Bahnhof Chemnitz Süd

Bahnhof Chemnitz Süd
Chemnitz Süd
Bahnhof Chemnitz Süd.JPG
Bahnhof Chemnitz Süd
Daten
Kategorie 5
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung DCS
Eröffnung 1875
Profil auf Bahnhof.de Nr. 1044
Lage
Stadt Chemnitz
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 49′ 25,5″ N, 12° 55′ 36,6″ O50.82374612.926823Koordinaten: 50° 49′ 25,5″ N, 12° 55′ 36,6″ O
Höhe 312 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

i7i12i13i15i15i16i18

Der Bahnhof Chemnitz Süd ist ein Bahnhof in Chemnitz in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name

Der Bahnhof trug während seiner Betriebszeit schon vier Namen, im Einzelnen waren dies:

  • bis 31. Januar 1905: Bahnhof Altchemnitz[1]
  • ab 1. Februar 1905[2]: Bahnhof Chemnitz Süd
  • ab 1953: Bahnhof Karl-Marx-Stadt Süd
  • ab 1990: Bahnhof Chemnitz Süd

Betrieb

Der Bahnhof entstand erst mit dem Bau der 1875 eröffneten Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE), im Jahr 1858 eröffneten Streckenabschnitt Chemnitz–Zwickau der durchgehenden Verbindung von Dresden nach Werdau war noch keine Station eingerichtet worden. Da die CAAE ihre Bahnstrecke nicht bis in den Bahnhof Chemnitz – ab dem 1. Mai 1904 als Chemnitz Hauptbahnhof bezeichnet[3] – führen durfte, entstand in Altchemnitz ein eigener Bahnhof. Für den Güterverkehr wurde ein Verbindungsgleis eingerichtet,[4] Reisende mussten die circa 2 km Entfernung bis zum Bahnhof Chemnitz zu Fuß zurücklegen. Erst nach der Verstaatlichung der CAAE im Sommer 1876 wurden die Personenzüge bis zum Bahnhof Chemnitz weitergeführt.

Der am 1. Oktober 1895 eröffnete Abschnitt Stollberg–Chemnitz der Bahnstrecke Zwönitz–Chemnitz (Würschnitztalbahn) wurde ebenfalls im Bahnhof eingebunden,[5] damit stieg die Verkehrsbedeutung der Station weiter an.

Da die zahlreichen nicht niveaufreien Straßenkreuzungen zwischen den Bahnhöfen Chemnitz und Kappel ein immer großer werdendes Verkehrshindernis darstellten, wurde zwischen 1903 und 1909 die Streckenführung grundlegend verändert und die Bahntrasse tiefer- bzw. höhergelegt.[6] In diesem Zusammenhang wurden die alten Personenbahnsteige bei Streckenkilometer 2,47[3] der Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf aufgegeben und neue Personenverkehrsanlagen bei Streckenkilometer 1,99[3] angelegt. Seitdem hielten auch Persönenzüge der Bahnstrecke Dresden–Werdau in Chemnitz Süd. Im Zusammenhang mit den Umbauarbeiten entstand auch ein neues Empfangsgebäude in Keillage.[7]

Die Betriebsstelle Chemnitz Süd Gbf entstand am 1. Juni 1920 durch die Ausgliederung der Güteranlage aus dem Bahnhof Chemnitz Süd, da die Verkehrsleistungen der Station immer weiter angestiegen waren. Die Güterverkehrsanlagen wurden 1924 nochmals umfassend erweitert.[8] Dabei entstand ein neuer Güterschuppen mit acht als „Zähne“ bezeichneten schräg endenden Stumpfgleisen.[9]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1945 durch alliierte Luftangriffe große Teile der beiden Dienststellen zerstört, u.a. der Güterschuppen und das alte Empfangsgebäude. Das neue Empfangsgebäude und die Bahnsteiggleise wurden nur geringfügig beschädigt.[2]

Nach 40-jähriger Betriebszeit wurde die zwei Dienststellen am 1. Juni 1960 wieder zum Bahnhof Karl-Marx-Stadt Süd zusammengeschlossen.[9]

Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Wende und dem damit verbundenen Rückgang des Verkehrs sank die Bedeutung des Bahnhof. So wurde der Betriebsdienst ab 1995 nicht mehr ganztägig durchgeführt und 1996 die Fahrkartenausgabe geschlossen. Zahlreiche Gütergleise wurden zunächst gesperrt und später ganz entfernt.

Im Bahnhof begannen auch einige Anschlussbahnen, welche mittlerweile geschlossen wurden.[10]

Literatur

  • Kurt Kaiß, Matthias Hengst: Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, Alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-231-2

Weblinks

 Commons: Bahnhof Chemnitz Süd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Seit 1905 trug die bisherige Station Oberaltchemnitz an der Würschnitztalbahn den Namen Altchemnitz, 1977 wurde die Station – mittlerweile als Karl-Marx-Stadt Markersdorfer Straße bezeichnet – geschlossen. Siehe: Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, S. 131
  2. a b Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, S. 113
  3. a b c Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale — Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2004, ISBN 3-9808250-7-8, S. 56
  4. Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale — Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2004, ISBN 3-9808250-7-8, S. 13
  5. Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, S. 131
  6. Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, S. 89 f.
  7. Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, S. 86
  8. Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale — Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2004, ISBN 3-9808250-7-8, S. 25
  9. a b Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue, S. 42
  10. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue, S. 42 f.

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