- Artabazos II.
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Artabazos (persisch: Artavazdâ, griechisch Ἀρτάβαζος; * um 390 v. Chr., † um 325 v. Chr.) war ein hoher persischer Adliger und einer der engsten persischen Vertrauten Alexanders des Großen.
Leben
Artabazos war der jüngere von zwei Söhnen des Pharnabazos und der Apame, einer Tochter des persischen Großkönigs Artaxerxes II. Mnemon. Seine Familie väterlicherseits (Pharnakiden) bildete selbst einen Seitenzweig der Achämeniden, abstammend von Pharnakes, dem Onkel des Großkönigs Dareios I. des Großen. Seine Familie übte seit Generationen das faktisch erbliche Amt des Satrapen in Daskyleion am Hellespont (hellespontisches Phrygien, heute der Nordwesten der Türkei) aus. Der ältere der Brüder, Ariobarzanes, hatte in den Jahren 370-362 v. Chr. an dem sogenannten „großen Satrapenaufstand“ des Datames gegen den Großkönig Artaxerxes II. teilgenommen und dafür mit seinem Leben bezahlt. Artabazos blieb in dieser Zeit dem Großkönig treu und konnte dadurch die Nachfolge seines Bruders als Satrap in Daskyleion antreten.
Nach dem Tod des Großkönigs 358 v. Chr. beging Artabazos selbst einen Aufstand gegen den neuen Großkönig Artaxerxes III. Ochos. Mit der Unterstützung attischer Söldner schlug er 355 v. Chr. ein Heer des Großkönigs, was in der griechischen Welt als ein „zweites Marathon“ gefeiert wurde. Nachdem aber der Großkönig seinen maritimen Druck auf Athen erhöhte, zogen die griechischen Söldner aus Kleinasien ab. Artabazos warb eilends thessalische Truppen an, wurde aber 353 v. Chr. vom Großkönig geschlagen, worauf er nach Makedonien fliehen musste. Damit verlor seine Familie ihre Herrschaft am Hellespont, die nun an Arsites vergeben wurde. Am Hof König Philipps II. in Pella machte Artabazos die Bekanntschaft mit Aristoteles und dem jungen Prinzen Alexander.
Artabazos war mit einer Schwester der rhodischen Feldherren Mentor und Memnon verheiratet. Ersterer war zudem mit seiner Tochter Barsine verheiratet und Letzterer hatte ihn in das makedonische Exil begleitet. Mentor aber gelangte am persischen Hof zu hohem Einfluss und erreichte 342 v. Chr. bei Artaxerxes III. die Begnadigung für Artabazos. Im Jahr 340 starb Mentor und Barsine heiratete dessen Bruder Memnon.
Artabazos gehörte auch dem Hofgefolge des Großkönigs Dareios III. Kodomannos an. Sein Sohn Pharnabazos kämpfte seit 334 v. Chr. zusammen mit Memnon in Kleinasien gegen den vordringenden Alexander. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Gaugamela 331 v. Chr. floh Artabazos mit dem Großkönig nach Baktrien zu Bessos. Dieser ließ im Sommer 330 v. Chr. Dareios III. ermorden und sich selbst zu dessen Nachfolger als Großkönig erheben. Artabazos verweigerte ihm aber die Anerkennung und trat mit seinem Sohn auf die Seite Alexanders über. In dessen Gefolge lebte bereits seine Tochter Barsine, die nach dem Selbstmord Memnons zur Geliebten des Eroberers avanciert war und Mutter des Herakles wurde.
Im Sommer 329 v. Chr. nahm Artabazos am Kampf gegen den rebellierenden Satibarzanes teil. Nach dem Ende des Bessos im selben Jahr wurde er von Alexander zum Satrap von Baktiren ernannt. Zusammen mit Hephaistion führte er im Sommer 328 v. Chr. ein Heer in den Norden Sogdiens. Kurz danach trat Artabazos von seinem Statthalteramt aus Altersgründen zurück. Er wurde zunächst durch Kleitos und nach dessen baldigen Tod durch Amyntas ersetzt. Von Alexander erhielt er das Kommando über eine nicht bekannte sogdische Felsenburg anvertraut. Dort lernte Alexander die baktrische Fürstentochter Roxane kennen, die er heiratete.
Artabazos starb wenige Jahre später. Er hatte neun Söhne, von denen die bekannten, Pharnabazos, Kophen, Arsames, Ariobarzanes und Ilioneos, weiter im Gefolge Alexanders blieben. Neben Barsine hatte er zwei weitere Töchter, Artakama und Artonis, die beide 324 v. Chr. auf der Massenhochzeit von Susa mit zwei engen Freunden Alexanders verheiratet wurden. Artakama mit Ptolemaios, dem späteren König von Ägypten, und Artonis mit dem Sekretär und späteren Kriegsherrn Eumenes. Eine namentlich nicht bekannte Enkelin, eine Tochter der Barsine und Mentors, wurde mit Alexanders Admiral Nearchos verheiratet.
Weblinks
- Jona Lendering: Artikel. In: Livius.org (englisch)
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