Bahnstrecke Lichtenvoorde–Bocholt

Bahnstrecke Lichtenvoorde–Bocholt
Lichtenvoorde–Bocholt
Strecke der Bahnstrecke Lichtenvoorde–Bocholt
Streckenlänge: 21 km
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Legende
   
von Groenlo
   
0,0 Lichtenvoorde
   
nach Zeddam
   
Aalten
   
Staatsgrenze Niederlande/Deutschland
   
Bocholt (erster Bahnhof)
   
Aa
   
Bocholt

Die Bahnstrecke Lichtenvoorde–Bocholt war eine grenzüberschreitende Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite, die von der Geldersch–Westfaalsche Stoomtrammaatschappij (Geldersch-Westfälische Dampf-Kleinbahn-Gesellschaft) betrieben wurde.

Geschichte

Vor dem Ersten Weltkrieg waren in den Textilfabriken in Bocholt auch zahlreiche Arbeiter aus den Niederlanden beschäftigt. So lag der Bau einer Eisenbahnverbindung von Bocholt ins benachbarte Gelderland nahe. Erste Überlegungen gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts, 1905 wurde die Geldersch–Westfaalsche Stoomtrammaatschappij (Geldersch-Westfälische Dampf-Kleinbahn-Gesellschaft, GWSM) gegründet. Aufwändig war das Einholen der Konzession für den preußischen Abschnittes nach dem Kleinbahngesetz. So wurde zunächst eine Strecke von Groenlo nach Zeddam gebaut. Sie wurde 1908 eröffnet. 1908 gab es auch die preußische Konzession, und so konnte dann am 2. Mai 1910 die Strecke von Lichtenvoorde nach Bocholt eröffnet werden. Der vorläufige Endpunkt in Bocholt wurde am 1. September durch einen richtigen Bahnhof in Stadtnähe ersetzt. Aber auch dieser war noch mehr als einen Kilometer vom Staatsbahnhof entfernt. Zwar wurden später auch Gleise zum Bahnhof verlegt, aber niemals in Betrieb genommen. Der Erste Weltkrieg setzte dem aufblühenden Verkehr am 31. Juli 1914 ein Ende, bis dahin waren täglich sechs Zugpaare unterwegs gewesen. Erst im März 1915 wurde der Verkehr wieder aufgenommen. Am 1. Mai 1916 wurde der Verkehr endgültig eingestellt. Allerdings erst 1937 wurden die Gleisanlagen abgebaut. Der Betrieb auf dem niederländische Streckenteil wurde ab 1917 von der Geldersche Stoomtram Maatschappij übernommen, die auch die ebenfalls grenzüberschreitende Bahnstrecke Velp–Doetinchen–Isselburg-Anholt betrieb. 1933 wurde der Verkehr aber auch auf den restlichen GWSM Strecken eingestellt.

Fahrzeuge

Zu Betriebsbeginn standen vier von Hanomag gebaute dreiachsige Dampflokomotiven zur Verfügung. Außerdem gab es acht vierachsige Personenwagen, zwei Post-/Gepäckwagen und zwei Güterwagen. Teilweise verkehrten aber auch die bereits vorhandenen fünf zweiachsigen Trambahnlokomotiven der GWSM auf der Strecke, die 1908 von der Firma Breda hergestellt worden waren. Die Fahrzeuge hatten eine Saugluftbremse.

Literatur

  • Jörg Petzold: Kleinbahn-Jubiläen 2010. In: Die Museumseisenbahn. 2, 2010, ISSN 0936-4609, S. 13.
  • Werner Reckert: Niederländische Kleinbahnen im gelderländisch-westfälischen Grenzraum. In: Die Museumseisenbahn. 1, 1991, S. 7–10.

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