Cornelia Koppetsch

Cornelia Koppetsch

Cornelia Koppetsch (* 13. März 1967 in Werdohl/Westfalen) ist deutsche Soziologin und Universitätsprofessorin für Soziologie an der TU-Darmstadt mit den Schwerpunkten Gegenwartsdiagnose, Bildung, Arbeit und Sozialstruktur sowie Familien- und Geschlechterforschung.

Leben

Koppetsch studierte Soziologie, Psychologie und Philosophie an den Universitäten Gießen und Hamburg, an der sie 1992 mit dem Diplom in Psychologie abschloss. Sie promovierte 1996 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zum Thema "Wissenschaft an Hochschulen. Ein deutsch-französischer Vergleich". Von 1995-2005 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin, Angestellte in einem Forschungsprojekt und wissenschaftliche Assistentin an der PH Freiburg und der Universität Lüneburg. Sie veröffentlichte zusammen mit Günter Burkart eine Studie zum Wandel von Geschlechterverhältnissen in Paarbeziehungen im Milieuvergleich ("Die Illusion der Emanzipation. Zur Reproduktion von Geschlechtsnormen in Paarbeziehungen im Milieuvergleich"). 2006 folgte die Habilitation mit einer Studie über Arbeit und Identität im Wandel: "Das Ethos der Kreativen. Vom bürgerlichen Beruf zur Kultur des neuen Kapitalismus".

Koppetsch nahm verschiedene Gastprofessuren wahr, unter anderem am Department of Sociology der Chicago University (USA) und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war bis 1996 Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Die Forschungsschwerpunkte von Cornelia Koppetsch liegen in der Kultursoziologie und der Analyse der Gegenwartsgesellschaft, in der Geschlechterforschung und in der Ungleichheitsforschung.

Koppetsch ist Mitbegründerin eines milieuvergleichenden Ansatzes in der Geschlechterforschung, der die Persistenz traditioneller Rollenaufteilungen in Paarbeziehungen weder auf biologische oder anthropologische Muster, noch auf herrschende, patriarchale Machtstrukturen bezieht, sondern davon ausgeht, dass es eine latente Übereinstimmung zwischen Männern und Frauen hinsichtlich des "richtigen" Mannseins bzw. Frauseins gibt.

Koppetsch neuere Arbeiten befassen sich mit dem Wandel der "Intelligenz" (akademische Berufsfelder) im Kontext der durch Globalisierung geprägten Kultur- und Wissensökonomien, wie zum Beispiel in den Berufsfeldern von Kultur, Medien und Wissenschaft.

Werke (Auswahl)

  • Koppetsch, Cornelia (2006): Das Ethos der Kreativen. Eine Studie zum Wandel von Identität und Arbeit am Beispiel der Werbeberufe, Konstanz.
  • Koppetsch, Cornelia (2000): Wissenschaft an Hochschulen. Ein deutsch-französischer Vergleich, Konstanz.
  • Koppetsch, Cornelia (Hrsg., 2000): Körper und Status. Zur Soziologie der Attraktivität, Konstanz.
  • Hrsg. mit Anja Weiß, Albert Scharenberg und Oliver Schmidtke (2001): Klasse und Klassifikation. Die symbolische Dimension sozialer Ungleichheit, Wiesbaden.
  • Koppetsch, Cornelia und Burkart, Günter (1999): Die Illusion der Emanzipation. Zur Wirksamkeit latenter Geschlechtsnormen im Milieuvergleich, Konstanz.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Soziales Milieu — Als Soziales Milieu bezeichnet man die sozialen Bedingungen wie Normen, Gesetze, wirtschaftliche und politische Faktoren, denen ein Einzelner beziehungsweise eine Gruppe ausgesetzt ist. Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaftliche Konzepte 1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Nicolaus Sombart — (* 10. Mai 1923 in Berlin Grunewald; † 4. Juli 2008 bei Straßburg) war ein deutscher Kultursoziologe und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Scharenberg — (* 24. April 1965 in Leer, Ostfriesland) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Historiker. Er ist Lehrbeauftragter für Politik und Nordamerikastudien an der Freien Universität Berlin und Redakteur der Blätter für deutsche und… …   Deutsch Wikipedia

  • Emanzipation — stammt von dem lateinischen emancipare: einen „Sklaven oder erwachsenen Sohn“ aus dem mancipium, der „feierlichen Eigentumserwerbung durch Handauflegen“, in die Eigenständigkeit zu entlassen. Im 17./18. Jahrhundert erfolgte eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Emanzipierung — Emanzipation stammt von dem lateinischen emancipare: einen „Sklaven oder erwachsenen Sohn“ aus dem mancipium, der „feierlichen Eigentumserwerbung durch Handauflegen“, in die Eigenständigkeit zu entlassen. Im 17./18. Jahrhundert erfolgte eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenarbeit — bedeutet heute im engeren Sinne die Erwerbstätigkeit von Frauen, ferner sämtliche Aufgaben (zum Beispiel Kinderbetreuung, Mithilfe im familiären Betrieb), die Frauen durch eine soziale Rolle zugeordnet werden, sowie das Engagement im Bereich von… …   Deutsch Wikipedia

  • Ich liebe dich — Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu Tieren… …   Deutsch Wikipedia

  • Liebe — (von mhd. liebe, „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen (auch zu einem Tier u. a. m.) zu empfinden fähig ist. Der Erwiderung bedarf sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Liebesangst — Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu Tieren… …   Deutsch Wikipedia

  • Liebesphilosophie — Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu Tieren… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”