Blaguss

Blaguss

Blaguss ist ein österreichisches Bus- und Reisebürounternehmen.

Vom Unternehmen werden sowohl Liniendienste in Wien, Niederösterreich und Burgenland im Nahverkehr, als auch im Ausland im Rahmen von Eurolines befahren. Auch Busreisen in ganz Europa werden angeboten. Daneben werden eigene Reisebüros betrieben, wovon sich neun in Österreich und drei in Ungarn befinden. Außerdem hat das Unternehmen neun Tochterfirmen, sowohl in Österreich, als auch in den östlichen Nachbarstaaten, die auf spezielle Angebote ausgerichtet sind.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1926 vom im Jahr 1907 in Unterpullendorf geborenen Paul Blaguss eigentlich als Handelsunternehmen, nämlich zum „Handel mit Eier, Butter, Geflügel, Wildbret, Obst und Schwammerl", gegründet. Nachdem er zuerst begonnen hatte, Gemüse und Obst aus dem Burgenland mit dem Zug zum Wiener Naschmarkt zu bringen, um es dort zu verkaufen, erwarb er einen LKW der Type Perl. So begann er, nicht nur eigene Waren, sondern auch Ware anderer zu transportieren. Dadurch entstand das Transportunternehmen Blaguss, das Paul Blaguss langsam mit seinem Bruder Stefan aufbaute. Im Jahr 1932 verfügte die Firma außerdem über drei Autobusse und erhielt 1935 die Linien- und Reisebürokonzession.

Im Zweiten Weltkrieg wurden alle Fahrzeuge eingezogen. Während dieser Zeit gelang es zwar, drei LKW fahrbereit zu machen, diese wurden jedoch beim Einmarsch der sowjetischen Truppen wieder beschlagnahmt. Daher musste das Unternehmen wieder bei Null anfangen. Bereits im Jahr 1947 besaß Blaguss bereits wieder drei Busse und suchte um Linienkonzessionen an, in denen Paul Blaguss die Zukunft sah.

1950 erhielt er die Konzession für die Strecke von Lutzmannsburg nach Wien. Bereits 1953 wurden die ersten touristischen Fahrten nach Ungarn durchgeführt und das Liniennetz erweitert. Im Jahr 1956 wurde der erste fabriksneue Autobus, ein Steyr-Perl-Auhof angekauft und Reisen unter anderem bis nach Griechenland angeboten. Im Jahr 1965 erhielt das Unternehmen die uneingeschränkte Reisebüro-Konzession in Oberpullendorf. Die Söhne stiegen 1970 als Gesellschafter in das Unternehmen ein und übernahmen die Geschäftsführung. Zwei Jahre später starb der Firmengründer. Blaguss erweiterte sowohl sein Programm im Burgenland als auch im neuen Firmenstandort Wien. Zahlreiche Aktivitäten wurden auch in den Nachbarländern Tschechoslowakei und Ungarn gesetzt, obwohl der Eiserne Vorhang noch bestand.

Mit dem Busdienst der ÖBB wurden lange vor dem heutigen VOR-Verbund bereits Liniendienste vor allem im mittleren Burgenland gemeinsam bedient. Weitere Reisebüros wurden eröffnet. Im Jahr 1979 bekam das Unternehmen anlässlich des 50-jährigen Bestehens das Staatswappen verliehen, das im Geschäftsbereich verwendet werden darf. Das Unternehmen beschäftigte zu dieser Zeit rund 150 Mitarbeiter, die mit etwa 40 Bussen unterwegs waren. Im Folgejahr beteiligte sich Blaguss am Reisebüro UNION, das in wirtschaftlichen Turbulenzen war und half bei dessen Sanierung. 1984 wurden die ersten Stadtlinien der Wiener Linien als Auftraggeber übernommen. Ein neues Buscenter wurde 1987 in Wien eröffnet. Noch vor 1989 schloss Blaguss auch ein Joint Venture mit dem ungarischen Busunternehmen Volán ab. Neben der neuen Reisebürofiliale in Budapest wurde auch ein Linienverkehr zwischen Wien und Budapest aufgenommen.

Bald nach der Öffnung der osteuropäischen Staaten wurde mit dem Tochterunternehmen Austratrans Linienverkehr zusätzlich nach Rumänien, Bulgarien und Polen aufgenommen. Insgesamt zählte das Unternehmen 110 Busse, die Hälfte davon Reisebusse. Seit 1991 ist Blaguss Mitglied der Eurolines.

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