Würschnitztalbahn

Würschnitztalbahn
Zwönitz–Chemnitz Süd
Strecke der Würschnitztalbahn
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902
Kursbuchstrecke (DB): 522
Streckennummer: 6639; sä. ZC
Streckenlänge: 37,985 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Stollberg–Abzw Altchemnitz: 750 =
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius: 300 m
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
   
von Scheibenberg (Erzgeb)
   
von (Adorf–) Aue (Sachs)
Bahnhof, Station
-0,022 Zwönitz (ehem. Inselbahnhof) 548 m
Brücke (klein)
0,497 EÜ Wirtschaftsweg (6 m)
   
nach Chemnitz Hbf
   
0,760 Chemnitz–Aue–Adorf
   
1,660 EÜ Wirtschaftsweg (6,9 m)
   
3,970 EÜ Wirtschaftsweg (12,8 m)
   
4,527 Brücke Affalter (33,2 m)
   
4,930 Affalter 568 m
   
7,087 Bundesstraße 169 (44,5 m)
   
10,120 Oberdorf-Beutha 514 m
   
12,080 EÜ Wirtschaftsweg (7,2 m)
   
13,710 EÜ Wirtschaftsweg (4,8 m)
   
13,840 Mitteldorf
   
14,014 Brücke Mitteldorf (35 m)
   
15,270 EÜ Wirtschaftsweg (4 m)
   
15,510 EÜ Wirtschaftsweg (12,8 m)
   
15,700 EÜ Wirtschaftsweg (12 m)
   
16,097 Brücke Stollberg (44 m)
   
16,238 EÜ Gießereistraße (12 m)
   
16,602 Stollberg (Sachs) 444 m
Haltepunkt, Haltestelle
17,269 Stollberg Schlachthofstraße (seit 2002)
Gleisdreieck – geradeaus, nach links, ex von links
nach St. Egidien
   
18,070 Abzw Stollberg Bogendreieck
Brücke (klein)
18,915 EÜ Lichtensteiner Straße (12 m)
Haltepunkt, Haltestelle
19,032 Niederdorf (Erzgeb) 402 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
20,275 Brücke Gablenzbach (24 m)
Bahnhof, Station
23,120 Pfaffenhain 360 m
Haltepunkt, Haltestelle
25,660 Jahnsdorf (Erzgeb) 350 m
Haltepunkt, Haltestelle
27,155 Adorf (Erzgeb) 345 m
Brücke (klein)
28,149 Flutbrücke (11 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
28,212 Würschnitzbrücke (17 m)
Brücke (klein)
28,284 Flutbrücke (11 m)
Bahnhof, Station
28,810 Neukirchen-Klaffenbach 333 m
   
Anst Baufeld
Haltepunkt, Haltestelle
29,540 Klaffenbach Hp
Brücke über Wasserlauf (groß)
29,612 Würschnitzbrücke (20 m)
Haltepunkt, Haltestelle
Chemnitz Friedrichstraße
Brücke über Wasserlauf (groß)
30,970 Würschnitzbrücke (26 m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
31,231 Tunnel Harthau (46 m)
Haltepunkt, Haltestelle
31,445 Chemnitz-Harthau (ehem. Bf) 325 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
31,659 Würschnitzbrücke (30 m)
Haltepunkt, Haltestelle
32,433 Chemnitz Riemenschneiderstraße
Brücke über Wasserlauf (groß)
32,923 Zwönitzbrücke (13 m)
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
Abzw Altchemnitz
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Verbindungsgleis zur Straßenbahn Chemnitz
   
33,250 Chemnitz Zwönitzbrücke 315 m
   
34,700 Chemnitz Stadtpark
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
34,963 Anst VW Sachsen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
35,233 Anst Metawerk
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
35,523 Anst VW Sachsen
Brücke (klein)
36,038 EÜ Paul-Gruner-Straße (16 m)
Brücke (klein)
36,178 Bundesstraße 95 (43 m)
Kilometer-Wechsel
36,610 Infrastrukurgrenze RIS/DB Netz
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von (Adorf–) Aue (Sachs)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Abzw Werdau Bogendreieck
Bahnhof, Station
37,963 Chemnitz Süd (Keilbahnhof) 312 m
Strecke – geradeaus
nach Dresden Hbf

Die Würschnitztalbahn ist eine Nebenbahn in Sachsen, die ursprünglich von Zwönitz über Stollberg/Erzgeb. durch das Würschnitztal nach Chemnitz führte. Heute ist im Rahmen des Chemnitzer Modells nur noch der Abschnitt von Stollberg nach Chemnitz in Betrieb.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Planungen für eine Eisenbahn im Würschnitztal stammten von der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahngesellschaft, trachtete diese doch nach einer möglichst kurzen Anbindung ihrer Hauptstrecke an das wichtige Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier. Realisiert wurde das Vorhaben jedoch erst in Regie der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Im November 1887 begann der Bau der Verbindung von Zwönitz nach Stollberg. Dort bestand Anschluss an die seit 1879 bestehende Strecke Stollberg–St. Egidien. Am 15. Juli 1889 wurde die Strecke eröffnet, dabei fuhren täglich je drei gemischte Züge in beide Richtungen, sowie ein zusätzlicher Personenzug an Sonn- und Feiertagen.

Die Fortführung der Bahn im Würschnitztal in Richtung Chemnitz wurde 1894 beschlossen, die dort gelegenen Fabrikanlagen versprachen ein hohes Verkehrsaufkommen. Am 1. Oktober 1895 wurde der Betrieb aufgenommen. Eine Verbindungskurve bei Niederdorf ermöglichte fortan auch das Verkehren direkter Güterzüge aus Richtung Oelsnitz nach Chemnitz.

Am 1. Mai 1900 wurde die Bahnstrecke Zwönitz–Scheibenberg eröffnet. Viele Züge von Stollberg endeten seitdem nicht mehr in Zwönitz, sondern fuhren weiter bis Scheibenberg.

Der 16,25 Kilometer lange Abschnitt zwischen Zwönitz und Stollberg besaß entgegen den Planungen allerdings nie eine größere Verkehrsbedeutung. So wurde am 20. August 1947 der Verkehr auf der Relation Stollberg - Zwönitz zusammen mit der Strecke Zwönitz - Elterlein eingestellt und anschließend die Strecke als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut. Doch aufgrund des Uranbergbaus im Erzgebirge und den damit verbundenen erhöhten Transportleistungen wurde das abgebaute Stück zwei Jahre später wieder aufgebaut. Nachdem das Teilstück am 1. Juli 1949 wiedereröffnet wurde, erlebte die Strecke bis Mitte der 50er Jahre durch den Wismutbergbau eine kurze Blütezeit.

Dennoch gehörte das Streckenstück zwischen Stollberg und Zwönitz mit zu den ersten normalspurigen Strecken in Sachsen, die aufgegeben wurden. Am 17. März 1967 wurde der Güter- und Personenverkehr erneut eingestellt, nachdem ab dem 10. Oktober 1966 die Personenzüge durch Schienenersatzverkehr ersetzt wurden. Einzelne Rangierfahrten zum Schilderwerk Beutha fanden noch bis zum 3. November 1967 statt. In den Jahren 1968 bis 1976 wurden die Gleise und Brücken schrittweise abgebaut.

In den 1990er Jahren begannen in Chemnitz die Planungen für ein Stadtbahnsystem analog des Karlsruher Modells. Als Pilotstrecke war die Verbindung zwischen Chemnitz und Stollberg vorgesehen. Im Gegensatz zum System in Karlsruhe war in Chemnitz aber von vornherein der Betrieb mit nur geringfügig modifizierten normalen Straßenbahnen vorgesehen. Probleme technischer und rechtlicher Art verzögerten das Projekt mehrfach. Streit gab es etwa um die vorgesehenen Bahnsteighöhen von nur 20 cm über Schienenoberkante, die nach Ansicht des Eisenbahnbundesamtes nicht zulässig gewesen wären.

Letztlich konnte die Strecke doch entsprechend dem ursprünglichen Konzept hergerichtet werden. Dabei erhielt sie eine Elektrifizierung mit 750 Volt Gleichstrom, wie bei Straßenbahnen in Deutschland vielfach üblich. Dadurch besteht an der Schnittstelle zur Straßenbahn Chemnitz in Altchemnitz eine Systemtrennstelle, da die dortige Straßenbahn eine Spannungsebene von 600 Volt Gleichstrom verwendet. Um das Fahrgastpotenzial besser auszuschöpfen, wurden an der Strecke vier neue Haltepunkte eingerichtet.

Am 15. Dezember 2002 wurde der planmäßige elektrische Zugbetrieb mit Regio-Stadtbahnen der City-Bahn Chemnitz aufgenommen.[1]

Literatur

  • Eberhard Schramm: Die Obererzgebirgische Aussichtsbahn. Die Strecke Stollberg-Zwönitz-Scheibenberg. EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3-88255-427-4 (Regionale Verkehrsgeschichte 14).
  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
  • Stefan Schneider: Der Bahnhof Zwönitz und seine drei Eisenbahnstrecken. Entwicklung und Aufstieg zum Verkehrsknotenpunkt. Selbstverlag, Zwönitz, 1993, S. 39–57.

Einzelnachweise

  1. Meldung Chemnitz – Stollberg (Sachsen) mit Strassenbahnfahrzeugen. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2003, ISSN 1421-2811, S. 142 f.

Weblinks


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