Burg Wolfsegg

Burg Wolfsegg
Burg Wolfsegg
Burg Wolfsegg - Ansicht der Westseite des Palas

Burg Wolfsegg - Ansicht der Westseite des Palas

Entstehungszeit: um 1278
Burgentyp: Hügelburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Erhalten
Bauweise: Bruchsteinmauerwerk
Ort: Wolfsegg
Geographische Lage 49° 6′ 24,5″ N, 11° 58′ 35″ O49.106811.9764420Koordinaten: 49° 6′ 24,5″ N, 11° 58′ 35″ O
Höhe: 420 m ü. NN
Burg Wolfsegg (Bayern)
Burg Wolfsegg

Die Burg Wolfegg steht auf einem Felskegel über dem Ortskern der Gemeinde Wolfsegg im Landkreis Regensburg in der Oberpfalz, Bayern. Die Burg wurde, wohl auch dank ihrer abgelegenen Lage, nie zerstört und ist von noch durchgängiger gotischer Bausubstanz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg wurde wahrscheinlich um 1278 von Wolf von Schönleiten, dem mutmaßlichen Namensgeber, erbaut. Im 14. Jahrhundert, um 1419, im 16. Jahrhundert, um 1721 und im 19. Jahrhundert wurde die Burg erweitert oder umgebaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1358, als Ludwig, der Herzog von Bayern und Markgraf von Brandenburg, die Töchter des verstorbenen Erbauers mit der Burg belehnte. 1367 wurde die Burg an die Herren von Laaber verkauft, in deren Besitz sie bis zum Aussterben des Geschlechts 1475 blieb. Später kam die Burg zur Herrschaft Pfalz-Neuburg, dann 1575 zur Regensburger Patrizierfamilie Thumer, Eigentümer des Hauses an der Heuport. Nach zahlreichen weiteren Besitzerwechseln verfiel die Burg immer mehr. 1886 kam sie in den Besitz der Gemeinde Wolfsegg, die sie teilweise als Schule und Heim für arme Familien nutzte. Erst 1933 wurde mit dem Kauf der Burg durch Georg Rauchenberger der Verfall gestoppt und durch großen persönlichen Einsatz von Georg Rauchenberger die Restaurierung begonnen, die 1989 vollendet war. 1970 wurde zur Pflege und zur Erhaltung der Anlage das Kuratorium Burg Wolfsegg e. V. gegründet.

Beschreibung

Die Burg besteht aus einer Kernburg mit dreistöckigem, turmartigem Palas, aber ohne separatem Bergfried. Im Obergeschoss des Palas sind noch Bemalungen von 1400 erhalten. Der Treppenturm aus Ziegeln stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Ringmauer mit halbrundem Mauerturm ist vollständig begehbar. Im Burginnenhof befindet sich eine Zisterne. Die Kernburg wird von einem bogenförmigen Zwinger umfasst. Südlich der Burg, schon außerhalb der Mauern, befindet sich die ehemalige Burgkapelle.

Burgmuseum

Die Burg beherbergt heute ein Museum, in dem Dauerausstellungen über das Leben auf einer Burg, den Minnesang in der Region und die Stellung der Frau im Mittelalter gezeigt werden. Im Rittersaal sind Waffen und Rüstungsgegenstände aus dem 14. bis 18. Jahrhundert ausgestellt. Im Landsknechtskeller befindet sich ein Höhlenmuseum über die Tropfsteinhöhle im Burgfels.

Sagen

Überliefert ist auch die Sage von der Weißen Frau, die in der Burg umgehen soll. Die Sage geht wohl auf das 15. Jahrhundert zurück. Es gibt Mutmaßungen, dass es sich dabei um die Frau des Burgherrn Ulrich von Laaber, Klara von Helfenstein, handelt, die dieser töten ließ, nachdem sie sich auf eine Liebschaft mit seinem Widersacher Georg Moller von der Hammermühle von Heitzenhofen eingelassen hatte. Die Sage griff in den 60er Jahren auch eine Regensburger Wochenzeitung auf. 1968 reiste dazu der New Yorker Parapsychologe Hans Holzer mit seinem Medium Edith Riedl aus Wien an, das die Weizkammer als Tatort des Mordes identifizieren zu können glaubte. Von Lichterscheinungen wird ebenfalls berichtet. In der nicht zugänglichen Tropfsteinhöhle im Felsen unter der Burg fanden sich neben Abfällen und anderen Resten auch der Schädel eines fünfjährigen Kindes. In der Burg wurden immer wieder unerklärliche Geräusche aus der Höhle wahrgenommen, die von Wilderern stammen konnten, die hier ihre Beute versteckten und den Ruf als Geisterhöhle zu ihrem Nutzen pflegten.

Literatur

  • Andreas Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz – Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regensburger Umlandes. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 1998, ISBN 3-930480-03-4, S. 433-436.
  • Ursula Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1974, ISBN 3-7917-0394-3, S. 98.

Weblinks


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