz verwaltungsmäßig unterstellt wurde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[2]
1777 10 besessene Mann,
40 Gärtner,
82 Häusler
1834 1684
1871 1902
1890 1775
1910 1985
1925 1928
1939 1869
1946 2173
1950 2265
1964 1902
1990 1347
2000 1939
2009 1677

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Restaurierung des Berthelsdorfer Schlosses

Das Schloss Berthelsdorf wird auch „Zinzendorfschloss“ genannt nach Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der dem österreichischen Uradel entstammte (Adelsgeschlecht Zinzendorf) und das Gut Berthelsdorf 1722 von seiner Großmutter, Henriette Catharina von Gersdorff geb. von Friesen, erworben hatte. Im selben Jahr nahm er Böhmische Brüder auf und gründete die Kolonie Herrnhut, aus der die evangelische Brüder-Unität, Herrnhuter Brüdergemeine, hervorging.

Das Zinzendorfschloss wird seit mehreren Jahren restauriert und neu aufgebaut. Ein im Jahr 1998 gegründeter Verein von Mitgliedern aus Deutschland, der Schweiz und den USA hat die Gebäude sowie das zugehörige Areal des alten Zinzendorfschlosses in Berthelsdorf erworben, um den drohenden Verfall des Anwesens zu stoppen, den historischen Gebäudekomplex zu restaurieren und ihn einer künftigen Nutzung im Sinne Zinzendorfs (Ausstellungen zu Glaubensfragen, geistliche Konzerte, Begegnungsstätte) zuzuführen.

Wie in fast allen Dörfern der südlichen Oberlausitz ist das Ortsbild durch eine Vielzahl von Umgebindehäusern geprägt. Besonders hervorzuheben sind die Häuser der ursprünglich schlesischen Glaubensgemeinschaft nach Kaspar Schwenckfeld, denen Graf Zinzendorf 1725 in Berthelsdorf Asyl gewährte. Das einstige Gemeindehaus der Schwenkfelder befindet sich an der Oberen Dorfstraße 10. Einige der Schwenkfelder konnte Zinzendorf für seine Gemeinde gewinnen, andere wanderten nach Amerika aus.

Persönlichkeiten

Der aus dem thüringischen stammende August Gottlieb Spangenberg (1704–1792) schloss sich um 1733 der Brüdergemeine an und wurde 1762 Zinzendorfs Nachfolger.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Berthelsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Weblinks

 Commons: Berthelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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