Arget (Sauerlach)

St. Michael

Arget ist ein Ortsteil der Gemeinde Sauerlach in Oberbayern und hat ca. 1700 Einwohner (Stand 2010). ^[1]

Es gilt als das letzte vollständig erhaltene Straßendorf im Landkreis München. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die historischen Gebäude deshalb unter Ensembleschutz gestellt. ^[2]

Geografie

Arget liegt in der Münchner Schotterebene auf einer Rodungsinsel im Hofoldinger Forst. Die Ortsmitte ist ca. 4 km von Sauerlach entfernt in einer Höhe von 652,3 m. ^[3]

Geschichte

Erstmals erwähnt wird Arget 851 in einer Urkunde des Klosters Freising als „Aragartin“; der Name leitet sich von Ackergarten ab. Eine selbständige politische Gemeinde war Arget seit den Verwaltungsreformen in Bayern von 1818. Zur Gemarkung zählten weiter Grafing, Lochhofen, Ober- und Niederham, sowie die Einöde Gumpertsham.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wechselte Arget 1972 vom aufgelösten Landkreis Wolfratshausen in den Landkreis München; am 1. Mai 1978 wurde die Eigenständigkeit aufgelöst und die Altgemeinde der Gemeinde Sauerlach zugeschlagen.

Infrastruktur

Arget liegt am Verlauf der alten Verbindungsstraße von München nach Bad Tölz. Die heutige Bundesstraße 13 führt etwa 300 m östlich des Ortsrands vorbei; das Dorf war bis Ende des 20. Jahrhundert noch landwirtschaftlich geprägt, entwickelt sich aber seit mehr als einem Jahrzehnt nachhaltig zu einem Wohnort.

Die evangelische Kirchengemeinde Holzkirchen unterhält einen integrativen Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

Eine Vielzahl von Vereinen bewahrt eine gewisse Eigenständigkeit des Orts. So finden sich neben der Freiwillige Feuerwehr und dem Schützenverein auch ein Burschenverein, der Trachtenverein „Mesnerbergler“, ein Veteranen- und Kriegerverein, der Sportverein Arget sowie der Blasmusikverein und der Männerchor.

Sehenswürdigkeiten

Heimatmuseum

Wahrzeichen ist die gotische Pfarrkirche St. Michael. Das heutige Kirchengebäude ist Anfang des 16. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines romanischen Vorgängerbaus von 1315 errichtet worden; 1686 wurde die Kirche barockisiert. Die bedeutenden Hochaltarfiguren der Heiligen Cosmas und Damian von 1775 stammen von Ignaz Günther und gelten als seine letzten Werke. ^[4]

Auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrhofes ist seit 1990 ein Heimatmuseum entstanden. Es umfasst mittlerweile drei Gebäude. Den Troadkasten, ein Holz-Blockbau aus dem Jahre 1667 sowie das Pfarrhofgebäude, das 1682 gebaut wurde. Es ist das älteste noch vollständig erhaltene Ziegelbauwerk im Ort. Das dritte Ausstellungsgebäude ist seit 2009 auch der Bundwerkstadel. Alle Museumsgebäude stehen unter Denkmalschutz. Das Museum für bäuerliche Kultur und Handwerk wird von einem Förderverein betrieben. ^[5]

Einzelnachweise

1. ↑ Ortsgeschichte Arget auf www.sauerlach.de
2. ↑ Informationsbroschüre der Gemeinde Sauerlach, Seiten 14 und 15
3. ↑ Höhenangabe auf www.sauerlach.de
4. ↑ Informationsbroschüre der Gemeinde Sauerlach, Seiten 8 und 9
5. ↑ Heimatmuseum der Gemeinde Sauerlach

Literatur

• Willibald Glas: Der Pfarrer von Arget. Höhen und Tiefen in seinem Leben, Selbstverlag, 1991, ISBN 3-9802755-0-7

Weblinks

• Ortsgeschichte Arget bei www.sauerlach.de
• Informationsbroschüre der Gemeinde Sauerlach (PDF-Datei)

47.94027777777811.645

Koordinaten: 47° 56′ N, 11° 39′ O